Auch ein Hund, der in einer Stadtwohnung lebt, muss gebadet werden. Die Frage ist nur, wie oft: Das hängt vom Gesundheitszustand, der Felllänge und dem Lebensstil des Tieres ab. Wichtig ist, unangenehme Gerüche in der Wohnung zu vermeiden und dem Tier regelmäßig vorzubeugen. Die Häufigkeit des Badens hängt auch von den verwendeten Reinigungsmitteln ab: Selbst die günstigsten Shampoos sollten nicht wahllos verwendet werden, da sie die natürliche Schutzschicht der Haut angreifen können. Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle: Die Talgdrüsen produzieren bei warmem und kaltem Wetter unterschiedlich viel Talg.
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Wie man einen Hund richtig badet
Die Notwendigkeit, Hunde zu baden, als diese noch größtenteils in Zwingern im Freien lebten, mag viele Besitzer verwirrt haben. Auch heute noch verstehen oder akzeptieren nicht alle Hundehalter, die ihre Hunde in Privathaushalten an der Kette halten, die Notwendigkeit, ihre Tiere zu baden. Gleichzeitig ist bekannt, dass die meisten Hunde, anders als beispielsweise Katzen, gerne schwimmen und in natürlichen Gewässern recht gute Schwimmer sind. Ihre natürliche Reinlichkeit, auch ohne Baden, führt dazu, dass sie sich selbst pflegen: Sie lecken sich und entfernen so Schmutz und lose Haare.
Baden im Haus erfolgt in der Regel in der Badewanne. Für größere Hunde ist eine Duschkabine jedoch besser geeignet, während kleinere Hunde leichter in einer Schüssel mit Wasser gewaschen werden können. Nachdem der Hund gründlich nass gemacht wurde, wird ein geeignetes Shampoo verwendet und der Hund mit einer verdünnten Lösung eingeschäumt. Beim Abspülen des Schaums ist darauf zu achten, dass kein Wasser, insbesondere kein Seifenwasser, in die Augen und Ohren des Hundes gelangt.
Wenn es nicht um ein komplettes Bad geht, sondern nur um das Abwaschen der Pfoten nach dem Spaziergang, sollte dies zur allgemeinen Gewohnheit werden. Möglichkeiten: Bei schlechtem Wetter die Pfoten in einer Schüssel mit Wasser waschen; im trockenen Sommer die Ballen einfach mit einem feuchten Tuch abwischen. Am besten verwendet man kühles Wasser, auch im Winter.
Alle Hunde sind unterschiedlich: in Bezug auf Rasse, Felllänge, Alter, Temperament usw.
Es gibt jedoch einige allgemeine Regeln, die verschiedene Herangehensweisen an das Baden beschreiben:
- Hunde sollten direkt nach dem Spaziergang gebadet werden, nicht vorher. Wenn der Hund anschließend schnell wieder an die frische Luft soll, sollte die Badezeit so geplant werden, dass er genügend Zeit zum vollständigen Trocknen hat, insbesondere im Winter.
- Wenn Ihr Hund sich nach dem Spaziergang noch nicht beruhigt hat, müssen Sie noch etwas warten. Ein überdrehtes Tier zu baden ist eine Qual für Hund und Halter.
- Nur Hunde mit nahezu keinem Fell sollten Wasser mit einer Temperatur von 37–39 °C erhalten. Große, langhaarige Hunde sollten bei 34–36 °C gebadet werden, kleine Hunde und Welpen bei 35–37 °C. Sollte das Tier die Wassertemperatur als unangenehm empfinden, können diese Werte angepasst werden.
- Hunde mit langem und dichtem Fell werden sowohl vor als auch nach dem Baden gekämmt.
- Verwenden Sie kein konzentriertes Shampoo direkt auf dem Fell. Es wird mit Wasser verdünnt und als Lösung angewendet. Nach dem Einseifen ist es wichtig, alle Seifenreste gründlich auszuspülen und dabei jede Stelle des Tierkörpers zu überprüfen.
- Das Handtuch wird anders verwendet als bei Menschen: Der Hund wird nicht gerieben oder durchwuschelt. Stattdessen wird die Feuchtigkeit durch sanftes Berühren des Fells mit dem Handtuch abgetupft.
- Gelegentlich, insbesondere wenn die Wohnung kalt ist, ist die Verwendung eines Haartrockners akzeptabel, von einer häufigen Verwendung wird jedoch abgeraten.
Da nicht alle Hunde das Baden mögen, ist es wichtig, sie schon früh daran zu gewöhnen. Leckerlis sollten verwendet werden, aber unter keinen Umständen sollte dem Welpen etwas Unangenehmes oder gar Schmerzhaftes zugefügt werden.
