Wer schon einmal Läuse hatte, weiß, wie unangenehm dieses Problem sein kann. Starker, unerträglicher Juckreiz und Kratzen führen zur Bildung von Pusteln und Abszessen auf der Kopfhaut. Die Haut verdickt sich, reißt ein, und es bilden sich Furunkel. Auch schwere Haut- und Infektionskrankheiten sind möglich. Schauen wir uns an, wie man einen Läusebefall vermeiden kann, besprechen wir die Ursachen und vorbeugende Maßnahmen.
Inhalt
Die Hauptursachen von Läusen: Mythen und Realität
Seit den Typhusepidemien gelten Läuse als Symbol für Schmutz, Armut und soziale Benachteiligung. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Jeder, auch angesehene und erfolgreiche Menschen, kann sich mit diesen unangenehmen Insekten infizieren. Läuse entstehen nicht einfach so, sondern werden von einer bereits befallenen Person übertragen. Sowohl der Erstwirt als auch der Empfänger tragen zur Übertragung bei. Es gibt bestimmte Regeln, die, wenn sie befolgt werden, das Infektionsrisiko deutlich verringern und es manchmal sogar vollständig ausschließen. Um zu verstehen, wie man sich vor Läusen schützen kann, wollen wir die häufigsten Ursachen und Übertragungswege der Parasiten kennenlernen und Fakten von Mythen unterscheiden.
Besuch öffentlicher Plätze
Läuse werden häufig an Orten mit vielen Menschen übertragen. Das kann beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln während der Stoßzeiten, in der Schlange im Supermarkt, bei einem Konzert der Lieblingsband, einem Fußballspiel, einem Stadtfest auf dem Marktplatz oder bei einer öffentlichen Veranstaltung im Park der Fall sein. Eine Ansteckung kann überall dort erfolgen, wo Menschen sich nahekommen und sich die Haare berühren.
Es hält sich hartnäckig der Glaube, Läuse könnten von einem Kopf zum anderen springen. Das ist ein Mythos. Läuse können weder fliegen noch springen. Sie können jedoch sehr schnell krabbeln und sich wie an einem Bungee-Seil von Haar zu Haar schwingen, indem sie sich mit ihren Beinen an benachbarten Haaren festhalten.
Gegenstände des täglichen Gebrauchs
Friseure, Kosmetikstudios, Kosmetik- und Massagesalons sind besonders gefährdet. Schließlich weiß man nie, wer einem zuvor die Haare geschnitten und gekämmt hat, wer im Kosmetikstudio auf der Behandlungsliege lag oder welche Überraschungen nach der Behandlung auf einen warten.
Achten Sie beim Besuch eines Friseursalons darauf, dass der/die Stylist/in alle Werkzeuge nach dem vorherigen Kunden desinfiziert. Prüfen Sie, ob die Werkzeuge aus einem separaten Werkzeugbeutel oder einfach vom Tisch genommen wurden. Im ersten Fall sind die Werkzeuge desinfiziert und Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Im zweiten Fall sollten Sie den Besuch besser vermeiden. Werkzeuge können neben Haut- und Haarpartikeln anderer Kunden auch Parasiten, deren Eier und viele andere gefährliche Mikroorganismen enthalten. Kosmetiksalons sollten Einwegtücher und -handtücher verwenden. Ansonsten bringen Sie Ihre eigenen mit.
Enger Kontakt
Es ist möglich, dass eine vertraute Person Läuse hat. In solchen Fällen kann schon ein einfacher, freundschaftlicher Kuss die Infektion verbreiten. Natürlich wird der Kontakt eingeschränkt, wenn das Problem bekannt ist. Doch das ist nicht immer der Fall. Manchmal ist sich der Befallene seiner neuen „Beute“ nicht bewusst, geschweige denn seine Freunde. Jede enge Beziehung kann die Ausbreitung der Läuse begünstigen: Umarmungen, ins Ohr geflüsterte Geheimnisse, Fotos, bei denen sich Kopf und Haare berühren, und so weiter.
Gemeinsame Nutzung persönlicher Gegenstände
Das Teilen von Gegenständen ist eine weitere häufige Ursache, besonders in Kinder- und Jugendgruppen. Läuse sind kleine, 3–4 mm lange, hellbraune Insekten. Nach dem Blutsaugen dunkeln sie leicht nach und wachsen auf bis zu 5 mm heran, bleiben aber unauffällig. Da sie häufig saugen, halten sie sich die meiste Zeit auf dem Kopf ihres Opfers auf. Sie können aber auch beispielsweise auf die Kleidung ihres Wirtes wandern. Man kann sich leicht vorstellen, wessen Kopf sie als Nächstes befallen werden, wenn eine Jacke oder eine Baseballkappe getauscht wird.
