Vor Millionen von Jahren war die Erde von erstaunlichen Tieren bevölkert. Forscher entdecken die Überreste ausgestorbener Bewohner unseres Planeten, rekonstruieren ihr Aussehen und studieren ihre Merkmale und Lebensweisen. Es waren urzeitliche Giganten, vor denen selbst die Dinosaurier Angst hatten.
Titanoboa
Die größte Schlange der Erdgeschichte lebte vor etwa 60 Millionen Jahren im heutigen Kolumbien. Dort wurden ihre Fossilien entdeckt.
Nach eingehender Untersuchung entdeckten Zoologen, dass Titanoboas fast zwei Tonnen wogen und bis zu 20 Meter lang wurden. Sie traten kurz nach dem Aussterben der Dinosaurier auf. Möglicherweise füllten Titanoboas die Lücke, die das Verschwinden großer Raubtiere hinterlassen hatte.
Archäologen hatten das Glück, einen Schädel zu entdecken – ein seltenes Ereignis. Die Zahnstruktur dieses prähistorischen Riesen lässt vermuten, dass er sich von Fischen, Schildkröten und sogar ausgewachsenen Krokodilen ernährte.
In den heißen Temperaturen der Tropen können wechselwarme Reptilien enorme Größen erreichen, indem sie mit ihrem Körper Wärme aus der Umgebung aufnehmen.
Diese riesige Schlange benötigte kein Gift; sie erdrückte ihre Beute mit ihrem kräftigen Körper. Die Titanoboa konnte mit einer Kraft von fast 500 kg pro Quadratzentimeter zudrücken, genug, um fast jedes Beutetier zu töten.
Riesen-Arthropleura
Der prähistorische Hundertfüßer Arthropleura gilt heute als der größte Gliederfüßer, der jemals auf diesem Planeten gelebt hat.
Sie lebten vor etwa 280 Millionen Jahren. Ihre Überreste wurden in Deutschland, Belgien, England und den Vereinigten Staaten entdeckt.
Die größten bekannten Landwirbellosen besaßen 30 Beinpaare und erreichten eine Länge von bis zu 2,6 Metern. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Arthropleura Pflanzenfresser waren. Ein durchschnittlich großes Exemplar verzehrte bis zu einer Tonne Vegetation pro Jahr.
Die rekordverdächtige Größe des Tausendfüßlers erklärt sich durch den hohen Sauerstoffgehalt der Atmosphäre zu jener Zeit sowie durch das Fehlen von Feinden.
Später sank der Sauerstoffgehalt der Luft deutlich, was zu einer Veränderung des Klimas in den Tropen und schließlich zum Aussterben dieser riesigen Kreaturen führte.
Megalodon
Diese Art war eines der größten Raubtiere in der Geschichte des Planeten. Megalodon stand möglicherweise an der Spitze der Nahrungskette.
Dieser gefährliche Riese erreichte eine Länge von 18 Metern und ein Gewicht von 50 Tonnen. Die Beißkraft der größten Exemplare betrug fast 11 Tonnen – eine der stärksten Beißkräfte, die der modernen Wissenschaft bekannt sind.
Diese Raubtiere besaßen sehr kräftige, aber dennoch dünne Zähne mit gezackten Rändern. Dank dieser Zahnstruktur konnten sie die Brust ihrer Beute mühelos aufreißen und sogar die Wirbelsäule großer Meerestiere durchbeißen.
Megalodons ähneln im Aussehen den heutigen Weißen Haien, aber ihre Knorpelschädel sind proportional dicker und kräftiger.
Sein Maul war so massiv, dass es seinem Gewicht standhielt. Megalodons ernährten sich von kleinen Walen, Seekühen, Robben und großen Fischen. Diese prähistorischen Giganten fraßen auch Aas. Sie starben vor etwa 2,6 Millionen Jahren aus.
Aegirocassida
Diese prähistorische Riesengarnele lebte vor etwa 480 Millionen Jahren in den Weltmeeren. Sie war 2 Meter lang und ähnelte einer fantastischen Kreuzung zwischen einem Pottwal und einem Gliederfüßer.
Aegirocassida ernährte sich von Plankton, das sie wie heutige Wale aus dem Wasser filterte. Dieses Tier besaß zwei Paare beweglicher Flossen am ganzen Körper, die als Schwimmflossen dienten.
Diese ungewöhnlichen Lappen entsprechen den oberen und unteren Gliedmaßen moderner Arthropoden. Darauf basierend schlossen Wissenschaftler, dass Aegirocassida ein prähistorischer Arthropode ist.
Sarcosuchus imperialis
Vor etwa 110 Millionen Jahren bewohnte eine ausgestorbene Gattung riesiger Krokodile das Gebiet des heutigen Afrikas.
Das Riesenkrokodil Sarcosuchus erreichte eine Länge von bis zu 12 Metern und ein Gewicht von rund 8 Tonnen. Sein Körper war mit Schuppen bedeckt, und sein Rücken war mit kräftigen, bis zu einem Meter langen, rechteckigen Schilden geschützt. Dies machte es für seine wenigen Feinde nahezu unverwundbar.
Sarcosuchus imperatorius besaß einen bemerkenswerten, gigantischen Schädel. Sein Oberkiefer war 1,6 Meter lang und an der Spitze nach unten gebogen.
Dieser Raubsaurier ernährte sich von großen Fischen und kleinen Dinosauriern. Mit seinen kräftigen Kiefern und scharfen Zähnen zog er seine zappelnde Beute mühelos ins Wasser.
Sarcosuchus unterschied sich von modernen Krokodilen nicht nur in der Größe, sondern auch in der Lebenserwartung. Die meisten modernen Krokodile in freier Wildbahn erreichen ein Alter von 25 bis 30 Jahren. Die gefundenen Überreste von Sarcosuchus stammen von einem Tier, das zum Zeitpunkt seines Todes 40 Jahre alt und noch nicht ausgewachsen war.







