Wie man einem Hund bei heißem Wetter helfen kann

Versuchen Sie mal, bei brütender Hitze eine Pelzjacke, gebürstete Hosen und Wollsocken zu tragen. Angenehm wird das wahrscheinlich nicht sein. Viele Haustiere, darunter auch Hunde, verbringen ihre Sommer so. Deshalb sollte jeder Tierhalter wissen, wie er seinem Hund bei der Hitze helfen kann. Wenn Ihr Tier schwer atmet, lethargisch wird, die Nahrungsaufnahme verweigert, aber häufig trinkt, könnte dies ein Anzeichen für eine ernsthafte Überhitzung sein. Sofortiges Handeln ist erforderlich.

Gefährdete Rassen

Manche Hunderassen vertragen Hitze problemlos. Dazu gehören Vierbeiner mit kaum Unterwolle, wie beispielsweise Yorkshire Terrier, Pudel und Irische Wasserspaniel. Ein weiterer Vorteil dieser Rassen ist ihre Hypoallergenität. Sie lösen also keine Allergien aus, die im Sommer bei Besitzern und anderen Familienmitgliedern häufig auftreten.

Hunderassen mit kurzem, schwarzem Fell, wie beispielsweise Deutsche Doggen, Rottweiler und Dobermänner, sowie Hunderassen mit kurzem Schädel, wie beispielsweise Möpse und Bulldoggen, vertragen saisonale Temperaturanstiege nicht gut, da sich ihre Schädel schneller erwärmen.

Huskies in der Hitze

Huskys können sich höchstens eine Stunde in der Hitze aufhalten.

Am meisten leiden jedoch kaukasische und zentralasiatische Schäferhunde, Laikas und Huskys unter der Hitze. Diese Rassen sind entweder genetisch bedingt nicht an Hitze gewöhnt, da sie historisch in kalten Gebieten gelebt haben, oder sie besitzen ein dichtes Fell, das eher einem Pelzmantel gleicht. Solch eine „Kleidung“ würde in der sengenden Sonne nicht lange halten.

Folgen der Überhitzung bei Tieren

Ein erfahrener Hundetrainer erkennt sofort die Symptome einer starken Überhitzung:

  • Das Haustier sabbert stark und atmet schwer;
  • Der Herzschlag beschleunigt sich deutlich;
  • Die Körpertemperatur steigt;
  • Die Augen werden merklich rot;
  • Die Zunge nimmt einen bläulichen Schimmer an;
  • Der Hund ist unruhig, verändert häufig seine Körperhaltung und sucht einen kühlen, abgelegenen Platz.
  • Der Appetitverlust wird so ausgeprägt, dass es zu Erbrechen kommen kann.

Symptome eines Hitzschlags

Wenn Sie diese Anzeichen ignorieren und Ihr Hund weiterhin der sengenden Sonne oder, schlimmer noch, in einem heißen, geschlossenen Auto ausgesetzt ist, könnte Ihr Haustier einen Hitzschlag erleiden.

Ein Hund in einem heißen Auto

Ein Haustier, das in einem geschlossenen Auto in der Sonne zurückgelassen wird, kann innerhalb einer halben Stunde ins Koma fallen.

Diese Erkrankung entwickelt sich in Stadien und umfasst mehrere Phasen:

  • Ein leichter Temperaturanstieg auf bis zu 39°C – die niedrigen Werte bedeuten nicht, dass es dem Hund gut geht; er atmet häufig, liegt auf dem Bauch und streckt die Hinterbeine aus, um den Boden deutlicher zu berühren.
  • Ein Anstieg des Indikators auf 39,5°C führt bereits zu einer erhöhten Herzfrequenz.
  • Steigt die Körpertemperatur des Tieres auf 40°C, beginnen die Blutgefäße zu degenerieren und die Darmflora stirbt ab.
  • Bei höheren Temperaturen versagen die Nieren und es bilden sich Blutgerinnsel in den Blutgefäßen.
  • Bei einer Temperatur von 43°C fällt der Hund ins Koma, woraufhin in der Regel der Tod eintritt.

Es ist ein Irrtum zu glauben, dass dieser Prozess lange dauert.

Wird dem Hund nicht rechtzeitig geholfen und sein Körper nicht gekühlt, kann das Tier innerhalb von 3 Stunden oder sogar früher sterben.

Wie man einem Hund in einer Wohnung helfen kann

Wenn Ihr Haustier in Ihrer Wohnung lebt, sorgen Sie für einen kühlen, leicht zugänglichen Platz zum Entspannen. Idealerweise lassen Sie die Badezimmertür immer offen. Ihr Vierbeiner kann sich dort auf den Fliesen abkühlen. Duschen Sie vorher aber bitte nicht heiß.

Apropos Duschen: Genau wie für uns Menschen ist Duschen auch für Ihren Hund bei heißem Wetter sehr wohltuend. Verwenden Sie aber kein Shampoo, da die darin enthaltenen Chemikalien die schädliche Wirkung hoher Temperaturen verstärken können.

Kühlung des Körpers

Es gibt heutzutage spezielle Kühlmatten für Haustiere. Wenn Sie die Möglichkeit haben, kaufen Sie eine.