Läuseeier, auch Nissen genannt, sind noch schwerer zu erkennen. Sie sehen aus wie milchige Tröpfchen und sind nicht größer als ein Millimeter.
Langfristige Bewegung
Fernzüge bergen oft Risiken. Verschiedene Szenarien sind möglich. Läuse können während der Fahrt auf Laken von einem Fahrgast zum anderen krabbeln. Besonders gefährlich sind Waggons zweiter Klasse. Sie können auch auf Kissen oder Matratzen, die von vorherigen Fahrgästen zurückgelassen wurden, auf einen neuen Wirt warten. Auch Reisen mit anderen Verkehrsmitteln, ob Schiffskabine oder Flugzeugsitz, bieten keine absolute Sicherheit. Es kommt immer auf die Situation an.
Um zu vermeiden, dass Sie Ihrem Mitreisenden die Schuld geben, sollten Sie sich am besten im Voraus selbst schützen. Verwenden Sie beispielsweise Insektenschutzmittel wie Lysgard oder Paranit. Diese enthalten ätherische Öle und spezielle Wirkstoffe, die Insekten abwehren.
Verstoß gegen die Regeln der persönlichen Hygiene
Es wurde beobachtet, dass Bevölkerungsgruppen mit niedrigem Lebensstandard und einem asozialen Lebensstil anfälliger für Parasiten sind als andere. Allerdings ist zu beachten, dass Sauberkeit keinen hundertprozentigen Schutz vor Läusen bietet. Auch sozial integrierte Menschen, die Hygienestandards einhalten, können sich infizieren, das Risiko ist jedoch deutlich geringer.
In großen Menschenmengen verweilen Läuse, die versehentlich auf sauberem Haar landen, nicht lange, sondern suchen sich einen anderen, angenehmeren Platz. Das ist biologisch sinnvoll. Sauberes Haar ist glatt und flexibel, wodurch es Läusen schwerer fällt, sich daran festzuhalten und Eier abzulegen. Deshalb bevorzugen sie günstigere Bedingungen – schmutziges, fettiges Haar mit einem Fettfilm.
Wasserbedingte Kontamination
Läuse können in Süßwasser ohne Nahrung maximal einen Tag überleben, genau wie an Land. Daher besteht in Gewässern, insbesondere in stehenden Gewässern, ein Infektionsrisiko. Im Meer kann man sich jedoch keine Läuse einfangen, da sie in Salzwasser nicht überleben. Auch im Schwimmbad besteht keine Gefahr eines Läusebefalls. Das Wasser wird regelmäßig gechlort und mit antibakteriellen Mitteln behandelt. Allerdings gibt es Duschen, die von allen Besuchern genutzt werden, und dort können Läuse auftreten, wenn jemand sie einschleppt. Schwimmbadkarten werden jedoch nur gegen Vorlage eines ärztlichen Attests ausgestellt, das die gute Gesundheit und die Abwesenheit von Hautkrankheiten bestätigt. Daher ist das Risiko minimal. Öffentliche Bäder und Saunen sowie andere heiße Bereiche sind für Läuse ungeeignet. In den Umkleideräumen, wo die Temperatur deutlich niedriger ist, sollten Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Fotogalerie: Öffentliche Orte mit dem geringsten Risiko für Kopfläuse
- Läuse leben nicht im Salzwasser, daher kann man sie sich nicht auf See einfangen.
- Das Infektionsrisiko im Pool ist minimal, da das Wasser dort regelmäßig gechlort wird.
- Die Sauna ist aufgrund der hohen Temperatur kein geeigneter Lebensraum für Läuse.
Haustiere und andere Tiere
Manchmal hört man den Spruch: „Von streunenden Hunden kriegt man Läuse.“ Das ist ein Mythos. Läuse gehören zu den ältesten Bewohnern der Erde, und ihre Population umfasst heute etwa 5.000 Arten und Unterarten. Sie befallen tatsächlich alle Warmblüter, mit Ausnahme von Fledermäusen. Ihre biologische Besonderheit ist jedoch, dass jede Art nur bestimmte Fell- oder Haartypen befallen kann. Läuse oder Flöhe, die auf einem Hund, einer Katze oder einem anderen Tier leben, stellen keine Gefahr für den Menschen dar. Sie werden dort einfach nicht Fuß fassen.
