Aquarienfische vom Geschäft nach Hause zu transportieren ist einfach: Ein paar Exemplare in einem kleinen Glas oder Plastikbeutel überstehen problemlos eine zweistündige Fahrt. Es gibt jedoch einige exotische Arten, für die selbst das kurze Einsetzen in ein Netz extrem stressig ist und manchmal sogar zum Tod führt. Ein großes Aquarium mit Fischen in eine neue Wohnung, geschweige denn in eine andere Stadt, zu transportieren, ist deutlich schwieriger. Schließlich benötigen die Fische selbst mehr als nur ein Glas, und ihr Zuhause – ein Glasaquarium, das selbst drei bis vier Eimer fasst – zu transportieren, ist keine leichte Aufgabe. Ambitionierte Aquarianer besitzen oft mehrere Aquarien mit jeweils 200 Litern oder mehr Fassungsvermögen. Doch kein Problem ist unlösbar; man muss nur ein paar einfache Regeln befolgen.
Inhalt
Wie man ein Aquarium mit Fischen transportiert: Allgemeine Regeln
Der Transport von Aquarienfischen kann auf dem Land-, See- oder Luftweg erfolgen. Dasselbe gilt für Aquarien selbst. Sind jedoch mehr als vier bis fünf Eimer vorhanden, ist ein Lufttransport unwahrscheinlich, und große Aquarien mit Fischen werden selten per Bahn transportiert. Daher ist ein Pkw oder Lkw geeigneter Größe das optimale Transportmittel für ein Aquarium. Wichtig ist, nicht nur die kürzeste Route zu wählen, sondern auch auf den Zustand der Fahrbahn zu achten: Erschütterungen können das Aquarium beschädigen und den Fischen erheblichen Stress bereiten.
Erfahrene Aquarianer kennen eine Reihe ungeschriebener Regeln für den Transport ihrer Tiere über kurze und lange Strecken. Die Einhaltung dieser Regeln garantiert nahezu hundertprozentig die Sicherheit und Gesundheit Ihrer Fische.
Hier sind die grundlegenden Anforderungen:
- Nur kräftige, gesunde Fische, vorzugsweise Jungtiere, sollten transportiert werden. Ein erfahrener Halter kennt den Zustand jedes einzelnen Tieres und wird kaum einen Fisch, der nur noch 2–3 Monate zu leben hat, in sein neues Zuhause mitnehmen.
- Fische mit einer Länge von maximal 4 cm vertragen den Transport am besten. Die empfohlene Besatzdichte für den Transport beträgt 5–6 Exemplare mit einer Länge von 2–2,5 cm pro Liter Wasser. Jungfische und ausgewachsene Tiere sowie Raubfische und friedliche Fische sollten niemals im selben Behälter gehalten werden.
- Die Fische werden weder vor der Reise noch während des Transports gefüttert: Die letzte Mahlzeit wird 24-36 Stunden vor der Abfahrt verabreicht.
- Um die Darmreinigung anzuregen, werden die Fische ein paar Stunden vor der Abreise in sauberes Wasser mit einer 2-3 Grad niedrigeren Temperatur als üblich umgesetzt.
- Die Fische werden erst im letzten Moment in Gläser (Beutel) zum Transport umgefüllt, nachdem die Behälter zur Hälfte oder höchstens zu 2/3 mit Wasser aus dem Aquarium, in dem sich die Fische befinden, gefüllt wurden.
- Am besten eignen sich Behälter mit lichtdurchlässigen Wänden. Das Glas sollte, wenn möglich, abgedunkelt werden, um die Fische nicht zu erschrecken. Große Fische transportiert man am besten in 3- bis 5-Liter-Gläsern; für kleinere Fische sind weiche Plastiktüten ideal. Die Tüten mit den Fischen sollten so in die Kiste gelegt werden, dass sie nicht herumrollen und an Ort und Stelle bleiben.
- Es empfiehlt sich, insbesondere vor einer längeren Reise, die Behälter mit Sauerstoff zu füllen, nachdem die Fische in die Säcke umgefüllt und diese fest verschlossen wurden.
Selbstverständlich ist es notwendig, die Temperaturregelung während der gesamten Strecke aufrechtzuerhalten und, was am schwierigsten ist, die Fische mit Sauerstoff zu versorgen.
Wenn es darum geht, nicht nur einige wenige Exemplare, sondern ein ganzes Aquarium zu transportieren, besteht die Vorbereitung der Reise aus folgenden Schritten:
- Reinigung des AquariumsWie üblich, verwenden Sie einen Schlauch, um Ablagerungen vom Boden zu entfernen, lassen Sie mindestens die Hälfte des Wassers ab (vorher sollten Sie am neuen Standort ausreichend Frischwasser bereitgestellt haben) und entnehmen Sie Filter, Sprühgeräte und sonstige Ausrüstung aus dem Aquarium. Spülen Sie diese ab und verpacken Sie sie in Beuteln.
