Grüße aus der Vergangenheit: Die ältesten Katzenrassen

Katzen gehörten zu den ersten Tieren, die vom Menschen domestiziert wurden. Diese anmutigen Haustiere leben seit fast 9.500 Jahren an unserer Seite. Einige Rassen haben von der Antike bis heute überlebt. Wir stellen Ihnen Rassen mit jahrhundertealter Geschichte vor.

Türkisches Angora

Einer Theorie zufolge stammt die Rasse von der wilden Waldkatze Manul ab, die im Mittelalter im Osmanischen Reich beheimatet war. Eine andere Theorie besagt, dass die Rasse von der Libyschen Steppenkatze abstammt, die in Afrika und dem Nahen Osten heimisch ist. Der genaue Ursprung ist schwer zu bestimmen, da die Angorakatze bereits vor mehreren Jahrtausenden entstand. Sicher ist jedoch, dass die Katzen in der türkischen Stadt Angora gezüchtet wurden, daher der Name der Rasse.

Die Türkisch Angora war seit jeher bei Aristokraten und Herrschern beliebt. Diese langhaarigen, weißen Katzen zogen mit ihrem Charme und ihrer außergewöhnlichen Anmut die Blicke auf sich. In der Antike wurden Exemplare mit verschiedenfarbigen Augen besonders geschätzt. Man glaubte, solche Haustiere brächten Reichtum und Wohlstand ins Haus.

Perserkatze

Perserkatzen sind eine so alte Rasse, dass ihre genaue Herkunft nicht mehr bestimmt werden kann. Ihre Wurzeln reichen zurück ins alte Persien, das heute zu Iran gehört. Von dort brachte der Entdecker Pietro della Valle 1622 einige Perserkatzen nach Italien. Die Rasse wurde im 19. Jahrhundert in England offiziell anerkannt. Dieses Land gilt als die zweite Heimat der Perserkatzen. Hier begann die sorgfältige Zuchtarbeit, um die Rasse zu verbessern und neue Varietäten zu entwickeln.

Aus Europa gelangte die Perserkatze nach Amerika, wo man weiterhin an der Verfeinerung und Diversifizierung ihres Aussehens arbeitete. In den Vereinigten Staaten wurde die Exotic Shorthair-Variante der Perserkatze erstmals gezüchtet.

Persische Langhaarkatzen tauchten erst Ende des 20. Jahrhunderts in Russland auf. Diese atemberaubend schönen Tiere mit ihren ungewöhnlich geformten Nasen wurden in den 1980er Jahren von Diplomaten aus Europa zu uns gebracht.

Die Perserkatze zeichnet sich durch ihre Stupsnase und ihre großen, ausdrucksstarken Augen aus. Ursprünglich wurden nur blaue Perserkatzen anerkannt. Heute gibt es etwa hundert Varietäten dieser Rasse, die sich in Felllänge, Farbe und Körperbau unterscheiden.

Sibirische Katze

Die Sibirische Katzenrasse hat uralte Wurzeln. Diese Tiere wurden in Russland gezüchtet. Ihre Vorfahren waren wilde Steppenkatzen, die mit Hauskatzen aus anderen Ländern gekreuzt wurden. Das genaue Datum des ersten Auftretens dieser langhaarigen Schönheiten ist unbekannt. Man geht jedoch davon aus, dass alle in russischen Volkssagen beschriebenen Katzen Vertreter des Sibirischen Typs sind.

Das Hauptmerkmal der Rasse ist ihr dichtes, drahtiges Fell mit doppelter Unterwolle. Diese Hunde sind sehr kräftig und robust und zudem hervorragende Jagdhunde. Aufgrund ihres luxuriösen Aussehens waren Sibirische Huskys bei Adelsfamilien hoch angesehen.

Obwohl Sibirische Katzen schon seit Jahrhunderten mit Menschen zusammenleben, wurde der Internationale Standard für die Rasse erst 1991 registriert. Heute ist die Rasse nicht nur in Russland, sondern auf der ganzen Welt verbreitet.

Siamkatzen

Die Heimat der Siamkatze gilt als das heutige Thailand. In der Antike hieß dieses Land Siam. Hier tauchten vor mehreren Jahrhunderten erstmals diese außergewöhnlichen Katzen mit ihrer auffälligen Fellzeichnung auf.

Siamkatzen galten lange als heilige Tiere, und ihre Ausfuhr ins Ausland war strengstens verboten. Die Rasse wurde hoch geschätzt und gesetzlich geschützt. Diese blauäugigen Schönheiten tauchten erst im 19. Jahrhundert in Europa auf. Die ersten Siamkatzen wurden von Anne Crawford, der Witwe eines britischen Offiziers, nach England gebracht. Sie arbeitete als Gouvernante für die Kinder des Königs von Siam und sah dort zum ersten Mal Siamkatzen, die sie sofort faszinierten. Nach ihrer Rückkehr nahm Anne mehrere Siamkatzen mit. Die Siamkatzenrasse erfreute sich schnell großer Beliebtheit. 1901 wurde in Großbritannien der Siamese Cat Club gegründet, und 1902 wurden erstmals Rassestandards beschrieben und verabschiedet.

Heute werden Siamkatzen weltweit für ihr markantes Aussehen und ihren ausgezeichneten Charakter geschätzt. Diese altehrwürdige Rasse gehört zu den wenigen, die ihr ursprüngliches Aussehen bewahrt haben. Das Erscheinungsbild der modernen Siamkatze entspricht nahezu vollständig den Beschreibungen der Siamkatze aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Katzen sind geheimnisvolle Geschöpfe, um die sich viele Mythen und Legenden ranken. Diese Haustiere vereinen Zuneigung zum Menschen mit einem freiheitsliebenden, unabhängigen Wesen, das sie von ihren wilden Vorfahren geerbt haben. Trotz der jahrhundertealten Freundschaft zwischen Katzen und Menschen bergen die Samtpfoten noch immer viele Geheimnisse.

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