Nur drei Läusearten sind für den Menschen gefährlich: Kopf-, Filz- und Körperläuse. Jede Art hat ihren spezifischen Befall. Filzläuse leben im Genitalbereich und in der Schambehaarung und können sich auf Brust und Rücken ausbreiten, jedoch nie auf die Kopfhaut. Sie werden durch sexuellen Kontakt übertragen. Körperläuse halten sich hauptsächlich in der Kleidung auf und ernähren sich nur, wenn sie mit dem Körper ihres Wirtes in Berührung kommen. Beide Arten sind selten. Kopfläuse befallen ausschließlich die Kopfhaut. Sie sind der häufigste Parasit.
Fotogalerie: Arten von Läusen, die Menschen befallen
- Kopfläuse sind die am häufigsten vorkommende Parasitenart, die Menschen befällt.
- Filzläuse leben im menschlichen Genitalbereich und werden durch sexuellen Kontakt übertragen.
- Zum Glück sind Körperläuse in der modernen Welt selten.
Stress
Emotionen, Depressionen, Angstzustände, Lebenskrisen und ähnliche Faktoren haben keinen Einfluss auf das Auftreten von Läusen. Läuse sind ausschließlich an Blut als Nahrungsquelle interessiert. Die emotionalen Zustände ihrer Besitzer interessieren sie nicht.
Manchmal wird ein Läusebefall mit Schuppen verwechselt, die ebenfalls starken Juckreiz verursachen, oder mit anderen Hautproblemen. Läuse sind Insekten, die durch Bisse in die Kopfhaut Blut saugen. Sie sind rautenförmig und haben drei Paar kurze, aber kräftige Beine. Man kann sie erkennen, indem man die Kopfhaut und die Haarfollikel sorgfältig mit einer Lupe untersucht. Hierfür ist eine zweite Person hilfreich. Alternativ kann man das Haar mit einem feinzinkigen Kamm von den Wurzeln bis in die Spitzen kämmen. Am besten macht man das über einem weißen Blatt Papier, um die Insekten zu entdecken.

Die Zinken eines speziellen Kamms liegen so eng beieinander, dass keine einzige Laus vorbeikriechen kann.
Ursachen für einen Rückfall und wie man ihn verhindern kann
Läuse zu entfernen ist gleichzeitig einfach und schwierig. Einfach ist es, weil man es selbst ohne professionelle Hilfe machen kann. Schwierig sind die langwierigen und wiederholten Behandlungsschritte. Und wenn man etwas übersieht, können die Läuse zurückkehren. Um diese Parasiten erfolgreich zu bekämpfen, ist es wichtig zu verstehen, wie sie sich vermehren.
Der Lebenszyklus der Läuse
Ausgewachsene Tiere leben etwa 30 Tage. Nach der Paarung legt das Weibchen die Eier, indem es sie mit einem speziellen Enzym an der Haarwurzel oder 3–4 cm entfernt befestigt. Sie kann bis zu 12 Nissen pro Tag ablegen.
Etwa eine Woche später schlüpfen aus den Eiern Larven, auch Nymphen genannt. Wie die ausgewachsenen Tiere heften sie sich an Haare und saugen Blut. Ohne Nahrung überleben sie maximal 4–6 Stunden. Die Eihülle bleibt an den Haaren haften. Die Reifung dauert weitere 2 Wochen.
Eine lebende Nisse lässt sich erkennen, indem man sie mit den Fingernägeln zusammendrückt – sie erzeugt dabei ein charakteristisches Klickgeräusch. Eine leere Nisse, aus der bereits eine Larve geschlüpft ist, gibt kein Geräusch von sich.
Nach etwa zwei Wochen verwandelt sich die Larve in ein ausgewachsenes Tier, dessen Lebenszweck die Fortpflanzung ist. Und dazu müssen Sie sich vollständig vom Blut des Wirtes ernähren.
Wie man Läuse loswird
Man kann volkstümliche Methoden anwenden:
- Essig. Mischen Sie zwei Teile Essig mit einem Teil Wasser. Tragen Sie die Lösung auf Haar und Kopfhaut auf, setzen Sie eine Plastikhaube auf und lassen Sie sie 30 Minuten einwirken. Spülen Sie die Lösung anschließend mit Wasser aus und kämmen Sie die abgestorbenen Parasiten aus.
- Teebaumöl. 5 Tropfen in 1 Tasse Wasser verdünnen. Auf das Haar auftragen und 40 Minuten einwirken lassen. Gründlich ausspülen. Für optimale Ergebnisse die Anwendung 2-3 Mal täglich über 5 Tage wiederholen.
