Sie liegen auf dem Sofa, lesen oder arbeiten am Computer, als plötzlich Ihr pelziger Freund auf Ihren Schoß oder Rücken springt und Sie mit seinen Pfoten massiert. Kommt Ihnen das bekannt vor? Katzenbesitzer beobachten manchmal, wie ihre Lieblinge mit den Vorderpfoten zucken und sich so eine Art Massage geben. Für dieses Verhalten gibt es verschiedene Erklärungen.
Eine Gewohnheit seit der Kindheit
Die häufigste Erklärung für das sogenannte „Trampeln“ ist, dass es ein Überbleibsel aus der Kindheit ist. Sanfte Bewegungen der Vorderpfoten werden „Milchtritte“ genannt, aber viele bezeichnen es einfach als „Trampeln“. Das Kätzchen massierte den Bauch seiner Mutter, um Milch zu bekommen. Diese Bewegungen waren mit Zufriedenheit verbunden, da das Kätzchen gut genährt, warm und beschützt war. Nun übernehmen Sie die Rolle der Mutter für das Kätzchen. Die Wärme Ihres Körpers bietet ihm die nötige Geborgenheit und den Trost.
Auch als erwachsene Katze macht sie diese Bewegungen, wenn sie glücklich oder zufrieden ist. Sie verbindet das Treten immer noch mit dem Wohlbefinden beim Fressen und ihrer Mutter.
emotionalen Stress abbauen
Laute Geräusche, ungewohnte Umgebungen oder Gerüche, fremde Menschen oder auch nur Besucher können bei Katzenbesitzern Stress auslösen. Katzen reagieren auf solche Reize, indem sie zu ihrem Besitzer kommen und ihn mit den Pfoten umarmen. Kätzchen werden oft schon sehr früh von ihren Müttern getrennt. Sie sind die Mutter eines Kätzchens, und bei Ihnen sucht es Geborgenheit. Das Umarmen und Schnurren beruhigt die Katze und baut emotionalen Stress ab.
Heutzutage sind Katzen so eng mit Menschen verbunden, dass sie Stress und sogar Depressionen von ihnen übernehmen. Um ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden, wenden sie eine besondere Technik an: Diese einzigartige „Massage“ setzt Glückshormone und Euphorie frei. Zudem wirken die rhythmischen Bewegungen beruhigend auf das Tier.
Viele Katzenbesitzer beobachten, wie ihre Katze leise über Möbel trampelt. Dieses Verhalten ist typisch für eine Katze, die sich beleidigt fühlt. Vielleicht haben Sie ihr ein Stück Wurst verweigert oder sie geweckt? So baut Ihr Liebling Stress ab. Lassen Sie ihn sich entspannen, und er wird bald wieder gut gelaunt zu Ihnen zurückkehren.
Ich mache mich bettfertig.
Eine andere Hypothese besagt, dass das Treten im Gras seinen Ursprung in der Zeit vor der Domestizierung hat. In ferner Vergangenheit schliefen die Vorfahren der Katzen, wo immer sie konnten, nicht in bequemen, weichen Betten. Gras, Büsche oder Blätter dienten ihnen als Schlafplätze. Katzen sind bekannt für ihre Reinlichkeit und lieben Komfort und Sauberkeit. Vor dem Schlafengehen trampelten sie im Gras herum, um gleichzeitig Insekten zu vertreiben und Unebenheiten zu glätten. Das Treten auf einen Lieblingsgegenstand oder den Besitzer ist eines der Anzeichen dafür, dass ein Tier im Begriff ist, schlafen zu gehen.
In der modernen Welt ist es nicht mehr nötig, eine Schlaffläche zu ebnen, doch dieses Verhalten ist nach wie vor instinktiv. Möglicherweise betrachtet Ihr Haustier Ihren Schoß als bequemes, weiches Kissen. Katzen müssen sich sicher sein, einen guten Schlafplatz gewählt zu haben, und bereiten ihn daher bestmöglich vor. Sie erkunden die Umgebung außerdem mit ihren Pfoten auf Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Unebenheiten. Aus diesem Grund kann es passieren, dass sie nicht nur die Füße Ihres Besitzers, sondern auch Ihr Kissen, Ihre Decke oder Ihren Überwurf zertreten.
Stimmungsaufheller
Katzen sind wahre Meister darin, Menschen zu beeinflussen und ihr Wohlbefinden und ihre Stimmung positiv zu verändern. Durch das Treten auf den Po sorgt ein Haustier nicht nur für sich selbst, sondern auch für Sie. Katzen spüren die Stimmung ihres Besitzers. Wenn sie vermuten, dass Sie müde oder verärgert sind, versuchen sie ganz sicher, Sie zu beruhigen und Ihre Laune zu heben. Diese Art der Massage setzt eine große Menge an Glückshormonen frei, die sie mit ihrem Besitzer teilen möchten.
Unabhängig davon, welche Theorie der Realität näher kommt, sind sich alle Experten und Tierhalter in einem Punkt einig: Wenn eine Katze Sie mit ihren Pfoten „knetet“, bedeutet das, dass sie Sie liebt. Seien Sie also nicht böse auf Ihr Haustier, selbst wenn es Ihnen mit seinen Krallen Unbehagen oder Schmerzen bereitet.



