Leonberger: Rassebeschreibung, Pflege und Haltung

Der Leonberger ist ein großer, kräftiger Hund mit ausgeglichenem Charakter. Die im 19. Jahrhundert entwickelte Rasse wurde im Laufe der Zeit leicht verändert. Insbesondere die silbergraue Fellfarbe wurde aus dem Rassestandard gestrichen. Seine natürliche Geselligkeit macht ihn zu einem guten Begleithund.

Leonberger benötigen viel Zeit und Aufmerksamkeit. Die richtige Pflege bestimmt ihre Gesundheit und Lebenserwartung.

Allgemeine Beschreibung und Rassestandard

Der Leonberger ist eine recht große Hunderasse, die als Assistenzhund eingestuft wird.

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Die charakteristischen Merkmale der Norm sind:

  • massiger Körper mit straffer Unterlinie;
  • ausgeprägter Widerrist, insbesondere bei Männchen;
  • starker, gerader Rücken;
  • breites, gut bemuskeltes Lendenstück;
  • abgerundete, leicht längliche Kruppe;
  • eine breite Brust, deren Tiefe der Hälfte der Widerristhöhe des Hundes entspricht;
  • Mäßig ausgeprägter Übergang von der Stirn zur Schnauze; das Verhältnis der Schnauze zum Schädel beträgt 1:1;
  • Ohren und Schnauzenmaske sind schwarz;
  • kräftige Kiefer mit Scherengebiss (Zangengebiss ist ebenfalls zulässig);
  • Vorhandensein von 42 Zähnen; das Fehlen des dritten Molaren ist jedoch zulässig;
  • hängende, hoch angesetzte Ohren;
  • Der Schwanz ist gerade und mit dichtem, langem Haar bedeckt;
  • parallele Gliedmaßen;
  • Der Schritt ist breit und die Gliedmaßen bewegen sich in einer geraden Linie;
  • Glattes, langes Fell mit dichter Unterwolle. Ein kleiner weißer Fleck auf der Brust und weiße Haare an den Zehen sind zulässig.

Folgende Farboptionen gelten als Standard:

  • Löwengelb;
  • Ingwer (rot);
  • dunkelrot;
  • Sand (Rehbraun, Creme);
  • rotbraun.

Darüber hinaus erlauben die Standards schwarze Haarspitzen, jedoch ist die Dominanz dieser Farbe nicht akzeptabel.

Die Männchen sind 72–80 cm groß, die Weibchen 65–75 cm. Das Gewicht liegt zwischen 45 und 75 kg.

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Leonbergers liegt bei 9-12 Jahren. Die Lebenserwartung hängt sowohl vom Gesundheitszustand des Tieres als auch von der richtigen Pflege ab.

Historischer Hintergrund

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Der Name stammt von der Stadt Leonberg in Deutschland. Es ist das Ergebnis des Versuchs eines Gemeinderatsmitglieds, eine Hunderasse zu züchten, die einem Löwen ähnelt.

In den 1830er und 1840er Jahren wurde ein schwarz-weißer Neufundländer mit einem Bernhardiner gekreuzt. Die daraus entstandene Rasse wurde Pyrenäenberghund genannt. Durch die Kreuzung der Nachkommen des Pyrenäenberghundes mit einem gelb-weißen Bernhardiner wurde eine neue Rasse mit folgenden Merkmalen entwickelt:

  • große Größen;
  • langes Haar;
  • ruhiges Gemüt;
  • große Körperkraft;
  • Ausdauer;
  • scharfes Sehvermögen;
  • gutes Gehör.

Der neue Hybrid konnte schnell rennen und schwimmen und zeichnete sich durch seinen Mut aus.

Man geht davon aus, dass die ersten Vertreter, die den Standards entsprachen, im Jahr 1846 geboren wurden. Die silbergraue Farbe, die ursprünglich durch die Kreuzung verschiedener Rassen entstanden war, wurde 1973 abgeschafft, sodass Gelbbraun und seine Varianten als Standard übrig blieben.

