Eine Gottesanbeterin zu Hause halten

Die Gottesanbeterin ist ein ungewöhnlich großes Insekt, dessen Vorderbeine zum Beutefang perfekt angepasst sind. Gottesanbeterinnen gibt es in Weiß, Rosa, Braun oder Grün; die Weibchen sind stets größer als die Männchen. Diese Insekten sind weltweit verbreitet. Ihre Haltung ist einfach und macht viel Freude. Die Wahl der Gottesanbeterinnen-Art hängt davon ab, wo Sie wohnen und wie Sie Ihr Tier erworben haben (aus einer Zoohandlung oder von der Straße). Bei richtiger Pflege kann eine Gottesanbeterin ein ideales Haustier sein. In diesem Artikel erklären wir Ihnen die Grundlagen der Gottesanbeterinnen-Pflege zu Hause.

Hausgottesanbeterinnen - Arten

Hausgottesanbeterinnen

Es gibt viele Arten von Gottesanbeterinnen. Hier sind die beliebtesten Arten für die Haltung zu Hause:

  1. Gemeine Gottesanbeterin, oder Gottesanbeterin (Mantis religiosa)Die größte Art (Körperlänge bis zu 75 cm), verbreitet in Russland und Europa, mit gut entwickelten Flügeln. Typischerweise grün. Diese Art ist preiswert und für 500–1000 Rubel erhältlich.
  2. Orchidee (Hymenopus coronatus) — eine Zwergart, bis zu 8 cm groß. Ihre Färbung ähnelt einer Orchideenblüte, daher der Name. Sie hat einen kleinen Kopf, breite Beine und dünne Fühler. Preis: etwa 3.000 Rubel.
  3. Ährenblume (Pseudocreobotra wahlbergii) – Eine weitere Miniaturart mit einem Auswuchs an der Unterseite des Hinterleibs (einem sogenannten „Stachel“) und einer leuchtenden, spiralförmigen Zeichnung in Form der Zahl 9 auf den Vorderflügeln. Sie ist leicht zu züchten und kostet zwischen 2.000 und 4.000 Rubel.
  4. Afrikanische Gottesanbeterin, Sphodromantis centralisDie Körperlänge beträgt bis zu 10 cm, die Farbe variiert von Grün bis Braun. Die Pflege ist einfach. Man kann sie für 500–1000 Rubel erwerben.
  5. Teufelsblume oder König der Gottesanbeterin (Idolomantis diabolica) – die teuerste Art, die über 10.000 Rubel kostet. Sie ähnelt in ihrem Aussehen einer Blume. Ihre Körperlänge erreicht bis zu 14 cm.

Anfängern ist es am besten, sich für pflegeleichte Arten wie die afrikanische Gottesanbeterin zu entscheiden.

Gottesanbeterin im Haus halten: Tipps zur Haltung

Gottesanbeterinnen sind Raubtiere, die sich von kleineren Insekten ernähren. Viele Arten leben natürlicherweise in Afrika und Asien. Daher benötigen sie in Terrarien ein geeignetes Mikroklima und eine passende Ernährung.

Gottesanbeterin im Haus halten: Tipps zur Haltung

Was man Gottesanbeterinnen als Haustier füttern sollte

Gottesanbeterinnen müssen regelmäßig gefüttert werden, bis sie satt sind: Der Hinterleib einer hungrigen Gottesanbeterin ist flach, der einer satten hingegen prall. Üblicherweise werden sie alle zwei bis drei Tage mit zwei lebenden Insekten pro Mahlzeit gefüttert. Tote oder reglose Beutetiere rühren sie nicht an; ihre Beute muss sich bewegen. Weibliche Gottesanbeterinnen sind größer und daher etwas gieriger als Männchen.

