Domestizierte Raubtiere haben ihren Platz im menschlichen Leben zu Recht eingenommen: Katzen werden mit vielen Glaubensvorstellungen, Liedern, Büchern und sogar... Namen in Verbindung gebracht.
Katzenminze
„Katzenminze“ ist die gebräuchliche Bezeichnung für nicht nur eine, sondern drei verschiedene Pflanzen: Nepeta cataria, Nepeta nigra und Nepeta nigra. Alle drei aromatischen Kräuter gehören zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).
Katzenminze produziert ätherische Öle mit einem unverwechselbaren Zitronenaroma, das Katzen lieben. Dieser besondere Duft ist übrigens nicht nur für Katzen, sondern auch für Wildtiere anziehend. Schon geringe Mengen des ätherischen Öls Nepetalacton wirken anregend auf Katzen. Sobald sich das sonst so ruhige Tier einer Katzenminze nähert, verliert es plötzlich seine Fassung. Die Katze beginnt an den angenehm duftenden Stängeln zu knabbern, schüttelt den Kopf, schnurrt laut und wälzt sich auf dem Boden. Dieser Rauschzustand hält etwa 10 Minuten an. Nach 20 Minuten kommt die Katze wieder zu sich.
Wissenschaftler erklären diese Reaktion auf die Pflanze mit dem Vorhandensein eines autosomalen Gens in der Katzen-DNA. Interessanterweise hat das verführerische Halluzinogen keine Wirkung auf Kätzchen unter sechs Wochen.
Katzenkralle
Diese tropische, holzige Kletterpflanze aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) wird aufgrund ihrer charakteristisch geformten, stacheligen und dornigen Auswüchse auch „Katzenkralle“ genannt. Der flexible Stamm von Uncaria tomentosa nutzt diese „Krallen“, um sich an Baumstämmen zu verankern und so höher zu klettern und dabei Halt zu finden.
Abgesehen von der oberflächlichen Ähnlichkeit besteht keine Verwandtschaft zwischen der Uncaria-Pflanze und Katzen. Die Pflanze besitzt zahlreiche medizinische Eigenschaften, die von den indigenen Völkern des Amazonasgebiets und von Heilpraktikern weltweit aktiv genutzt werden.
Katzenauge
Dieses wunderschöne Mineral verdankt seinen Namen seiner reflektierenden Oberfläche. Dieser besondere Lichteffekt verleiht Chrysoberyll das Aussehen eines Auges mit verengter Pupille. Katzenaugen nehmen diese Form im hellen Licht an – die Pupille verengt sich zu einem schmalen, vertikalen Streifen und erzeugt so einen strahlenden, hypnotischen Blick.
Das optische Phänomen, das auf der Oberfläche von Cymophan beobachtet wird, wurde erstmals vom französischen Mineralogen René-Just Haüy beschrieben. Er schrieb die charakteristischen Eigenschaften speziell dem Chrysoberyll zu, doch heute wird der Begriff „Katzenauge“ im allgemeinen Sprachgebrauch für eine Vielzahl von Schmucksteinen verwendet: Wenn ein klarer, vertikaler Streifen auf einer polierten Oberfläche glitzert und sich bewegt, spricht man von einem Katzenauge. Folgende Steine werden gemeinhin als Katzenaugen bezeichnet: Rhizoberyll, Quarz, Turmalin, Skapolith, Fibrolith, Jade und Diopsid.
Die teuersten und hochwertigsten Katzenaugen sind Chrysoberylle, die in Sri Lanka und Madagaskar abgebaut werden.
Ringelschwanzlemuren
Ringelschwanzlemuren gelten als „katzenähnlich“. Um sich vorzustellen, wie diese exotischen Halbaffen aussehen, denken Sie an den Zeichentrickfilm „Madagascar“: Der charismatische und selbstbewusste König Julien ist genau dieser Ringelschwanzlemure.
Das Fell am Körper dieser flinken Tiere ist grau gefärbt, und ihr langer Schwanz ähnelt dem gestreiften Schlagstock eines Verkehrspolizisten – ein flexibles Organ, das sowohl zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts als auch zur Kommunikation und zum Warnen von Verwandten dient.
Warum werden Lemuren als katzenähnlich bezeichnet, obwohl die beiden Arten keine gemeinsamen Verwandten haben? Vielleicht liegt es an ihrer kompakten Größe: Dieses tropische Tier ist etwa so groß wie ein Haustier. Möglicherweise waren die Forscher auch von ihrer nachtaktiven Lebensweise beeindruckt, da domestizierte Raubtiere ebenfalls nachts aktiver sind. Oder vielleicht rührt der Vergleich von den riesigen, tellerförmigen gelben Augen oder dem prächtigen, gestreiften Schwanz der madagassischen Halbaffen her. Außerdem sonnen sich Lemuren, genau wie Hauskatzen, gern und geben manchmal Laute von sich, die an Miauen und Schnurren erinnern.
Katzenpfote im Sternbild Skorpion
Die Katzenpfote (manchmal auch Bärenpfote genannt) ist der Name für den Emissionsnebel NGC 6334 und ein Sternentstehungsgebiet im Sternbild Skorpion. Der Nebel befindet sich in großer Entfernung – 4.370 Lichtjahre von der Sonne. In dieser riesigen Molekülwolke entstehen zukünftige Sterne, und Wissenschaftler beobachten diese gewaltigen Ereignisse auf galaktischer Ebene genau.
Das Foto der Wolke verdeutlicht, warum die Pfote so katzenartig aussieht: Deutlich abgegrenzte Segmente bilden eine dreizehige „Pfote“ mit drei kleinen, runden Ballen und einer ovalen Basis. Genau wie die Pfote einer unbekannten Weltraumkatze, die durch die Weiten des Universums reist und Milch aus der Milchstraße schlürft.