Charakter

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Die Leonberger-Rasse zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • fröhlicher Charakter;
  • Freundlichkeit;
  • fürsorglich;
  • Kommunikationsfähigkeit.

Diese Hunde eignen sich hervorragend als Wach- und Schutzhunde. Leonberger zeigen zudem alle Eigenschaften, die einen treuen Begleiter ausmachen: Sie werden zu loyalen Gefährten und sogar zu Freunden für jedes Familienmitglied.

Mit ihrem lebhaften Temperament und ihrem ruhigen, ausgeglichenen Wesen haben sie sich als hervorragende Rettungshunde erwiesen. Diese Tiere eignen sich auch gut als Blindenhunde und Familienhunde. Wenn man diese Rasse in die Familie aufnimmt, ist es wichtig zu bedenken, dass vor allem die erwachsenen Hunde Fürsorge und Zuneigung für Kinder zeigen. Ein Welpe, der sich beim Spielen überanstrengt, könnte ein Kind umstoßen.

Leonberger unterscheiden sich von anderen Wach- und Schutzhunderassen dadurch, dass sie weder Boshaftigkeit noch Aggression zeigen und kein Dominanzstreben verspüren. Dies schmälert jedoch nicht ihre Qualitäten.

Vor- und Nachteile der Rasse

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Folgende Eigenschaften gelten als positiv für Leonberger:

  • eine ruhige Gemütsart, gepaart mit Mut und der Bereitschaft, jedes Familienmitglied zu beschützen;
  • die Fähigkeit, sowohl Begleiter des Besitzers als auch „Nanny“ für seine Kinder zu sein;
  • fehlendes Streben nach Dominanz und Aggression;
  • Gehorsam;
  • Gutmütigkeit.

Zu den negativen Eigenschaften der Rasse gehört ihre Unwilligkeit, in einer normalen Stadtwohnung zu leben.

Pflege und Wartung

Das Tier braucht Auslauf und Platz zum Spielen. Es empfiehlt sich, einen kleinen Teich anzulegen oder einen Pool oder eine Badewanne mit Wasser im Garten aufzustellen. Ein Landhaus, insbesondere in der Nähe eines Gewässers, wäre ein idealer Ort für einen solchen Hund.

Die Haltung eines Leonbergers in einem Zwinger ist nicht empfehlenswert, da diese Rasse ständigen menschlichen Kontakt benötigt. Bei Spaziergängen braucht der Hund ausreichend Auslauf und, wenn möglich, auch Schwimmmöglichkeiten. Die Spaziergänge sollten ein bis zwei Stunden dauern; dabei sollte mit dem Hund gespielt und ihm Kommandos beigebracht werden.

Was zu füttern ist

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Die Ernährung des Leonbergers kann sowohl natürliche Nahrung als auch hochwertiges Trockenfutter umfassen. Allerdings muss die Regel beachtet werden, dass es verboten ist, sie in einer Mahlzeit zu mischen.

Experten nennen folgende Vorteile von Trockenfutter:

  • Die Fütterung Ihres Hundes mit fester Nahrung ist eine wirksame Maßnahme zur Vorbeugung von Zahnsteinbildung;
  • Die Verwendung von Trockenfutter spart Zeit bei der Zubereitung von Speisen;
  • Die Mischungen haben eine ausgewogene Zusammensetzung und enthalten alle Vitamine und Mineralstoffe in den erforderlichen Mengen.

Es ist wichtig, darauf zu achten, dass Ihr Hund ausreichend Flüssigkeit trinkt.

Der Hund sollte die gesamte angebotene Portion fressen. Falls Futter übrig bleibt, sollte es bis zur nächsten Fütterung im Kühlschrank aufbewahrt werden. Die zweite Portion sollte etwas kleiner sein. So kann der Besitzer die optimale Futtermenge ermitteln.

Lebensmittel sollten Zimmertemperatur haben.

Das Verhalten Ihres Hundes während der Fütterung sollte genau beobachtet werden: Futterverweigerung deutet darauf hin, dass er sich unwohl fühlt oder erkrankt. In diesem Fall sind eine außerplanmäßige Untersuchung der Mundhöhle und eine Konsultation eines Spezialisten erforderlich.