Hund auf einer Kühlmatte

Manche Produkte sind mit einem speziellen Kühlgel gefüllt, das ebenfalls wirksam ist.

Diese Matten enthalten eine spezielle Füllung, die für ihre kühlende Wirkung verantwortlich ist. Tauchen Sie die Matte einfach in kaltes Wasser, halten Sie sie kurz hinein, und sie saugt sich mit Wasser voll. Anschließend dient die Matte über längere Zeit als angenehm kühles Kissen. Einige Modelle halten die niedrige Temperatur bis zu drei Tage lang.

Man kann diese Matten nicht in den Gefrierschrank legen, das würde sie nur zerstören.

Aber selbst ein Hund, der die Angewohnheit hat, alles Mögliche anzuknabbern, wird mit einem solchen Teppich kaum zurechtkommen; er ist ziemlich robust.

Fütterung

Ihr Haustier kann die Nahrungsaufnahme verweigern, und das ist in Ordnung. Ein kurzes Fasten schadet in diesem Fall nicht. Manche Rassen, wie zum Beispiel Deutsche Schäferhunde, bevorzugen im Sommer bei Hitze ohnehin abendliche Fütterungen, daher besteht kein Grund, sie davon abzuhalten.

Manche Hundeführer setzen ihre Tiere bei extremer Hitze auf eine spezielle Diät aus fermentierter Milch, wobei Kefir der Hauptbestandteil ist.

Im Sommer ist es generell ratsam, den Magen-Darm-Trakt Ihres Haustieres nicht mit schwer verdaulichen Lebensmitteln zu überlasten. Es hat ohnehin schon genug Stress.

Dem Tier sollte jedoch stets kaltes (aber nicht eiskaltes) Wasser zur Verfügung stehen. Lass ihn so viel trinken, wie er will.

Der Hund trinkt aus einer Flasche

Wenn das Tier keinen ständigen Zugang zu einem Wassernapf hat, kann es zu schwerer Austrocknung kommen.

Spaziergänge

An heißen Tagen sollten Sie Ihren Hund am besten früh morgens und spät abends ausführen, wenn es kühler ist. Halten Sie die Spaziergänge kurz, damit Ihr Vierbeiner nicht überanstrengt wird.

Es gibt jetzt Kühlkragen, die ähnlich wie die oben beschriebenen Matten funktionieren. Achten Sie nur darauf, dass sie hypoallergen sind.

Bei hohen Außentemperaturen sollten Sie Ihren Hund nicht mit Maulkorb ausführen, da dies das Atmen erschwert, wenn die Zunge heraushängt, und die Zunge eines Hundes ein hervorragender Thermoregulator ist.

Die Meinungen zum Baden in natürlichen Gewässern gehen auseinander. Einige Hundetrainer glauben, dass häufiger Kontakt mit Flüssen das Fell des Hundes schädigt und Ekzeme verursacht. Die meisten sind jedoch der Ansicht, dass solche Bäder harmlos sind und den Körper des Tieres auf angenehme Weise abkühlen.

Hund im Wasser

Hunde schwimmen in der Regel sehr gerne in Flüssen.

Für kleine Welpen, die aufgrund ihrer physiologischen Bedürfnisse häufigere Spaziergänge benötigen, empfiehlt es sich, in den Sommermonaten eine spezielle Welpenunterlage auf dem Balkon bereitzustellen.

Körperpflege

Im Sommer muss das Fell häufiger gebürstet werden, da bei hohen Temperaturen der Fellwechsel beginnt.

Es wird jedoch nicht empfohlen, dem Hund das Fell zu schneiden. Bei heißem Wetter bildet der Wollmantel eine Art Luftpolster am Körper und schützt so die Haut vor übermäßiger Hitze.

Darüber hinaus ist ungeschützte Haut anfällig für Sonnenbrand.

Wenn der Hund auf der Straße lebt

In diesem Fall sollte Ihr Vierbeiner einen kühlen Platz haben. Nicht in einer Hundehütte, sondern unter einem Blätterdach oder einem belaubten Baum. Er sollte leicht zugänglich sein.

Wenn Ihr Hund irgendwo im Garten anfängt zu buddeln, werden Sie nicht wütend. Es ist instinktiv. Das Tier weiß, dass die Erde tiefer kälter ist.

Hund auf dem Asphalt

Da ein Hund, der im Freien lebt, insbesondere in einem Käfig, sich bereits an der frischen Luft befindet, sollten lange Spaziergänge vorerst vermieden werden.

Der Hund sollte immer Zugang zu Wasser oder sogar zu einem kleinen Pool im Garten haben.

Ein verantwortungsvoller Tierhalter bemerkt selbst kleinste Unwohlseinsgefühle bei seinem Tier. Gerade bei Hitze ist besondere Vorsicht geboten. Sollten Sie Anzeichen eines Hitzschlags bei Ihrem Tier feststellen, beobachten Sie es nach der notwendigen Behandlung einige Tage lang genau. Bei einer Verschlechterung des Zustands kontaktieren Sie bitte Ihren Tierarzt.

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