3 Schritte zur Verabreichung eines Einlaufs an Ihre Katze zu Hause

Dehydrierung, falsche Ernährung und Haarballen verursachen bei Katzen häufig Verstopfung. Diese Haustiere leiden genauso wie Menschen unter Verdauungsproblemen. In diesem Artikel erklären wir, wie Sie Ihrer Katze helfen können, insbesondere wie Sie einen Einlauf richtig verabreichen. Wenn kein Tierarzt in der Nähe ist, müssen Sie dies selbst tun – unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft Ihnen dabei.

Wann sollte einer Katze bei Verstopfung ein Einlauf verabreicht werden?

Wann sollte einer Katze bei Verstopfung ein Einlauf verabreicht werden?

Der Eingriff kann durch verschiedene offensichtliche Symptome einer Verstopfung sowie durch eine allgemeine Verschlechterung des Zustands des Tieres veranlasst werden:

  1. Längeres Ausbleiben des Kotabsatzes – bei Katzen bis zu 3–4 Tage. Oder: Kot ist zwar vorhanden, aber für ein gesundes Tier optisch auffällig.
  2. Der allgemeine Gesundheitszustand der Katze ist alarmierend - sie hat keinen Appetit, ist lethargisch, setzt zwar Kot ab, aber nur in geringen Mengen.
  3. Ein angespannter Bauch, Unbehagen bei jeder Berührung des Bauches – die Katze selbst wird Ihnen durch ihr Verhalten zeigen, dass etwas nicht stimmt.
  4. Das Tier kann nicht selbstständig Kot absetzen – die Katze miaut, verhält sich unnatürlich, es gibt Versuche, auf die Toilette zu gehen, aber ohne Erfolg.
  5. Erbrechen und Unwohlsein – die Katze legt sich hin und nähert sich nicht einmal dem Futter, seit mehreren Tagen hat sie keinen Kotabsatz mehr gehabt – der Gesundheitszustand des Tieres ist eindeutig alarmierend.

Lesen, Wie kann man Verstopfung bei einer Katze sonst noch behandeln?

Wann man keinen Einlauf machen sollte

Obwohl bestimmte Symptome darauf hindeuten, dass eine Katze Hilfe beim Stuhlgang benötigt, gibt es einige Gegenanzeigen für die Anwendung von Einläufen. Für Katzenbesitzer ist es oft schwierig, das Problem selbst zu erkennen, aber es ist wichtig zu wissen: In Ausnahmefällen sind Einläufe kontraindiziert.

Wann man keinen Einlauf machen sollte

Hier ist eine Liste von Situationen, in denen dieser Eingriff Ihrem Haustier schaden kann, selbst wenn er notwendig ist:

  1. Jegliche Blutung innerer Organe (zum Beispiel Darmvolvulus).
  2. Eine Trächtigkeit bei einer Katze ist ebenfalls eine Kontraindikation für einen Einlauf.
  3. Fortgeschrittene Wurminfektion.
  4. Analfissuren sind ein optisches Problem und können manchmal durch Verstopfung verursacht werden.
  5. Entzündungsprozesse innerer Organe.
  6. Jegliche onkologischen Prozesse.

Die Behandlung ist außerdem kontraindiziert bei Krampfanfällen, Bewusstlosigkeit, Atemnot oder starkem Erbrechen. Entzündungen, Blutungen oder andere schwere Erkrankungen sind generell Kontraindikationen für Einläufe bei Katzen. Treten solche Symptome auf, sollte die Behandlung nur nach Rücksprache mit einem Spezialisten und unter dessen Aufsicht durchgeführt werden.

Wie man einer Katze bei Verstopfung richtig einen Einlauf verabreicht – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Der Eingriff selbst scheint nicht besonders kompliziert zu sein. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass jede medizinische Intervention Ihre Katze misstrauisch macht und sie heftig reagieren kann. Bereiten Sie sich daher gut vor und vermeiden Sie es, Ihr Tier durch lautes Sprechen oder ungewöhnliches Verhalten zu verunsichern. Wenn Ihre Katze Ihnen vertraut und sich sicher fühlt, sollte die Verabreichung des Einlaufs kein Problem darstellen. Entscheidend ist Ihre Einstellung: Konzentrieren Sie sich, handeln Sie selbstsicher und vorsichtig.

Schritt eins: Bereiten Sie die notwendigen Werkzeuge vor

Tierärzte empfehlen, den Eingriff nur mit der Hilfe einer zweiten Person durchzuführen. Er ist für jedes Tier unangenehm. Da wir einem erwachsenen Haustier einen Einlauf verabreichen, ist es ratsam, dies mit Unterstützung zu tun.