Die ungefähre Abfolge der Handlungen des Besitzers beim Baden eines bereits erzogenen Hundes sieht folgendermaßen aus:
- Etwa eine Stunde vor dem Baden die Klimaanlage ausschalten, die Fenster schließen und die Luft aufwärmen lassen. Alle unnötigen Gegenstände aus dem Badezimmer entfernen (Gegenstände, die beim Baden des Hundes beschädigt werden könnten).
- Bereiten Sie Wattestäbchen, Shampoo, einen Waschlappen oder einen Schwamm (ein Tuch geht auch) vor. Große Hunde benötigen eventuell ein Halsband: Daran lässt sich das Tier leichter festhalten.
- Bringen Sie eine rutschfeste Beschichtung am Boden der Badewanne an und legen Sie ein Tuch oder einen Teppich daneben auf den Boden.
- Lösen Sie die benötigte Menge Shampoo in einem Glas Wasser auf und füllen Sie die Badewanne mit warmem Wasser, bis es etwa bis zu den Knien des Hundes reicht.
- Sie bringen den Hund ins Badezimmer, schließen die Tür und führen dem Hund fest Wattestäbchen in die Ohren ein.
- Nachdem Sie Ihr Haustier in die Badewanne gesetzt haben, gießen Sie vorsichtig Wasser aus der Dusche darüber, sodass sein Fell gründlich durchnässt wird.
- Tragen Sie die Shampoolösung gleichmäßig auf den gesamten Körper des Hundes auf. Vermeiden Sie es, das Gesicht des Hundes einzuschäumen; wischen Sie es stattdessen mit einem feuchten Waschlappen ab.
- Reiben Sie den gesamten Körper des Hundes, außer dem Kopf, sanft ab. Spülen Sie anschließend den Duschschaum gründlich ab und achten Sie dabei besonders auf den Nacken und die Achselhöhlen. Das ablaufende Wasser sollte am Ende des Vorgangs vollkommen klar sein.
- Wenn möglich, wringen Sie das Wasser aus dem Fell und trocknen Sie den Hund mit einem Badetuch ab.
- Legen Sie den Hund auf eine trockene Matte, damit er sich abschütteln kann. Entfernen Sie die Wattestäbchen aus seinen Ohren.
Es ist ratsam, Ihrem Haustier ein Leckerli zu geben und es zu loben. Junge Welpen und Hunde, die zu Erkältungen neigen, sollten in ein Handtuch gewickelt und an einen warmen Ort gebracht werden, bis sie vollständig trocken sind.
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Welche Werkzeuge können verwendet werden?
Baden Sie Ihren Hund nicht mit Seife oder Shampoo für Menschen. Menschen und Hunde haben unterschiedliche Hauttypen und benötigen daher unterschiedliche Pflegeprodukte. Wählen Sie für Ihren Hund am besten farblose Shampoos, da Farbstoffe auf zusätzliche Inhaltsstoffe hinweisen, gegen die Ihr Hund allergisch sein könnte. Vermeiden Sie aus demselben Grund die billigsten Hundeshampoos.
Es gibt kein Shampoo, das für alle Hunde gleichermaßen geeignet ist; eine individuelle Auswahl ist erforderlich, auch wenn einige Empfehlungen auf der Verpackung abgedruckt sind. So gibt es beispielsweise Shampoos speziell für Hunde mit weißem oder schwarzem Fell, glattem oder lockigem Fell, extrem empfindlicher Haut usw.
Neben Shampoos gibt es auch Hundeseifen. Manche erfahrene Hundehalter verwenden Teerseife zum Waschen ihrer Tiere. Sie ist recht wirksam gegen Parasiten, insbesondere Flöhe und Zecken, und wehrt Mücken und Gnitzen ab, tötet diese aber nicht. Allerdings bleibt nach dem Waschen ein charakteristischer Geruch zurück. Normales Waschmittel kann zwar gelegentlich verwendet werden, häufiges Waschen damit ist jedoch nicht empfehlenswert: Es ist recht aggressiv und kann die Haut Ihres Tieres ernsthaft schädigen.
Wie oft im Monat sollte man einen Hund baden?
Die Frage, wie oft ein Hund im Monat gebadet werden sollte, ist umstritten und lässt sich nicht eindeutig beantworten. Hundehalter und Tierärzte vertreten unterschiedliche Meinungen, von „mehrmals im Jahr“ bis „wöchentlich“. Die Befürworter beider Ansichten führen ihre Argumente an, manche davon durchaus überzeugend.
