
Die Dohle ist eng mit der Krähe und der Saatkrähe verwandt. Diese Vögel gehören zur selben Familie, den Rabenvögeln (Corvidae), einer Ordnung der Singvögel. Die Dohle unterscheidet sich von ihren Verwandten durch ihre geringere Größe.
Aussehen
Wie sieht eine Dohle aus? Sie ist etwa so groß wie eine Taube und misst von der Schnabelspitze bis zur Schwanzspitze 34–39 cm. Ihr Gewicht variiert. innerhalb von 175-280 GrammBei Männchen ist es etwas größer als bei Weibchen. Ansonsten gibt es keine Unterschiede im Aussehen zwischen den Geschlechtern.
Die Dohle hat einen gedrungenen, robusten Körper. Ihr Schnabel ist relativ klein, aber kräftig. Ihr Gefieder ist unscheinbar und weist keine große Farbvielfalt auf.
- Das Gefieder ist fast vollständig schwarz;
- Der untere Teil des Körpers ist schwarzgrau (schiefergrau);
- Der Nacken, die Seiten des Kopfes und der Hinterkopf sind aschgrau:
- Die Kappe auf dem Kopf und das „Gesicht“ sind schwarz;
- Schnabel und Beine sind dunkel
Im Sonnenlicht schimmert der Rücken silbrig, die Flügel und der Schwanz haben einen bläulich-metallischen Farbton.
In dieser unscheinbaren Erscheinung fallen die Augen des Vogels sofort ins Auge – sein aufmerksamer Blick ist direkt auf den Betrachter gerichtet. Das ist im Tierreich selten – die meisten Tiere meiden direkten Augenkontakt. Manchmal wirkt es fast so, als wolle der Vogel unbedingt für ein Foto posieren.
Iris des Auges Dohlen haben normalerweise weiße Augen, einige Exemplare haben aber auch blaue oder sogar grüne. Fotos dieser Vögel vermitteln ein klareres Bild von ihrem Aussehen.
Jungvögel haben ein rauchgraues, mattes Gefieder ohne Glanz oder Schimmer. Doch im Herbst erfolgt die erste Mauser, und die Jungen beginnen, ihren Eltern zu ähneln.
Verbreitung

Im Norden und Osten des Verbreitungsgebiets sind die Vögel im Winter Zugvögel. ziehen in die südlichen RegionenDie meisten älteren Individuen fliegen im Winter nicht nach Süden, sondern bleiben in ihren Brutgebieten, insbesondere wenn dort genügend Nahrung vorhanden ist.
Es ist erwähnenswert, dass die Flussdohle, und nicht ihre nahe Verwandte, die Daurische Dohle, in Ostasien vorkommt. Diese beiden Arten ähneln sich im Aussehen und in ihren Lauten.
Ihr Bestand ist stabil und erreicht 15–18 Millionen Individuen. Daher sind diese Vögel derzeit nicht vom Aussterben bedroht.
Nistplätze
Dohlen sind Schwarmvögel. Sie lassen sich in mehreren Familien gleichzeitig an einem Ort nieder. Kolonien bildenIn dieser Hinsicht ähneln sie den Saatkrähen, aber im Gegensatz zu ihnen wählen sie Nistplätze mit Schutz. Dazu gehören beispielsweise:
- Höhlungen alter Bäume;
- Nischen und Spalten im Gestein;
- Dachböden von Gebäuden, Schornsteine, Lüftungsöffnungen unter den Dächern von Häusern;
- Werbetafeln, Ladenschilder, Wassertürme;
- Höhlen, alte Nester anderer Vögel.
In freier Wildbahn leben Dohlen an felsigen Küsten, steilen Ufern und in lichten Wäldern mit alten Bäumen.
Dohlen sind an Menschen gebunden und nisten daher oft in besiedelten Gebieten. Sie bevorzugen jedoch Städte mit älteren Gebäuden. In ein und derselben Stadt findet man mehr Vögel in Gegenden mit Gebäuden aus der Chruschtschow-Ära. zweistöckige HolzhäuserIn modernen Gebieten mit Platten- und Blockbauten gibt es keine geeigneten Nistplätze, daher sind Dohlen dort nur noch selten anzutreffen.
Dohlen leben auch in Stadtparks und Hainen und finden Schutz in den Höhlen alter Bäume. Oft bauen sie ihre Nester zwischen Krähennestern – so schützen sie ihre Jungen vor Fressfeinden.
Verhalten im natürlichen Lebensraum