Wir benötigen:

  1. Eine kleine 100- oder 200-ml-Spritze mit Gummispitze. Bei größeren Spritzen genau 150–200 ml für die Verabreichung vorbereiten. Eine harte Kunststoffspitze kann der Katze bereits zu Beginn der Behandlung Schmerzen bereiten, und es gibt keine Garantie für eine schnelle und korrekte Durchführung.
  2. Dicke Gummihandschuhe.
  3. Eine Plastikschüssel – um das Befüllen der Spritze zu erleichtern (möglicherweise müssen Sie dies zweimal tun, wenn es beim ersten Mal nicht funktioniert) oder ein anderes Gefäß mit warmem Wasser (26-32 Grad).
  4. Lumpen, alte Zeitungen oder saugfähige Wegwerfwindeln – um den Boden im „Behandlungsraum“ abzudecken.
  5. Vaseline zur Eincremen – etwa 3 Gramm für ein ausgewachsenes Haustier und 1–1,5 Gramm für ein Kätzchen. Alternativ können Sie auch Glycerin oder Babycreme verwenden.
  6. Wasserthermometer. Heißes Wasser (über 40 Grad Celsius) kann bei stark vergifteten Katzen Krämpfe auslösen.
  7. Die gebrauchsfertige Injektionslösung besteht aus Wasser mit einigen Tropfen Apfelessig oder Vaseline.
  8. Eine Schale, in die die Katze nach dem Eingriff koten kann.

Zweiter Schritt: Die Lösung vorbereitenWir verabreichen einer Katze einen Einlauf mit Microlax und mehr.

Eine wichtige Phase, von der der Effekt abhängt.

Wir verabreichen der Katze einen Einlauf mit Microlax

 

Das Tier reagiert nicht auf die Zusammensetzung, Experten weisen jedoch darauf hin, dass verschiedene Lösungen die fäkale Resorption unterschiedlich beeinflussen:

  1. Salzlösung. Ein halber Teelöffel normales Salz oder ein gestrichener Teelöffel grobes Meersalz genügt.
  2. GlycerinEine Dosis von 3–5 ml pro 150 ml Wasser ist ausreichend – Anwendung in Verbindung mit einer Darmreinigung. Es ist wirksam bei Verstopfung bei Haustieren, jedoch wird von häufiger Anwendung abgeraten.
  3. MikrolaxEin harmloses, wirksames und relativ preiswertes Medikament. Es wird eine Spritze (5 ml) benötigt. Für ein Kätzchen reichen 1,5–2 ml aus.
  4. KräuteraufgüsseDie gängigste Methode ist ein Kamillenaufguss. Typischerweise werden 100 Gramm der getrockneten Kräutermischung in 1 Liter Wasser gegeben, aufgekocht und 2–3 Stunden ziehen gelassen. Anschließend wird der Aufguss auf 25–30 Grad Celsius erwärmt und rektal eingeführt.

Experten schließen auch den Einsatz rezeptfreier Medikamente zur Behandlung von Verstopfung bei Katzen nicht aus. Duphalac beispielsweise ist ein völlig unbedenkliches, auf Laktose basierendes Medikament. Die empfohlene Dosierung für eine ausgewachsene Katze beträgt 0,5 ml pro Kilogramm Körpergewicht. Dieses dickflüssige, süß schmeckende Medikament wird zweimal täglich verabreicht und lässt sich mithilfe einer nadellosen Spritze einfach oral verabreichen.

Lesen, Wie Sie Ihrem Haustier alle Arten von Medikamenten sicher verabreichen.

Schritt drei: Vorbereitung der Katze und Durchführung des Eingriffs

Das Tier sollte ruhig sein, idealerweise nach dem Schlafen. Der gesamte Vorgang ist einfach. Wickeln Sie die Katze vorsichtig in eine Decke oder ein großes Handtuch ein, damit sie Sie nicht mit ihren Krallen verletzen kann, falls sie aggressiv wird.

Als Nächstes sollten Sie folgende Reihenfolge einhalten:

  1. Die Luft wird aus der Spritze entfernt und die vorbereitete Lösung in den Ballon aufgezogen. Die Spitze des Geräts wird mit Vaseline (oder einer anderen Babycreme, Glycerin oder Pflanzenöl) befeuchtet, um das Einführen zu erleichtern.
  2. Die Spitze der Ballonspritze wird vorsichtig mit einer Hin- und Herbewegung bis maximal 2 cm tief eingeführt. Bei Kätzchen sollte die Spritzenspitze nicht tiefer als 1 cm eingeführt werden. Tierärzte empfehlen, die Spitze mit einem Stift zu markieren oder die Stelle mit Klebeband abzukleben. So wird sichergestellt, dass das Tier nicht genervt wird.
  3. Die Flüssigkeit langsam und ohne Druck hineingeben.
  4. Lassen Sie Ihr Haustier nicht frei herumlaufen – nach einem Einlauf gegen Verstopfung sollte Ihre Katze ihren After mit dem Schwanz bedecken. Halten Sie Ihr Tier fest und lassen Sie es nicht entkommen.

