Meine Katze liebt es, die Erde in Blumentöpfen umzugraben, aber ich habe eine Lösung gefunden.

Solange ich denken kann, habe ich Tiere geliebt. Das fing wohl in meiner Kindheit an. Meine Eltern waren Hausfrauen, und ich war für die Tiere zuständig. Als ich älter wurde und in die Stadt zog, vermisste ich die Energie und Liebe, die unsere kleinen Geschwister ausstrahlen, sehr. Also adoptierte ich zuerst einen Hund aus dem Tierheim, und ein paar Monate später zog eine Katze in meine Wohnung.

Während mein Hund Jack seit Welpenalter unglaublich sanftmütig und ruhig ist, kann man das von meiner Katze Marsik nicht behaupten. Anfangs dachte ich, ich hätte ein Kind mit nach Hause gebracht, kein Kätzchen: Er sprühte rund um die Uhr vor Energie, sprang herum, tobte und stahl alles, was nicht ordentlich hingelegt war. Ich dachte, er würde ihn schon noch überwachsen, wie jedes Kind. Aber dem war nicht so.

Als Marsik erwachsen wurde, beruhigte er sich etwas, hörte auf, mir etwas zu stehlen und Kleinigkeiten zu verstecken. Seine alten Beschäftigungen wurden jedoch durch neue ersetzt: Topfblumen. Mein Kater muss in einem früheren Leben Gärtner gewesen sein und glaubt nun, ich würde mich nicht richtig um meine Pflanzen kümmern. Unmöglich! Im Sommer stelle ich die Blumen vors Fenster, und wenn es kälter wird, stelle ich sie auf die Fensterbank. Sobald Marsik die Töpfe mit Erde sieht, stürzt er sich darauf. Er muss unbedingt die ganze Erde mit seinen Pfoten ausgraben, sie im ganzen Zimmer verteilen und schließlich alle Blumen ausgraben und an den Wurzeln nagen. Letzteres passiert, wenn ich nicht da bin und ihn nicht verscheuchen kann.

Die Katze meiner Freundin zerstörte nicht ihre Pflanzen; sie benutzte sie als Toilette. Sie gewöhnte ihr diese Angewohnheit ab, indem sie Pfefferkörner in die Blumentöpfe streute. Ich versuchte dasselbe, aber mein Marsik reagierte nicht. Er nieste ein paar Mal wegen der Pfefferkörner und buddelte dann weiter.

Alle lesen online über Zitrusfrüchte und wie sehr Katzen sie hassen. Ich habe Zitronensaft mit Wasser gemischt, die Fensterbank damit abgewischt und in jeden Topf eine Orangenschale gelegt. Aber meine Katze ist eigentlich gar keine richtige Katze, sondern ein ganz anderes Wesen. Einmal, als sie besonders gut gelaunt war und in meinem Garten „spielen“ wollte, sprang sie einfach auf die Fensterbank, beschnupperte sie, schnappte sich dann mit der Pfote eine Orangenschale, warf sie aus dem Topf und ging ihren gewohnten Beschäftigungen nach.

Ich hatte schon aufgegeben und wollte meiner Mutter die letzten überlebenden Blumen geben, als mir eine Nachbarin einen genialen Trick verriet: Man steckt einfach ein paar normale Zahnstocher in den Blumentopf und bastelt so eine Art Falle für die Katze. Ich habe das mit jeder Blume gemacht, und als mein kleiner Marsik damit spielen wollte, stach er sich mit der Nase an der Schutzvorrichtung. Seitdem hasst er Zimmerpflanzen und meidet sie.

Kommentare