- Fischfang. Vor dem Entfernen des Bodens empfiehlt es sich, die Fische mit Netzen zu fangen (am einfachsten geht das nachts) und sie vorübergehend in einen kleinen Behälter mit altem Wasser zu setzen, nachdem die Transportbehälter mit demselben Wasser befüllt wurden. Die Fische werden erst unmittelbar vor der Abfahrt in diese Behälter umgesetzt.
- Verpackung von PflanzenDie Aquarienpflanzen werden sorgfältig vom Bodengrund und aus dem Wasser entfernt. Sie werden in Beutel mit etwas Wasser gegeben und jeweils einzeln in poröses Papier eingewickelt. Die Beutel werden luftdicht verschlossen. Es ist wichtig, starke Unterkühlung und Überhitzung der Pflanzen während des Transports zu vermeiden (Temperaturbereich: 12–30 Grad Celsius).
- BodenabtragungUm zu helfen, dass sich das biologische Gleichgewicht des Aquariums am neuen Standort schneller einpendelt, transportieren Sie das Substrat ungespült, indem Sie es in einen geeigneten Behälter geben und diesen leicht mit Wasser füllen.
- AquariumreinigungVerwenden Sie beim Reinigen der Wände keine Reinigungsmittel.
Das Aquarium wird anschließend sorgfältig verpackt, um seine Unversehrtheit während des Transports zu gewährleisten. Die Art der verwendeten Kartons, Tücher und sonstigen Materialien (Schaumstoff, Gummi usw.) hängt von der Größe des Aquariums und der Transportart ab.
Wie man Fische über lange Strecken mit dem Auto transportiert
Der Transport eines Aquariums mit Fischen ist im Auto einfacher, allerdings werden die Fische getrennt transportiert: in einem kleinen Wasserbehälter, das gereinigte und verpackte Aquarium im Auto oder Kofferraum. In Städten findet man leicht eine Umzugsfirma, die beim Transport hilft, die meisten Aquarianer bereiten den Transport jedoch lieber selbst vor. Das Aquarium wird in robustem Material wie Wellpappe oder Schaumstoff verpackt und anschließend in einen Karton oder eine Holzkiste gelegt, die im Auto gesichert wird, um Bewegungen und starkes Rütteln zu verhindern. Für die Fische selbst eignen sich am besten mehrlagige Polyethylenbeutel in Schaumstoffboxen oder, noch besser, Isoliertaschen. Die Zwischenräume werden beispielsweise mit zerknülltem Zeitungspapier ausgefüllt.
Während Kühltaschen (Thermobehälter) Temperaturschwankungen zuverlässig ausgleichen, kann es auf längeren Transporten zu Sauerstoffmangel bei Fischen kommen. In Großstädten ist es heutzutage möglich, den leeren Raum in Behältern mit reinem Sauerstoff zu füllen, der für mindestens 5–6 Stunden reicht. Bei längeren Fahrten muss man die Behälter an den Haltestellen mit Luft versorgen. Hierfür gibt es Aquariumkompressoren, die über die Bordelektronik des Autos betrieben werden; alternativ tut es auch eine Gummiballpumpe und ein Sprühgerät mit Schlauch. Erfahrene Aquarianer greifen auch auf Betäubung zurück (die Fische werden während des Transports sediert, um Sauerstoff zu sparen), doch in diesem Fall muss man das Risiko in Kauf nehmen, dass einige Fische sterben.
Wie man Aquarienfische im Zug transportiert
Der Transport eines großen Aquariums per Bahn ist unmöglich. In einen Zug passt höchstens ein Behälter, der ein paar Eimer fasst. Daher bleibt nur der Transport der Fische selbst. Dauert die Zugfahrt nur wenige Stunden, sollte das kein Problem sein; achten Sie nur darauf, dass das Aquarium nicht überfüllt wird.
Es empfiehlt sich, einen Kompressor mitzubringen (die meisten Züge haben Steckdosen) oder zumindest eine Sprühflasche mit Sprühkopf. Auch ein Volleyballbeutel aus Gummi eignet sich. Mäßiges Schütteln hilft, das Wasser mit Sauerstoff anzureichern (der Deckel sollte natürlich abgenommen oder zumindest leicht geöffnet sein). Sie können ein separates, fischfreies Glas ohne Kompressor mit Sauerstoff anreichern, indem Sie es mit geschlossenem Deckel kräftig schütteln. Labyrinthfische (Makropoden, Guramis, Goliuse usw.) werden oft über kurze Strecken in einem feuchten Tuch transportiert.
