Als Kinder lasen wir alle Bücher über Dinosaurier und träumten davon, eine Welt zu sehen, die vor Millionen von Jahren existierte. Ist es im modernen Leben wirklich möglich, Lebewesen aus unserer eigenen Lebenszeit zu begegnen? Es stellt sich heraus, dass Millionen Jahre alte „lebende Fossilien“ direkt neben uns leben.
Ameise – 120 Millionen Jahre
Der Name der Art bedeutet übersetzt „Ameise vom Mars“. Dieses fleißige Tier verbringt sein gesamtes Leben unter der Erde. Es nutzt sein eigenes Ortungssystem zur Orientierung und besitzt keine Augen.
Wissenschaftler entdecken die gleiche Art von Urameisen in 120 Millionen Jahre altem fossilisiertem Harz.
Kragenhai – 150 Millionen Jahre alt
Diese Reliktart aus der Kreidezeit lebt in kalten Gewässern in Tiefen von 1,5 km. Sie existiert seit etwa 150 Millionen Jahren und ähnelt eher einem Aal als den uns bekannten Haien.
Stör – 200 Millionen Jahre
Heute ist es ein Fisch, dessen Fang streng begrenzt werden muss, um sein Aussterben zu verhindern. Doch nur wenige wissen, dass diese Art bereits seit 200 Millionen Jahren existiert.
Shchiten - 220 Millionen Jahre alt
Der älteste Bewohner von Süßwasserkörpern ist ein seltsames Wesen mit drei Augen, von denen das dritte als Geolokator zur räumlichen Orientierung dient.
Sie tauchten vor etwa 220 Millionen Jahren auf und blieben seither nahezu unverändert, lediglich ihre Größe nahm ab. Die größten Exemplare erreichten eine Länge von 11 cm, die kleinsten hingegen nur 2 cm. Sie stehen heute kurz vor dem Aussterben.
Neunauge – 360 Millionen Jahre
Ungewöhnlich und furchterregend: Dieser parasitäre, aalartige Fisch hat ein Maul, das buchstäblich mit scharfen Zähnen besetzt ist, darunter Zähne, die seinen Rachen, seine Zunge und seine Lippen bedecken.
Es erschien im Paläozoikum auf der Erde und lernte, sowohl in Salz- als auch in Süßwasser zu leben.
Quastenflosser – 400 Millionen Jahre alt
Lange Zeit galt die Art als ausgestorben, bis 1938 ein lebendes Exemplar gefunden wurde und 60 Jahre später ein weiteres entdeckt wurde.
Sie lebt vor den Küsten Indonesiens und Afrikas. Sie ist extrem selten und steht derzeit kurz vor dem Aussterben.
Pfeilschwanzkrebs – 445 Millionen Jahre alt
Diese Art ist im Laufe ihrer langen Existenz nahezu unverändert geblieben. Der erste fossilisierte Pfeilschwanzkrebs wurde 2008 in Kanada entdeckt.
Dieses Wesen besitzt eine erstaunliche Eigenschaft: Sein Blut hat einen blauen Schimmer aufgrund des sehr hohen Kupfergehalts in seinem Körper.
Wenn Bakterien in dieses Blut gelangen, bilden sie schützende Blutgerinnsel; Apotheker verwenden es heute als Reagenz für Arzneimittel.
Nautilus – 500 Millionen Jahre alt
Dieser wunderschön gepanzerte Tintenfisch existiert seit einer halben Milliarde Jahren und steht nun am Rande des Aussterbens.
Seine Schale hat eine interessante Struktur: Sie ist in mehrere Kammern unterteilt, wobei die Hauptkammer – die größte davon – der Wohnort des Kopffüßers selbst ist, während die anderen Kammern Biogas speichern, das es ihm ermöglicht, wie eine Boje in der Wassersäule zu schweben.
Quallen – 505 Millionen Jahre alt
Uralte, bis ins kleinste Detail durchdachte, sehr komplexe Geschöpfe.
Die größte jemals gefangene Qualle hatte einen Kuppeldurchmesser von 230 cm.
Schwamm – 760 Millionen Jahre
Den Rekord für die längste Lebensdauer einer Spezies hält das älteste Tier der Erde.
Der genaue Zeitpunkt des Auftretens von Schwämmen auf der Erde konnte nicht zuverlässig ermittelt werden; die ältesten Exemplare stammen aus der Zeit vor 760 Millionen Jahren.
Bevor wir davon träumen, Mammuts mithilfe von erhaltenem genetischem Material wiederzubeleben, sollten wir vielleicht einen genaueren Blick auf unsere Umwelt werfen. Viele urzeitliche Lebewesen leben noch heute mit uns auf diesem Planeten. Es wäre sehr schade, wenn menschliche Aktivitäten zum Aussterben dieser uralten Vertreter führen würden.




