- Cranberrysaft oder Fruchtsaftgetränk. Honig hinzufügen, um eine dickflüssige Konsistenz zu erzielen. Nur in die Haarwurzeln einmassieren, dabei die Längen aussparen. 30 Minuten einwirken lassen. Gründlich ausspülen.
Die Pedikulen Ultra-Serie hat sich laut zahlreichen Rezensionen als besonders wirksam unter den medizinischen Produkten erwiesen. Der Wirkstoff ist Anisöl, das Parasiten meiden. Dieser Inhaltsstoff zerstört zudem die Enzyme, die den Nissen helfen, sich im Haar festzuhalten. Dadurch lassen sich die Insekteneier deutlich leichter auskämmen. Die Produkte wirken nicht nur abwehrend, sondern lähmen auch die Nerven der Läuse, indem sie deren Chitinpanzer und Atemwege durchdringen. Dies führt zum Tod der Parasiten. Das Produkt ist für Kinder und Erwachsene geeignet.
Wenn keine dieser Methoden hilft, können Sie einen radikaleren Ansatz wählen: Rasieren Sie sich den Kopf komplett. Dadurch finden die Läuse keinen Unterschlupf mehr und verschwinden.
Video: Wie man Läuse und Nissen entfernt
Gründe für ein Wiederauftreten
- Am häufigsten kommt es zu unvollständigen Behandlungen. Oft verschwinden die erwachsenen Läuse, und die betroffene Person wird nachlässig und bricht die Behandlung ab, obwohl noch Nissen vorhanden sind, die weder beißen noch Beschwerden verursachen. Doch schon nach wenigen Tagen beginnt der Prozess von Neuem. Es ist wichtig, die gesamte Behandlung durchzuführen. Kämmen Sie nicht nur die erwachsenen Läuse, sondern auch deren Eier aus.
- Die Wohnung und die Gegenstände wurden nicht desinfiziert. Bettwäsche, Mützen und Kleidung sollten lange bei hohen Temperaturen gewaschen oder abgekocht werden. Nicht waschbare Gegenstände sollten in luftdichten Beuteln verschlossen und zwei Wochen lang aufbewahrt werden. In dieser Zeit sterben alle Läusegenerationen im Beutel ab. Reinigen Sie die Wohnung gründlich und achten Sie dabei besonders auf Betten, Polstermöbel und Teppiche.
- Manchmal werden Rückfälle durch fortgesetzten engen Kontakt mit einem Parasitenträger verursacht. Jeglicher Kontakt, auch zwischen Familienmitgliedern, sollte minimiert werden. Jeder sollte seine eigenen Hygieneartikel haben: Kämme, Waschlappen, Handtücher.
Warum sind Kinder am häufigsten von Läusen betroffen?
Es gibt noch einen weiteren Mythos: Läuse seien eine Kinderkrankheit. Tatsächlich ist es Läusen egal, wessen Blut sie saugen: das von Kindern oder Erwachsenen. Doch dieser Irrglaube ist nicht unbegründet. Er hat mit der ausgeprägten Kommunikationsfähigkeit von Kindern zu tun. Sie halten keinen Abstand, sondern kuscheln oft eng zusammen. Sie teilen alles: Kämme, Kleidung, Kinderbetten, Spielzeug, Kissen. Und dadurch teilen sie auch Läuse.
Es ist wichtig, Ihrem Kind die Verhaltensregeln der Gesellschaft zu erklären, die Notwendigkeit, persönlichen Freiraum zu wahren und nur seine eigenen Sachen zu benutzen.
Sollte es zu einem Befall kommen, ist es wichtig herauszufinden, in welcher Gruppe er aufgetreten ist: Schule, Kindergarten, Sportverein, Kinderbastelgruppe oder Freundeskreis in der Nachbarschaft. Sprechen Sie mit anderen Eltern und Lehrkräften und melden Sie den Befall. Denn wenn der Befall nicht frühzeitig bekämpft wird, infiziert sich die gesamte Gruppe, und Ihr Kind kann sich erneut anstecken.
Video: Ursachen von Infektionen in Kindergruppen
Jetzt wissen Sie, woher Läuse kommen und wie Sie sich vor ihnen schützen können. Achten Sie auf gute Körperhygiene und treffen Sie Vorsichtsmaßnahmen. Diese gefährlichen Insekten werden Ihnen nicht das Leben schwer machen.


















