Wir verstehen es nicht: die seltsamsten Haustiere, die Menschen aus verschiedenen Ländern zu Hause halten.

Herkömmliche Vorstellungen von Haustieren können sich ändern. Finden Sie einfach heraus, welche Haustiere Menschen in verschiedenen Ländern halten. Wir berichten Ihnen darüber.

Grillen in China

Kein chinesischer Markt wäre vollständig ohne eine Abteilung, in der lebende Grillen in speziellen Käfigen verkauft werden. Die Chinesen glauben, dass diese Insekten Glück, Gesundheit und ein langes Leben ins Haus bringen.

Die Geschichte ihrer Zucht reicht über tausend Jahre zurück. Seit der Antike gelten Grillen als heilige Geschöpfe, und ihre Pflege wurde als ehrenvolle Aufgabe angesehen.

Im modernen China gibt es sogar eine ganze Gruppe von Wissenschaftlern, die sich der eingehenden Erforschung dieser Insekten widmen. Der Grund dafür liegt in den Gesangsfähigkeiten dieser ungewöhnlichen Geschöpfe.

Das Zirpen von Grillen erfreut die Chinesen. Man stellt sogar einen Grillenkäfig in die Nähe von Babys, um sie in den Schlaf zu wiegen. Es gibt über 65 Arten von Singgrillen, jede mit ihrem eigenen, unverwechselbaren Gesangsmuster.

Ein weiterer Grund für die Beliebtheit dieser Haustiere sind die Kämpfe. Kampfgrillen sind deutlich größer und lauter als gewöhnliche Grillen. An den Wettkämpfen nehmen nur Männchen teil.

Zuerst reizen die Besitzer die Grillen mit einem Strohhalm, dann setzen sie sie mit dem „Gegner“ in eine Kiste. Wer Angst bekommt und wegläuft, gilt als Verlierer. Die Gewinner des Wettbewerbs fahren zu einem jährlichen Turnier in die Hauptstadt. Die Besitzer der erfolgreichsten Grillen können mit Wetten auf sie ein Vermögen verdienen.

Mangusten in Indien

Viele von uns erinnern sich an den Zeichentrickfilm „Rikki-Tikki-Tavi“, in dem ein Mungo seine Freunde vor einer bösen Kobra rettet. In Indien ist dieses Märchen Realität geworden. Jedes Jahr sterben Menschen in diesem Land an den Bissen giftiger Schlangen. Doch niemand bekämpft diese Reptilien, da sie als heilig gelten.

Mangusten waren die Lösung. Diese Tiere sind ausgezeichnete Jäger, die selbst die größten Schlangenarten erlegen können. Außerdem lassen sie sich recht leicht zähmen: Füttert man sie ein paar Mal, betrachten sie einen schon als ihren Herrn.

Mangusten sind nicht nur in Indien, sondern auch in anderen Ländern Ostasiens und Afrikas weit verbreitet. Dort erfüllen sie dieselben Funktionen – sie jagen Schlangen und kleine Nagetiere. Diese Haustiere sind besonders für Hindus wertvoll und gelten in einigen Teilen des Landes als heilig.

Hausstinktiere in den Vereinigten Staaten

Anders als die zuvor genannten Haustiere werden Stinktiere nicht zu einem bestimmten Zweck gehalten, sondern einfach, weil sie niedlich und flauschig sind. Sie sind recht lernfähig, und manche Menschen setzen sie sogar als Wachhunde ein.

Manche Besitzer trainieren Stinktiere, ihre übelriechenden Waffen gegen Einbrecher und Diebe einzusetzen. Dies ist jedoch nicht ihre Hauptfunktion, weshalb die meisten Besitzer die Drüsen entfernen, die für die Produktion des charakteristischen Geruchs verantwortlich sind.

Diese kleinen Raubtiere ähneln Hunden in Intelligenz und Treue. Deshalb kaufen Amerikaner, die etwas Neues suchen, oft Stinktiere statt Welpen.

Kabutomushi in Japan

Diese Insektenunterart ist die größte und kräftigste der Nashornkäfer. Sie besitzt ein relativ dichtes Exoskelett, scharfe Hörner und Stacheln. Männchen neigen von Natur aus dazu, um Weibchen zu kämpfen, was sie zu besonders aggressiven Konkurrenten macht.

Käfer kann man in Fachgeschäften oder online kaufen. Der Preis richtet sich nach Größe und Anzahl der gewonnenen Kämpfe. Einige Japaner sind allein durch Käferkämpfe reich geworden: Die höchste Wette lag bei über 10.000 US-Dollar.

Kabutomushi sind auch bei japanischen Kindern sehr beliebt. Eltern können dieses einzigartige Geschenk zum Geburtstag ihres Kindes kaufen.

Hausboas in Brasilien

Brasilien ist ein exotisches Land mit heißem Klima und tropischen Wäldern. Es beheimatet gefährliche Wildtiere, darunter viele Giftschlangen. Einige Arten können einen Menschen mit einem einzigen Biss töten.

Reptilien verlassen oft ihre natürlichen Lebensräume auf der Suche nach Nahrung und begeben sich in die Nähe menschlicher Siedlungen. Genervt von dem plötzlichen Auftauchen von Raubtieren in ihren Häusern haben die Brasilianer eine Lösung gefunden: Boas.

Sie sind zwar Raubtiere, stellen aber keine Gefahr für Menschen dar, da sie weder giftig noch aggressiv sind. Ihre Hauptnahrung besteht aus Nagetieren, Insekten und kleinen Schlangen. Die Größe der Boa Constrictor kann kleinere Reptilien einschüchtern, weshalb diese Häuser, in denen sie lebt, meiden.

Ein weiterer Vorteil dieses ungewöhnlichen Haustiers ist seine Fähigkeit, Mäuse und Ratten hervorragend zu jagen. Diese Eigenschaft bietet seinem Besitzer einen doppelten Nutzen.

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