Ein weiteres Problem entsteht bei längeren Transporten von über 12–14 Stunden: Ammoniakvergiftung. Ammoniak entsteht im Laufe des Lebenszyklus der Fische. In einem kleinen Wasservolumen kann die zulässige Höchstkonzentration (GZK) leicht überschritten werden. Daher empfiehlt es sich, die Tiere vor einer solchen Reise 3–4 Tage lang fasten zu lassen. Die meisten Fische vertragen dies problemlos; nur Goldfische sind ständig hungrig, doch ihr Transport ist aufgrund ihrer Größe und ihres erhöhten Sauerstoffbedarfs wohl am schwierigsten.
Die Temperatur im Zugwaggon ist recht angenehm, aber um sicherzugehen, empfiehlt es sich, auch im Zug Kühltaschen zu verwenden. Man kann sich selbst eine gute Isolierbox aus einem Karton und 2–3 cm dickem Schaumstoff basteln. Tierhandlungen verkaufen außerdem spezielle Transporttaschen für Aquarienfische. Es gibt sogar atmungsaktive Taschen, in denen Fische 5–7 Tage überleben können, aber diese sind schwer zu finden und recht teuer.
Transport von Aquarienfischen im Winter
Der Transport von Aquarienfischen im Winter ist schwieriger als im Sommer, allerdings nur wegen der Unterkühlungsgefahr. Dies gilt auch für Fische im Freien: Ein Zugwaggon ist recht warm, und in einem Auto lässt sich die gewünschte Temperatur problemlos halten. Im Allgemeinen sind 16–18 Grad Celsius für den Transport ausreichend. Zur Sicherheit sollten Sie Heizmatten oder mit warmem Wasser gefüllte Plastikflaschen verwenden und die Behälter mit den Fischen in Decken einwickeln.
Wenn man sich draußen in der eisigen Kälte aufhalten muss, kann das problematisch sein, selbst wenn es nur 10–15 Minuten dauert. Am einfachsten eignet sich in diesem Fall eine Thermoskanne mit breiter Öffnung und einem Fassungsvermögen von 1,5–2 Litern. Sie hält Getränke mindestens 3–4 Stunden lang angenehm warm.
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Tipps und Nuancen
Beim Transport von Fischen verschiedener Arten ist es ratsam, diese in getrennten Behältern zu transportieren. Am einfachsten eignen sich Plastikflaschen mit einem Fassungsvermögen von 0,6 bis 1,5 Litern: Sie passen in einen Karton oder Koffer. Flaschen mit quadratischem Rand lösen das Packproblem zusätzlich. Selbst in der kleinsten Flasche finden ein paar 4 Zentimeter lange Fische Platz. Für den Transport sollten die Fische einzeln transportiert werden; so sind die Verluste im Falle eines Todes minimal.
Es gibt verschiedene Empfehlungen zur Besatzdichte von Fischen, abhängig von Größe und Art. Dauert die Fahrt beispielsweise 10–12 Stunden, gilt allgemein eine maximale Besatzdichte von 300 g Fisch pro Liter Wasser als empfohlen, dies ist jedoch umstritten. In jedem Fall sollte eine Luftpumpe griffbereit sein.
Der Transport von Labyrinthfischen ist sowohl einfacher als auch schwieriger als bei anderen Fischen. Sie können atmosphärische Luft atmen; tatsächlich benötigen sie diese sogar. Daher ist es wichtig, für ausreichend Sauerstoff über Wasser zu sorgen.
Sauerstofftabletten sind zwar praktisch, aber gefährlich: Sie sind einfach anzuwenden, doch schon eine geringe Überdosierung kann Fische töten. Sie enthalten meist Hydroperit, eine Substanz auf Wasserstoffperoxidbasis, die ein starkes Oxidationsmittel ist.
Aquarienpflanzen sind während des Transports in einem Behälter mit Fischen völlig ungeeignet: Im Dunkeln verbrauchen sie Sauerstoff.
Beim Umzug sollte das alte Wasser nicht weggeschüttet werden. Mindestens ein Teil davon sollte in separaten Wasserflaschen aufgefangen werden, damit sich das biologische Gleichgewicht des Aquariums am neuen Standort schneller einpendelt. Wasser aus Transportbehältern darf jedoch niemals ins Aquarium gegossen werden, da es während des Transports erhebliche Mengen an Schadstoffen aufnimmt.
Der Transport eines Aquariums ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Damit Ihre Fische überleben und gesund bleiben, ist es wichtig, einfache Transportrichtlinien zu befolgen und sicherzustellen, dass sie während der Reise die richtige Temperatur und ausreichend Sauerstoff erhalten.
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