Viele haben wahrscheinlich schon einmal ein Foto einer universellen Katzenfalle gesehen, die zuverlässig sowohl bei Haustieren als auch bei größeren Katzen, wie zum Beispiel Tigern im Zoo, funktioniert. Was ist so anziehend an diesen raschelnden Säcken und Kartons, die eine fast magische Wirkung auf die Tiere haben?
Die Katze nutzt den Karton als Unterschlupf.
Obwohl Katzen schon seit geraumer Zeit domestiziert sind, sind sie von Natur aus Raubtiere, und dieser Blutdurst lässt sich nicht durch saure Sahne, leckere Stücke in Soße oder andere Annehmlichkeiten der Zivilisation unterdrücken.
Der lauernde, heimliche Mini-Tiger, der sich in Ihrem Haus eingenistet hat, pirscht sich unermüdlich an seine Beute heran und versteckt sich dabei vor allen, die ihn verfolgen und mit Beute verwechseln könnten. Ja, Sie können ihn sehen, und Teile seines Körpers ragen vielleicht aus seinem Versteck hervor, aber diese selbstbewusste Katze, von Kopf bis Fuß überzeugt, ist davon überzeugt, ein Ninja zu sein, ein wahrer Meister des Versteckspiels und der Tarnung.
In der Welt einer Katze versteckt sie sich nicht in einer Kiste oder einem Sack, sondern in einer Baumhöhle, einem Bau oder einem Haufen trockener Blätter, wo sie unbemerkt und sicher auf ihre Beute lauert. Sobald ein Bogen, ein Ball oder gar ein Mensch in ihre Reichweite gerät, kann sie dem tödlichen Griff scharfer Krallen und Zähne nicht entkommen. Hauptsache, der Jäger schläft nicht in der Wärme und Behaglichkeit seines Verstecks ein, während er auf der Jagd ist.
Katzen empfinden die Box als einen sicheren Ort.
Abgesehen davon, dass niemand das Raubtier in einem sicheren Unterschlupf sieht (auch wenn es Ihnen anders vorkommt, denken Sie daran: niemand sieht es) und es sich dort ohne Angst vor Angriffen von größeren Tieren entspannen kann, vermittelt die Box auch aus anderen Gründen ein Gefühl der Sicherheit.
Erstens wird angenommen, dass viele Kätzchen den Geruch von Karton aus ihrer Kindheit in Erinnerung behalten, da Generationen von Katzen nach der Geburt ihrer Jungen ihre Nester in Kartons bauten. Der unverwechselbare Geruch vermischt sich für immer mit dem Duft ihrer Mutter, der Milch, dem Schlafplatz und einem Gefühl von Geborgenheit und Ruhe. Wenn Ihr Kätzchen in den Karton klettert und anfängt zu pföteln und zu schnurren, wissen Sie, dass es dieselbe Ruhe empfindet wie an der Seite seiner Mutter. Denn der Babygang (kleine Schritte, stupsende und schaufelnde Bewegungen mit den Pfoten) ist eine völlig instinktive Bewegung, mit der Kätzchen ihrer Mutter signalisieren, dass sie in Sicherheit sind.
Eine verwandte Theorie besagt, dass der Geruch von Papier dem Geruch von Holz ähnelt und Assoziationen mit uralten Katzenverstecken – Baumhöhlen – weckt. Dies erklärt auch, warum Katzen sich von Schränken, Kommoden und anderen Laminatböden in Ihrem Zuhause angezogen fühlen.
Zweitens haben Beobachtungen des Katzenverhaltens gezeigt, dass diese Tiere Konflikte nicht mögen, sie um jeden Preis vermeiden und sich lieber vor einem Streit mit ihrem Besitzer verstecken, als sich eine Predigt darüber anzuhören, wie ein zerkratztes neues Sofa eine unnötige Vorsichtsmaßnahme gegen Fremde ist, die in das (vermutlich) Territorium von Ihnen und der Katze eindringen. Früher oder später legt sich der Sturm, und die Katze, die ihn an einem abgelegenen Ort überstanden hat, taucht wieder in voller Pracht auf, prüft, ob ihr Mensch aufgehört hat, Lärm zu machen, und genießt ihr Leben als jedermanns Lieblingshaustier.
Studien haben gezeigt, dass Katzen sich durch die Anwesenheit von Kartons und anderen Versteckmöglichkeiten schneller an neue Umgebungen anpassen und Stress besser bewältigen können. Katzen, deren neue Unterkünfte mit Papierhöhlen ausgestattet sind, gewöhnen sich schneller daran und sind eher bereit, mit Menschen zu interagieren.
Eine Katze entspannt sich in einem kleinen Raum
Der Körper von Katzen ist mit Vibrissen bedeckt – Tastorganen, zu denen Schnurrhaare und pelzige „Augenbrauen“ gehören. Diese „Antennen“ befinden sich auch an ihren Pfoten. Sie sammeln Informationen über die Umgebung und helfen dem Tier, diese zu verarbeiten: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, die Aktivität von Objekten; sie reagieren auf leiseste Geräusche und die geringste Luftbewegung usw. Diese Sensoren, die ständig auf Hochtouren laufen, haben Katzen das Überleben in freier Wildbahn ermöglicht und versorgen ihr Gehirn selbst im Schlaf mit Informationen über potenzielle Gefahren. Manchmal möchte eine Katze jedoch vollkommen entspannen und ihre Sinne abschalten. Dies ist nur an einem absolut sicheren, bereits erkundeten Ort möglich, und ihre geringe Größe schützt sie davor, im Schlaf von unerwarteten Gefahren überrascht zu werden.
Warum lieben Katzen Taschen so sehr?
Der raschelnde Beutel ist ein Spielzeug für sich und vielseitig einsetzbar. Zunächst einmal werden darin Leckerlis von draußen geholt. Eine fürsorgliche Katze wird immer nachsehen, ob jemand etwas aus dem Beutel vergessen hat.
Zweitens, selbst wenn du es nicht vergessen hättest (aber die Katze trotzdem aufgepasst und noch einmal nachgesehen hat), ist nichts Schlimmes passiert: Es sind immer noch Gerüche in der Tasche, die unbedingt untersucht und deren Ursprung geklärt werden müssen.
Drittens bewegt sich der Sack schon beim leisesten Windhauch, daher ist Vorsicht geboten und sofort zu klären, wer das Sagen hat. Ein gefährlicher Kampf entbrennt, und der besiegte Feind brummelt sich grummelnd durch den Bauch des stolz daliegenden Siegers.
Viertens ähnelt das Geräusch von raschelndem Plastik oder Karton dem angenehmen Rascheln und Trippeln kleiner Mäusefüße, sodass man möchte, dass es immer weitergeht, damit man die raschelnde Musik endlos "abstellen" kann.
Schließlich magnetisiert die aufgeladene Zellophanfolie das Fell des Tieres und ruft so ungewöhnliche, angenehme Empfindungen hervor. Das Ergebnis ist ein Rückzugsort mit integrierter Massagefunktion und angenehmer akustischer und olfaktorischer Begleitung – eine wahre Wellness-Kapsel.
Wie Sie sehen, ist die Vorliebe von Katzen für Taschen und Kartons weder unnatürlich noch gefährlich. Hauptsache, Sie achten darauf, dass sich Ihr Haustier beim Spielen nicht in den Griffen oder Öffnungen verfängt oder Zellophan- oder Kartonteile verschluckt. Ansonsten können Sie sich einfach entspannen und beobachten, wie Ihr Liebling sich auf ungewöhnliche Weise sein gemütliches kleines Zuhause baut.



