Feige Hasen und warzenverursachende Kröten: 10 Tiermythen, an die wir seit unserer Kindheit geglaubt haben

Kinder lassen sich leicht täuschen und verängstigen. Sie halten viele Fehlinformationen für bare Münze. Auch als Erwachsene glauben viele noch an die Märchen, die sie als Kinder gehört haben. Ich möchte einige dieser Mythen entkräften, damit wir die Welt um uns herum besser verstehen lernen.

Eine Klapperschlange rasselt, bevor sie angreift.

Menschen haben Angst vor Schlangen. Um diese Angst zu lindern, erfanden sie die Geschichte, Klapperschlangen würden durch das Vibrieren ihres Schwanzes vor Angriffen warnen. Tatsächlich gaben die Reptilien aber in fast allen Fällen keinen Laut von sich. Sie waren lautlos und wurden von ihrer Beute völlig übersehen. Wissenschaftler haben bewiesen, dass Schlangen nur dann mit dem Schwanz rasseln, wenn sie extrem verängstigt sind, und damit ihre Verteidigungsbereitschaft signalisieren.

Die Berührung von Kröten führt zum Wachstum von Warzen.

Eine Warze ist eine wuchernde Epithelschicht. Hauptursache ist das humane Papillomvirus (HPV). Es kann nur durch Kontakt mit infizierten Personen übertragen werden. Der Mythos von Kröten und Fröschen wurde höchstwahrscheinlich von ängstlichen Menschen erfunden, die nicht wollten, dass ihre Kinder mit schleimigen Amphibien in Berührung kommen.

Eine Giraffe hat viele Halswirbel.

Die Halslänge einer Giraffe hängt von ihrem Lebensraum und der Notwendigkeit ab, an saftige Blätter hoher Bäume zu gelangen. Wie alle Säugetiere besitzt auch die Giraffe nur sieben Halswirbel. Obwohl diese sich in Form und Gewicht von denen des Menschen unterscheiden, bleibt ihre Anzahl konstant.

Musik versetzt die Schlange in Trance.

Schlangen sind taub. Natürlich können sie keine Musik hören. Diese Reptilien können jedoch Vibrationen im Boden wahrnehmen. Deshalb klopfen Schlangenbeschwörer vor ihrer Vorführung immer auf den Korb, in dem sich das Tier befindet. Während der gesamten Darbietung wiegt sich der Schlangenbeschwörer hin und her, und die Schlange beobachtet ihn, scheinbar gebannt von dem Schauspiel.

Der Gepard ist das schnellste Tier der Welt.

Der Gepard kann Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h erreichen. Obwohl er kein Sprinter ist, kann er Beute auf eine Entfernung von 400 m fangen.

Apropos Meereslebewesen: Der Schwertfisch, der Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h erreichen kann, ist sogar in der Lage, ein Rennen gegen einen Geparden zu gewinnen.

Doch es gibt einen Vogel, der jedes Tier und jeden Fisch mühelos überholen kann: den Wanderfalken. Bei der Jagd kann er im Sturzflug Geschwindigkeiten von bis zu 390 km/h erreichen.

Flusspferde sind ungeschickt

Dieses massige Tier (bis zu 4.500 kg) bewegt sich an Land normalerweise langsam und gemächlich fort. Bei Gefahr kann das Flusspferd jedoch Geschwindigkeiten von bis zu 48 km/h erreichen.

Der Strauß versteckt aus Angst seinen Kopf im Sand.

Ein wenig Logik genügt, um diesen absurden Mythos zu widerlegen. Würde ein Vogel versuchen, sich auf diese Weise vor einem Raubtier zu verstecken, wäre die Art längst ausgestorben. Die Natur hat eine effizientere Lösung gefunden. Strauße sind schnelle Läufer, die Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h erreichen und fast jedem Raubtier mühelos entkommen können. Und wenn das nicht gelingt, weiß dieser riesige Vogel zu kämpfen und kann einen Angreifer problemlos abwehren.

Hasen sind feige

Jeder kennt die Geschichte vom ängstlichen Hasen aus der Kindheit. Hasen stürzen sich nicht kopflos in Gefahr, jagen keine anderen Waldtiere und verstecken sich lieber, aber das heißt nicht, dass sie vor allem Angst haben. Hasen sind klug und listig – sie verwischen geschickt ihre Spuren. Wenn ein Raubtier sie in die Enge treibt, wehrt sich der „kleine Feigling“ mit seinen kräftigen Hinterbeinen. Obwohl er keine Eckzähne hat, sind seine Bisse stets tief und schmerzhaft. Erfahrene Jäger sagen, dass selbst ein Fuchs viel leichter mit bloßen Händen zu fangen ist als ein kleiner Hase.

Stiere werden von der Farbe Rot irritiert.

Rinder sind von Natur aus farbenblind. Bullen reagieren nicht auf Farben, sondern auf sich bewegende Objekte, die eine Bedrohung darstellen. Spanische Matadore tragen rote Umhänge und Kleidung, um das in der Arena reichlich vorhandene Blut zu verbergen.

Elefanten haben eine dicke Haut

Obwohl die Haut dieser massigen Tiere fast 2,5 cm dick ist, ist sie weich und empfindlich. Sie kann leicht zerkratzt oder geschnitten werden. Sie hat fast keine Haare oder Talgdrüsen, weshalb sich Elefanten ständig mit Wasser abkühlen.

Es gibt viele Mythen und Legenden auf der Welt. Nicht alle lassen sich wissenschaftlich erklären. Man sollte Kinder nicht anlügen oder ihnen Angst machen. Am besten lässt man sie die Welt um sich herum entdecken, damit sie lernen, wie harmlos Frösche sind und wie mutig kleine, flauschige Kaninchen sind.

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