Die Häufigkeit des Badens eines Haustieres sollte man wohl am besten als individuelle Angelegenheit betrachten. Sie hängt von den Haltungsbedingungen des Hundes ab. Manche Hundebesitzer lassen ihre Tiere schließlich gerne mit ins Bett. In solchen Fällen ist ein häufiges Baden natürlich notwendig. Aber auch wenn ein großer Hund einfach nur bei seinen Besitzern lebt, sollte er mindestens einmal im Monat gebadet werden.
Die Rasse des Tieres spielt jedoch ebenfalls eine wichtige Rolle für die Häufigkeit des Badens. Hunde mit rauem Fell verschmutzen tendenziell schneller als solche mit weicherem Fell. Yorkshire Terrier beispielsweise, deren Fell Gerüche gut aufnimmt, müssen häufig gebadet werden – mindestens einmal pro Woche. Auch der Gesundheitszustand des Besitzers und aller im Haushalt lebenden Personen beeinflusst die Häufigkeit des Badens: Bei Allergien muss der Hund häufiger von Staub, Schmutz, abgestorbenen Hautschuppen und Haaren befreit werden.
Die Gewohnheiten des Hundes beeinflussen auch, wie oft er gebadet werden muss. Ein Hund, der sich beim Spaziergang gut benimmt, ist eine Sache, aber etwas ganz anderes, wenn er gerne im Sand spielt oder Löcher buddelt. Tägliches Baden mit Seife oder Shampoo verbessert natürlich nicht die Gesundheit von Haut und Fell: Die Chemikalien trocknen sie aus und waschen die natürlichen Öle ab. Grundlegende Hygienemaßnahmen sind jedoch für einen schmutzigen Hund unerlässlich. Manchmal verschreibt der Tierarzt ein therapeutisches Bad. In diesem Fall wird es nach einem festgelegten Plan durchgeführt. Im Durchschnitt sollte ein Hund jedoch ein- bis zweimal im Monat mit Shampoo gewaschen werden.
Wie lange nach der Impfung darf man einen Hund baden?
Nach einer Impfung ist das Immunsystem des Tieres vorübergehend geschwächt, daher sollte es nicht direkt danach gebadet werden. Die Dauer dieser Phase hängt von der Hunderasse und dem Gesundheitszustand ab, sollte aber mindestens drei Tage betragen. Eine oder sogar zwei Wochen sind besser. Dies gilt insbesondere für Welpen, aber auch im Alter sind die Veränderungen nicht allzu gravierend. Falls der Hund in dieser Zeit stark verschmutzt ist, versuchen Sie, den Schmutz mit einem feuchten Schwamm, am besten ohne Seife, zu entfernen.
Tipps und Tricks zum Baden eines Hundes
Eine gute Alternative zum Baden ist das Trockenbaden, das sich auch dann eignet, wenn Baden nicht möglich ist. Hierfür werden Trockenshampoos verwendet. Sie enthalten Talkum und desinfizierende sowie fettlösende Substanzen. Vor der Anwendung wird der Hund gebürstet. Anschließend wird das Trockenshampoo auf eine Fellpartie aufgetragen und mit einem Kamm gleichmäßig im ganzen Fell verteilt. Nach 20–30 Minuten wird der Hund erneut gebürstet, um den Großteil des Pulvers zu entfernen.
Trockenshampoo lässt sich leicht durch eine selbstgemachte Lösung ersetzen. Lösen Sie einen Teelöffel Isopropylalkohol und einen halben Teelöffel Borsäure in einem Glas Wasser auf. Kräuseln Sie das Fell Ihres Hundes und sprühen Sie die Lösung anschließend mit einer Sprühflasche auf. Kämmen Sie Ihren Hund danach mit einem grobzinkigen Kamm, der mit Watte umwickelt ist. Wechseln Sie die Watte regelmäßig aus.
Wenn es nur darum geht, den Geruch des Tieres zu beseitigen, kann man das Fell mit einer Lösung befeuchten, die aus einem Glas Wasser und einem Esslöffel 70%igem Essig hergestellt wird.
Im Zweifelsfall ist es besser, wenn die Wassertemperatur etwas niedriger ist als nötig.
Man geht davon aus, dass Welpen schon früh ans Baden gewöhnt werden sollten. Ein komplettes Bad vor dem dritten oder vierten Lebensmonat wird jedoch nicht empfohlen.
Wenn der Hund sich wehrt oder beim Baden Widerstand leistet, sollten Sie ihn nicht dazu zwingen; Sie müssen warten, bis sich das Tier beruhigt.
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