Warum beißt eine Katze in die Hand, wenn man sie streichelt?

Katzen sind ausdrucksstarke und unberechenbare Tiere. Nur weil sie sich vor fünf Minuten noch streicheln ließ, heißt das nicht, dass sie dich nicht einen Moment später kratzt oder beißt. Lass uns erforschen, warum das passiert und ob alle Katzen so auf Zuneigung reagieren.

Falsche Sozialisierung

Die meisten Besitzer so lieber, stolzer und anhänglicher Tiere wie Katzen versuchen gar nicht erst, die Psychologie ihrer Lieblinge zu verstehen. Schließlich tun sie ja nichts ohne Grund, auch nicht angreifen.

Und wenn das schnurrende Freudenbündel plötzlich erstarrt, sich die Pupillen weiten und die Ohren oder der Schwanz zucken, bedeutet das, dass das Tier über etwas unglücklich ist. Was kann die „Verärgerung“ eines Haustiers auslösen?

  • Überschreitung des erforderlichen Maßes an Körperkontakt;
  • unangenehme oder gar schmerzhafte Empfindungen;
  • der Wunsch, eine führende Position zurückzuerlangen.

Darüber hinaus können Katzen aggressiv auf Zuneigung reagieren, wenn sie als Kätzchen nicht richtig sozialisiert wurden.

Wenn Sie beispielsweise eine ausgewachsene Katze in Ihr Haus bringen, die ihr ganzes Leben im Freien verbracht hat, wird sie ihren Besitzern gegenüber mit ziemlicher Sicherheit eher „kühl“ sein.

Dieses Problem lässt sich durch Training beheben. Das Tier wird mit einem Lieblingsleckerli angelockt, sanft gestreichelt (mindestens ein paar Mal am Rücken) und nach der Mahlzeit wieder in die Wildnis entlassen.

Nach mehrmaliger Wiederholung dieses Vorgangs entwickelt Ihr Haustier einen Reflex: Leckeres Futter = Zuneigung vom Besitzer. Es wird Berührungen viel eher zulassen und sie vielleicht sogar lieben.

Selbst die kleinsten Kätzchen brauchen täglich mindestens 10 Minuten menschlichen Kontakt. Andernfalls können sie im Alter von 7–9 Monaten ängstlich und aggressiv werden und sich nicht mehr für die Wohnungshaltung eignen.

Empfindlichkeitsschwelle

Katzen besitzen ein ausgezeichnetes Kurzzeitgedächtnis und ein starkes Langzeitgedächtnis. Ein Hund hingegen kann Informationen im Kurzzeitgedächtnis maximal fünf Minuten lang behalten.

Und einige Mitglieder der Katzenfamilie erinnern sich bis 16 Uhr an ein früheres Ereignis.

Wenn eine Katze also vor kurzem verbal oder körperlich bestraft wurde, kann sie auf die Zuneigung ihres Besitzers sehr negativ reagieren, selbst wenn der Besitzer sich mehrere Stunden nach dem Vorfall dazu entschließt, das Tier zu streicheln.

Eine Katze kann negative Erfahrungen mit dem Streicheln einer menschlichen Hand machen, was sowohl im Freien als auch beim Tierarzt zu Unannehmlichkeiten führen kann. Möglicherweise ist diese Erinnerung der Grund dafür, dass das Tier seinen Besitzer unerwartet kratzt und beißt.

Ein Haustier kann das abendliche Streicheln auch abrupt beenden, weil es zu viel davon bekommt. Einer Katze wird es einfach langweilig, immer an derselben Stelle gestreichelt zu werden. Ein Biss ist in diesem Fall gleichbedeutend mit „Genug, hör auf!“.

Die Katze hat Schmerzen

Alle Tiere können, genau wie Menschen, Schmerzen empfinden. Doch wie reagieren Menschen, wenn man beispielsweise einen schmerzenden Arm berührt? Sie stoßen einen sogenannten „Schmerzschrei“ aus, ziehen sich zurück und fluchen in manchen Fällen sogar.

Katzenartige beißen aus demselben Grund möglicherweise in die Hände ihrer Besitzer. Was könnte eine Katze stören?

  • Ohrenentzündungen;
  • Zahnschmerzen;
  • Halswirbelsäulenarthritis;
  • Gelenkschmerzen und vieles mehr.

Wenn das Tier also das Streicheln einiger Körperteile ruhig toleriert, die Berührung anderer Körperteile jedoch eine heftige, negative Reaktion hervorruft, dann ist es an der Zeit, einen Tierarzt zu kontaktieren.