Folgende Lebensmittel sind für Leonberger vorteilhaft:

  • mageres Fleisch (roh oder mit kochendem Wasser überbrüht);
  • gekochter, grätenfreier Seefisch;
  • Haferbrei;
  • Gemüse (insbesondere Karotten);
  • Truthahnhälse;
  • Knorpel;
  • Rippen;
  • Äpfel;
  • Pflanzenöl (pro Tag sollte 1 Teelöffel zum Essen hinzugefügt werden).

Zum Verzehr verbotene Produkte:

  • Süßigkeiten, einschließlich Schokolade;
  • geräuchertes Fleisch;
  • Vogelknochen;
  • frittierte Speisen;
  • Pasta;
  • fettes Fleisch;
  • scharfe Gewürze, Salz;
  • Hülsenfrüchte.

Die Fütterungshäufigkeit variiert je nach Alter des Hundes. Ein zweimonatiger Welpe sollte fünf- bis sechsmal täglich gefüttert werden. Ab vier Monaten reduziert sich die Häufigkeit auf vier Mahlzeiten täglich. Bis zum siebten Monat werden drei bis vier Mahlzeiten täglich empfohlen. Ein ausgewachsener Leonberger sollte zweimal täglich gefüttert werden – morgens und abends.

Experten empfehlen Fleischgerichte für das Abendessen – sie sättigen bis zum Morgen.

Körperpflege

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Ein Hund muss von klein auf an jegliche Pflegemaßnahmen gewöhnt werden, und diese sollten regelmäßig durchgeführt werden. Andernfalls wird der Umgang mit einem Erwachsenen äußerst schwierig.

Experten empfehlen, die Augen des Tieres regelmäßig, mindestens einmal pro Woche, mit schwach aufgebrühten Teeblättern zu spülen.

Das Ohrinnere sollte mit einem feuchten Tuch ausgewischt und gelüftet werden. Ein Zeichen für gesunde Ohren ist eine hellrosa Färbung der Ohrmuschel sowie das Fehlen von Ohrenschmalz und unangenehmem Geruch.

Sie sollten Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch regelmäßig untersuchen lassen. Um Zahnsteinbildung vorzubeugen, empfehlen Experten den Verzehr von frischen Tomaten. Auch feste Nahrungsmittel wie rohe Karotten sind vorteilhaft.

Das Tier sollte einmal im Monat oder immer dann gebadet werden, wenn sein Fell verschmutzt ist. Im Sommer schwimmen Leonberger gerne in offenen Gewässern.

Es wird empfohlen, das Fell monatlich vorsorglich mit einem Zecken- und Flohschutzmittel zu behandeln, da Parasiten darin äußerst schwer zu entdecken sind.

Die Fellpflege ist unerlässlich. Der Hund sollte täglich mit einem Metallkamm oder Kamm gebürstet werden, um lose Haare zu entfernen. Auch in Wohnungen gehaltene Hunde haaren das ganze Jahr über.

Die Krallen sollten monatlich mit einem speziellen Werkzeug – einem Krallenschneider für große Hunderassen – gekürzt werden.

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Schul-und Berufsbildung

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Leonberger sind intelligent und gehorsam und reagieren gut auf Training. Es wird empfohlen, mit dem Grundgehorsamstraining im Alter von drei Monaten zu beginnen. Experten warnen davor, den Welpen grundlos zu bestrafen oder gar anzuschreien.

Der Hund reagiert äußerst empfindlich auf Geschrei und Familienstreitigkeiten. Um Störungen im Training zu vermeiden, ist es daher notwendig, eine ruhige Atmosphäre zu schaffen.