Es dauert mindestens 10–15 Minuten, bis sich der Kot aufgelöst hat. Setzen Sie die Katze anschließend in eine Schüssel oder Katzentoilette, damit sie ihr Geschäft auf natürliche Weise verrichten kann. Manchmal kann es mehrere Stunden dauern, bis der Stuhlgang erfolgt. Dies ist ein natürlicher Vorgang und hängt von der Konsistenz und Menge des Kots ab.

Nuancen, die nicht vergessen werden dürfen:

  1. Das maximal zu verabreichende Flüssigkeitsvolumen beträgt 300 ml.
  2. Nach dem Eingriff wird außerdem empfohlen, den Kot auf Blut zu untersuchen. Wird Blut festgestellt, können Entzündungen oder schwerwiegende Erkrankungen des Tieres nicht ausgeschlossen werden.

 Als nächstes sollten Sie die Katze vorübergehend auf eine Diät umstellen: Geben Sie ihr pürierten Kürbis und Sonnenblumenöl.

Was man nicht tun sollte

Was man auf keinen Fall tun sollte – Einlauf bei einer Katze

Es wird empfohlen, den Eingriff nur nach Rücksprache mit einem Spezialisten selbst durchzuführen:

  1. Stellen Sie Ihre Einlaufmischungen auch nicht selbst zusammen. Eine Lösung mag zwar für eine Katze geeignet sein, aber dieselbe Mischung ist möglicherweise nicht für ein Baby geeignet.
  2. Wenn visuell festgestellt wird, dass keine Flüssigkeit in den Darm gelangt, ist der Eingriff sofort abzubrechen. Dies kann darauf hindeuten, dass der Stuhl sehr zäh ist und möglicherweise Haarballen enthält. Es kann aber auch ein Anzeichen für einen inneren Tumor sein.
  3. Wenn das Tier heftig Widerstand leistet, wenden Sie keine Gewalt an. Die Gabe oder Injektion eines Beruhigungsmittels erleichtert den Eingriff erheblich.

Wichtig: Sollte das Tier nach 1-2 Behandlungen immer noch Schwierigkeiten beim Kotabsatz haben und nur Wasser ausscheiden, kontaktieren Sie umgehend einen Spezialisten.

Kurze Schlussfolgerungen

Der Vorgang ist für die Katze ungewöhnlich und schmerzhaft, daher wird davon abgeraten, den Einlauf ohne Vorbereitung zu beginnen.

Kurze Zusammenfassung – Einlauf für eine Katze

Hier die wichtigsten Tipps:

  1. Wir führen den Eingriff auf nüchternen Magen durch, vorzugsweise morgens.
  2. Wir verwenden ausschließlich die empfohlene Lösung in der Dosierung, die dem Gewicht und Alter des Haustieres angepasst ist.
  3. Microlax ist die einfachste und sicherste Methode, einen Einlauf zu verabreichen. Lesen Sie aber unbedingt die Gebrauchsanweisung, bevor Sie es anwenden.
  4. Denken Sie daran, dass Verstopfung nicht nur durch Stuhlklumpen, sondern auch durch angeborene Anomalien oder entzündliche Erkrankungen verursacht werden kann.
  5. Wenn ein Einlauf nicht hilft, sollten Sie unbedingt die Empfehlungen Ihres Tierarztes befolgen oder, noch besser, eine Klinik aufsuchen (für eine Ultraschalluntersuchung und weitere Tests).
  6. Natürliche Produkte, einschließlich fermentierter Milchprodukte und Gemüse, dürfen nicht vom Speiseplan Ihres Haustieres ausgeschlossen werden.
  7. Spezielle, hochwertige Konserven, die die Darmperistaltik anregen, eignen sich hervorragend zur Regulierung des Magen-Darm-Trakts. Probiotika und Nahrungsergänzungsmittel sind ebenso wirksam.

Wichtig: Ein Einlauf ist ein einfacher, aber dennoch sehr wirksamer Eingriff, der sowohl helfen als auch schaden kann. Diese schnelle Methode kann die Beschwerden von Magen-Darm-Problemen lindern, bekämpft aber nicht die Ursache.

Gehen Sie daher bei einer Darmreinigung verantwortungsbewusst vor. Sollte die verabreichte Lösung Ihrer Katze nicht helfen, den Darm zu entleeren, suchen Sie am besten umgehend professionellen Rat. Beobachten Sie das Wohlbefinden Ihrer Katze nach der Behandlung aufmerksam.

Wenn die Katze hingegen Durchfall hat, Lesen Sie, wie Sie die Krankheit zu Hause behandeln können.

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