Der Flug der Dohlen ist leicht, entschlossen und wendig. Sie sind aktiv und agil, aber dennoch recht vorsichtig. Ihre Stimme ist ein unverwechselbares Merkmal: Sie erzeugen klingende, zwitschernde, melodische Laute.
Vögel haben keine Angst vor der Kälte Dank ihres dichten Gefieders sitzen sie auf einem Felsvorsprung oder Baum und hocken sich hin, sodass ihre Pfoten in das Fell an ihrem Bauch einsinken und sie sich so warm halten.
Dohlen haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis: Sie werden sich ihr Leben lang an eine Person erinnern, die in ihrer Kindheit ein Nest zerstört hat, und wenn sich diese Person nähert, werden sie die Schar mit einem lauten Schrei vor der drohenden Gefahr warnen.
Ernährung
Dohlen sind Allesfresser und ernähren sich von so ziemlich allem, was ihnen vor die Schnauze kommt. Sie suchen in Baumrinde nach Insektenlarven und fressen bereitwillig Regenwürmer, Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten. Auch menschliche Exkremente stehen auf ihrer Liste – man sieht die Vögel oft auf städtischen Müllkippen.
Dohlen sind aggressiv und jagen kleine Nagetiere und Vögel. Außerdem fressen sie Vogeleier. Leben sie in Meeresnähe, ernähren sie sich von Krebsen, Fischen und verschiedenen Weichtieren, die bei Ebbe an Land gespült werden. Sie fressen auch gerne pflanzliche Kost wie Beeren und Samen.
Diese Vögel verursachen erhebliche Schäden an Feldern und GärtenSie knabbern gern an Erbsen- und Sojasprossen. In Obstgärten lassen sie sich die Gelegenheit nicht entgehen, ihre Lieblingspflaumen und -kirschen zu verspeisen. Und auf Melonenfeldern picken sie an Melonen und Wassermelonen herum, bis sie an deren saftiges Fruchtfleisch gelangen.
Trotz der Schäden, die sie anrichten, leisten Vögel dem Menschen auch gute Dienste, indem sie schädliche Insekten und Nagetiere vernichten. Daher ist es durchaus möglich, dass die Vorteile von Dohlen die Nachteile überwiegen.
Reproduktion
Vögel finden schon in jungen Jahren einen Partner; Paare bilden sich nur einmal und bleiben ein Leben lang zusammen. Die Beziehung zwischen den Partnern ist sehr zärtlich: Die Vögel kümmern sich umeinander und putzen ihr Gefieder. Es ist nicht ungewöhnlich, dass das Männchen sein Weibchen füttert.
Die Paarungszeit beginnt im März. Im April werden die Vögel beginnen Nester zu bauenDie Nester der Dohlen sind rau und flach und bestehen aus Zweigen, Blättern, Papier und Stoffresten. Sie werden mit Erdklumpen und Tierkot verstärkt. Der Nestboden ist mit weichen Materialien wie Grashalmen, Wolle, Daunen und Federn ausgekleidet.
Dohlen gehen beim Nestbau sehr sorgfältig vor, da sie ihre Nester mitunter mehrere Jahre lang nutzen. Sowohl Männchen als auch Weibchen beteiligen sich am Bau neuer Nester und an der Instandsetzung alter.
Von Ende April bis Anfang Mai legt die Dohle 4–7 hellblaue oder grünlich-blaue Eier mit braunen Sprenkeln. Die Brutzeit beträgt 17–20 Tage. Die geschlüpften Küken sind nackt und blind. Beide Eltern füttern die Jungen. Nach einem Monat können die Jungvögel fliegen, werden aber noch etwa zwei Wochen lang vom Paar gefüttert.
Erst wenn das Federkleid der jungen Dohlen vollständig entwickelt ist, beginnen sie ihr selbstständiges Leben. Die Vögel bilden Schwärme, die mitunter enorm groß sind (mehrere hundert Individuen). Dohlen vermischen sich oft mit Saatkrähen.
Dohle und Mensch

Wenn man ein blindes Küken aufnimmt, gewöhnt es sich so sehr an die Menschen, dass es andere Dohlen nicht einmal mehr als Verwandte betrachtet und immer bestrebt sein wird, mit seinem Besitzer zu kommunizieren.
Die Aufzucht eines Dohlenkükens erfordert etwas Aufwand. Es muss alle zwei Stunden gefüttert werden, beginnend früh morgens und bis spät abends. Da die Küken die Nahrung noch nicht schlucken können, schieben die Eltern sie ihnen mit der Zunge in den Rachen. Menschen müssen dafür ihre Finger benutzen.
Der Vogel braucht viel Platz Um aktiv zu bleiben und somit seine körperliche Fitness zu erhalten, ist es ratsam, eine Dohle nicht in einer Wohnung, sondern in einer Datscha oder einem Landhaus zu halten. Dort empfiehlt es sich, ihr ein Gehege von der Größe eines kleinen Kleiderschranks einzurichten.
Wenn man einen Vogel regelmäßig trainiert, indem man dieselben Wörter laut und deutlich wiederholt, kann er sprechen lernen. Und er wird es genauso gut können wie ein Papagei.
In freier Wildbahn beträgt die Lebenserwartung von Dohlen 8-10 Jahre, in Gefangenschaft 15-17 Jahre.

















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