Krankheiten und Behandlung

Folgende Krankheiten treten bei dieser Rasse am häufigsten auf:

  • Hüftdysplasie. Bei Hunden mit dieser Erkrankung wird eine angepasste Ernährung empfohlen, die möglichst viele gelenkschonende Lebensmittel wie Knorpel und Brühe enthält. Die Ernährung sollte mit Vitamin D3 und Kalzium ergänzt werden. In manchen Fällen können Physiotherapie und das Tragen einer Orthese gute Ergebnisse erzielen.
  • Schleimbeutelentzündung. Bei fortschreitender Entzündung ist es unerlässlich, das Gelenk vollständig ruhigzustellen. Kälteanwendungen sind zu Beginn der Erkrankung unbedenklich. Die medikamentöse Therapie umfasst entzündungshemmende Mittel, sowohl systemisch als auch lokal. Elektrophorese erzielt gute Ergebnisse. Falls diese nicht wirksam ist, wird ein operativer Eingriff durchgeführt. Manchmal ist ein Gelenktraining unter Vollnarkose erforderlich.
  • Herpes. Bei Vorliegen einer Herpesinfektion ist eine umgehende antivirale Therapie erforderlich, die auf den Erreger abzielt. Aciclovir ist ein wirksames Medikament. Um Sekundärinfektionen vorzubeugen, wird die Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika empfohlen.
  • Dermatomykose. Bei Pilzinfektionen werden systemische Antimykotika bevorzugt. Eine topische Therapie ist aufgrund der dichten Behaarung der Haut wenig wirksam. Für eine erfolgreiche Behandlung der Dermatomykose ist ein optimaler Immunstatus unerlässlich. Daher wird bei einem geschwächten Immunsystem eine Vitamintherapie empfohlen.
  • Keratitis. Je nach Ursache der Erkrankung werden antivirale oder antibakterielle Augentropfen verschrieben. Bei starker Entzündung werden zusätzlich nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) verabreicht. In schweren Fällen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein.

Zucht

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Leonberger werden in spezialisierten und Mehrrassen-Zuchtbetrieben gezüchtet. Zum Team gehören stets Spezialisten, die die Gesundheit und die Rassereinheit der Hunde überwachen. Bei Bedarf stehen sie Ihnen auch bei der Welpenauswahl beratend zur Seite.

Stricken

Die Paarung wird nach der dritten Läufigkeit des Weibchens empfohlen. Zur Vorbereitung muss sichergestellt werden, dass beide Partner vollständig gesund sind und eine vorbeugende Entwurmung durchgeführt wird.

Experten empfehlen, die Tiere zweimal zusammenzubringen, um eine erfolgreiche Paarung zu gewährleisten.

Fürsorge für den Nachwuchs

Leonberger-Welpen sind intelligent und gehorsam, daher sind sie relativ einfach aufzuziehen und zu trainieren. Leckerlis und Lob machen das Training effektiver. Ärger, Anschreien und Zwang hingegen können dazu führen, dass sich der Hund zurückzieht und Kommandos ignoriert.

Neben der Sozialisierung ist es wichtig, auf die Gesundheit des Tieres zu achten. Ein gesunder Welpe ist fröhlich und aktiv, hat klare Augen, hellrosa Ohren, einen weichen Bauch und eine kühle, feuchte Nase. Gemäß den Empfehlungen von Experten sollten Besitzer regelmäßig Augen und Ohren pflegen, das Fell bürsten und die Pfoten sauber halten.

Wie soll man es nennen?

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In Leonberger-Liebhaberkreisen sind folgende Spitznamen für männliche Haustiere häufig anzutreffen:

  • Altyn;
  • Diamant;
  • Buran;
  • Gordon;
  • Marshmallow;
  • Wächter;
  • Tschingis;
  • Edgar.

Gängige Spitznamen für Mädchen:

  • Aster;
  • Rita;
  • Flora;
  • Utah;
  • Jadwiga.

Sobald Sie sich für einen Spitznamen entschieden haben, sollten Sie Ihr Haustier sofort daran gewöhnen.

Der Leonberger ist ein großer, mutiger, aber dennoch gehorsamer und geselliger Hund. Er eignet sich als Begleit-, Erziehungs-, Blinden- und Wachhund. Bei der Anschaffung eines Leonbergers ist zu beachten, dass er ausreichend Bewegung und regelmäßige, gründliche Fellpflege benötigt. So wird er zu einem gesunden und kräftigen Begleiter und Helfer heranwachsen.

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