Schmerzen sind nicht der einzige Grund, warum eine Katze ihrem Besitzer in die Hand beißt. Ein weiterer Faktor, der Aggressionen bei einem Haustier auslösen kann, ist statische Elektrizität, die sich zwischen der Hand und dem Fell aufbaut.

Plötzliches Erwachen eines Haustiers

Man merkt es leicht, wenn eine Katze Streicheleinheiten genießt. Wenn Ihr Haustier laut schnurrt, die Augen schließt und sich näher an Sie kuschelt, ist das ein Zeichen dafür, dass es sich wohlfühlt. Aber warum genießen Katzen Streicheleinheiten so sehr?

Einer Version zufolge ist die raue Zunge der Mutterkatze, mit der sie ihre Kätzchen putzt, schuld.

Die menschliche Hand ahmt diese Art der Fellpflege recht gut nach. Und wenn das ausgewachsene Tier genug von dieser „Waschung“ hat, beißt es seinen Besitzer und rennt weg.

Ein weiterer Grund für Aggressionen bei Katzen kann schlichtweg Angst sein. Stellen Sie sich vor: Das Tier genießt sanftes Streicheln und Kraulen, schließt die Augen und scheint in einen Zustand tiefer Entspannung zu verfallen.

Irgendwann wacht das Haustier auf und entdeckt aus dem Augenwinkel etwas Großes und potenziell Bedrohliches. Natürlich dreht sich die Katze blitzschnell um und greift die vermeintliche Gefahr an.

Danach reißt sich das (wie sein Besitzer glaubt) schelmische Tier plötzlich aus und versteckt sich tief im Wohnraum. Doch das Haustier tut dies nicht, weil es böse ist, sondern weil sein Selbsterhaltungstrieb einsetzt.

Wenn eine Katze ein schwaches Nervensystem hat, Angst vor lauten Geräuschen hat und selbst beim Klatschen Anzeichen von Angst zeigt, sollte man sie im Schlaf besser nicht berühren.

Kontrolle über den Eigentümer

Weibliche Katzen reagieren deutlich seltener aggressiv auf die Zuneigung ihres Besitzers als Kater. Schließlich streben Kater in jeder Gruppe, selbst wenn diese hauptsächlich aus Menschen besteht, stets danach, die Führung zu übernehmen. Weibliche Katzen hingegen sind von Natur aus sanfter und fügsamer.

Demnach kann ein heftiger Biss in die Hand des Besitzers unmittelbar nach einer herzlichen Umarmung als Unwilligkeit des Haustiers interpretiert werden, einer bestimmten Person zu gehorchen.

Auf diese Weise demonstriert die Person, dass sie das Sagen hat und dass sie entscheidet, wer, wann und wie viel gestreichelt werden darf.

Darüber hinaus kann es vorkommen, dass ein Haustier aufgrund seines Temperaments längeres Streicheln ablehnt.

Schließlich wollen nicht alle Katzen ständig hochgehoben werden. Manche begnügen sich damit, ein paar Stunden in der Nähe zu liegen, während andere nur einmal am Bein oder Arm gestreichelt werden müssen.

Haustiere können auch dann kratzen und beißen, wenn sie gut gelaunt sind. Dies lässt sich besonders bei jungen, übermäßig verspielten Tieren beobachten.

Ein feinfühliger, verständnisvoller und liebevoller Besitzer wird sein Haustier mit Schnurrhaaren und Schwanz so akzeptieren, wie es die Natur geschaffen hat.

Und wenn das Tier plötzlich anfängt, sich zu verkrampfen, seine Position verändert oder die Ohren anlegt, lässt der Besitzer es einfach in Ruhe. In diesem Fall bleiben sowohl die Psyche des Tieres als auch die Hände des Besitzers unversehrt, sodass sich niemand beleidigt fühlt.

Kommentare

1 Kommentar

    1. Juritsch

      Der Autor dieses Artikels hat noch nie einen Katzenbiss gesehen! Das ist wirklich beängstigend!
      Schon als Kätzchen lieben sie es, auf dem Schoß ihres Besitzers zu liegen und sich den Bauch kraulen zu lassen. Sie ziehen die Hand mit den Vorderpfoten zu sich heran, wehren sich mit den Hinterpfoten und „kauen“ daran. In Wirklichkeit bleiben aber keine Bissspuren an der Hand zurück! Oft werden dabei die Hände des Besitzers zerkratzt. Das lässt sich leicht vermeiden, indem man beim Spielen sanft auf die Pfoten klatscht und streng „KRALLEN!“ sagt.
      Das Spiel geht weiter, aber die Krallen sind versteckt und es gibt keine Kratzer! Sogar erwachsene Katzen (die Katze war 6 Jahre alt) machen eifrig mit!