Frisch geschlüpfte Gottesanbeterinnen werden mit Mücken oder Gnitzen gefüttert, ältere mit Fliegen, Schaben und Grillen. Die Größe der Beute sollte in etwa der Länge der Vorderbeine der Gottesanbeterin entsprechen. Mit zunehmendem Wachstum der Gottesanbeterin sollten auch die Insekten größer werden. Sie können die Beute selbst fangen oder in einer Zoohandlung kaufen.

Beobachten Sie den Fütterungsvorgang, um sicherzustellen, dass die Beute nicht entkommt oder sich im Terrarium versteckt. Reagiert die Gottesanbeterin nicht auf das Futter, versuchen Sie es mit einem aktiveren Tier.
Wenn das Insekt die Nahrungsaufnahme verweigert oder seine Beute nicht vollständig frisst, sollte es innerhalb von 30 Minuten aus dem Käfig entfernt werden. Außerdem sollte der Käfig regelmäßig von Futterresten und Tierkot gereinigt werden.

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Günstiger Lebensraum

Das Terrarium sollte mindestens doppelt so breit und dreimal so lang wie das Insekt sein. Es sollte einen dicht schließenden Deckel und ein Belüftungsloch haben. Glas, Kunststoff oder feinmaschiges Drahtgeflecht eignen sich als Materialien: Große Gottesanbeterinnen klammern sich gerne daran fest. Für kleinere Arten genügt sogar ein Einmachglas mit Belüftungsloch.

Ein günstiger Lebensraum für die Gottesanbeterin

Das Terrarium sollte nicht zu groß sein, sonst wird es für Ihr Haustier schwierig, Beute zu fangen.

Am besten füllt man den Boden mit einer maximal 2,5 cm dicken Schicht Einstreu (Erde oder Sand). Diese saugt Wasser auf und erleichtert die Reinigung des Terrariums. Zusätzlich sollten Rinde und Äste in verschiedenen Winkeln verteilt werden, damit sich die Gottesanbeterin wohlfühlt und im Terrarium herumklettern kann. Alles, was zum Klettern geeignet ist, auch Steine, ist geeignet. Mindestens ein Ast sollte bis ganz nach oben reichen – dies ist wichtig für die Gottesanbeterin während der Häutung (sie hängt dann von dort herunter).

Das Tier benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit: Diese kann durch Aufstellen eines Wassernapfs oder tägliches Besprühen erreicht werden. Gottesanbeterinnen selbst trinken selten Wasser, aber die Luftfeuchtigkeit ist entscheidend.
Die optimale Temperatur hängt von der Insektenart ab, aber die meisten Gottesanbeterinnen fühlen sich bei Zimmertemperatur oder etwas wärmer – 20–25 °C – wohl. Benötigt Ihr Tier Wärme, installieren Sie eine Wärmelampe und ein Thermometer über dem Terrarium.

Gottesanbeterinnen werden in getrennten Käfigen gehalten, um Angriffe untereinander zu verhindern. Manchmal werden Männchen oder Jungtiere zusammen gehalten.

Wie lange lebt eine Gottesanbeterin in ihrem Zuhause?

Die Lebensdauer variiert je nach Insektenart, beträgt aber in der Regel maximal ein Jahr, höchstens jedoch achtzehn Monate. Ausgewachsene Gottesanbeterinnen leben meist nur zwei bis drei Monate. Ihr Alter lässt sich schwer bestimmen. Wenn Sie also eine ausgewachsene Gottesanbeterin kaufen, sollten Sie sich darauf einstellen, dass sie schnell stirbt. Männchen sterben in der Regel zuerst – entweder werden sie nach der Paarung vom Weibchen gefressen oder sie werden lethargisch, verlieren das Interesse an der Jagd und sterben schnell.

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Tipps und Nuancen

Ein paar Nuancen bezüglich der Haltung und Pflege einer Gottesanbeterin

Ein paar Hinweise zu Wartung und Pflege:

  1. Die meisten Gottesanbeterinnen sind kleine (bis zu 10 cm) grüne oder braune Tiere, die in freier Wildbahn gut getarnt sind: Sie sind schwer zu entdecken.
  2. Gottesanbeterinnen gelten als empfindliche Insekten, daher sollten Sie sie nicht in die Hand zwingen. Bieten Sie ihnen stattdessen Ihre Hand an, am besten nachdem Ihr Haustier gefressen hat. Mit etwas Geduld wird die Gottesanbeterin schließlich auf Ihre Hand krabbeln. Dies geschieht üblicherweise beim Herausnehmen des Tieres aus dem Terrarium zur Reinigung.
  3. Sie können selbst versuchen, eine Gottesanbeterin zu fangen, besonders im Spätsommer, zum Beispiel mit einem Netz. Wenn Sie sich nicht trauen, das Tier anzufassen, können Sie es mit einem Zweig in den Käfig setzen.
  4. In Zoohandlungen werden Gottesanbeterinnen am häufigsten als Puppen verkauft, wobei sich jede Puppe in einem separaten Behälter befindet.
  5. Eine Gottesanbeterin kann einen Menschen nicht ernsthaft verletzen, obwohl größere Arten, wenn sie einen Finger als Beute wahrnehmen, mit ihren Vorderpfoten packen und zubeißen können. Der Biss des Insekts ist jedoch nicht gefährlich. Sie besitzen außerdem Haare an den Beinen, die die Haut leicht kratzen können; manche verwechseln dies mit einem Biss.
  6. Ausgewachsene Gottesanbeterinnen entwickeln Flügel, daher ist es wichtig, beim Entfernen des Tieres alle Fenster geschlossen zu halten. Die Flügel sind das auffälligste Merkmal einer ausgewachsenen Gottesanbeterin.
  7. Bei Verwendung von Erde als Einstreu sollten Springschwänze hinzugefügt werden, um die Reinigung des Käfigs zu erleichtern.
  8. Berühren Sie das Insekt während der Häutung unter keinen Umständen, wenn Sie es nicht verletzen wollen.
  9. Vor der Häutung wirkt die Gottesanbeterin durch die neue Haut etwas rundlicher. Während dieser Zeit frisst sie nicht, ihre Flügelansätze können sich vergrößern, ihre Haut kann trüb werden und sie wirkt apathisch. Sie sollte in dieser Zeit nicht gefüttert werden, und alle anderen Insekten sollten aus dem Terrarium entfernt werden.
  10. Während der Häutung hängt die Gottesanbeterin kopfüber an einem Ast. Berühren Sie sie oder das Terrarium unter keinen Umständen. Ein Sturz kann in 75 % der Fälle tödlich enden. Die Häutung selbst dauert nur 20 Minuten, aber es dauert weitere 24 Stunden, bis die Gottesanbeterin wieder trocken ist.
  11. Manchmal verliert ein Tier nach der Häutung eine Gliedmaße. In diesem Fall sollte die Luftfeuchtigkeit im Terrarium erhöht werden. Die Gliedmaße wächst oft nach der nächsten Häutung nach.
  12. Aus einem einzigen Gelege können bis zu 250 Tiere schlüpfen.
  13. Eine Gottesanbeterin kann sterben, wenn sie ihre alte Haut nicht vollständig abgeworfen hat. In diesem Fall ist es aus Gründen der humanen Euthanasie am besten, sie einzufrieren.

Die Gottesanbeterin ist ein ungewöhnliches Insekt, das man in Zoohandlungen kaufen oder selbst fangen kann. Für die Haltung benötigt man ein ausreichend großes Terrarium mit Belüftung, eine optimale Temperatur und regelmäßige Fütterung (alle 2–3 Tage) mit lebenden Insekten geeigneter Größe. Obwohl die Gottesanbeterin wahrscheinlich nicht älter als ein Jahr wird, wird dieses elegante, exotische Insekt seine Besitzer begeistern.

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