Im Laufe ihrer langen Geschichte des Zusammenlebens mit dem Menschen haben Kakerlaken Resistenzen gegen verschiedene Gifte entwickelt. Dies hat sowohl Hausfrauen als auch Wissenschaftler dazu gezwungen, nach alternativen Methoden zur Insektenbekämpfung zu suchen. Wie man so schön sagt: Alles Alte erlebt ein Comeback. Produkte auf Borsäurebasis erfreuen sich daher wieder wachsender Beliebtheit.
Nachgewiesene Wirksamkeit
Köder mit Borsäure und ihren Salzen werden seit langem zur Bekämpfung von Insektenschädlingen eingesetzt. Sie wurden 1986 auf nationaler Ebene zugelassen und in die Liste der wirksamen Pestizide aufgenommen, als die Hauptdirektion für Quarantäneinfektionen der UdSSR die „Methodischen Empfehlungen zur Bekämpfung synanthroper Schaben“ herausgab.

Kakerlaken, deren Lebensraum mit menschlichen Behausungen in Verbindung steht, werden als synanthrop bezeichnet.
Synanthrope Schaben (vom griechischen syn – zusammen, anthropos – Mensch) sind Hausschaben, deren Lebensraum stets in der Nähe menschlicher Behausungen liegt. Die häufigsten Arten in unserem Land sind die Rote Schabe (Blattella germanica L.) und die Schwarze Schabe (Blatta orientalis L.). Turkestan-Schaben (Shelfordella tartara Sauss) kommen im asiatischen Teil des Landes vor. Amerikanische Schaben (Periplaneta americana L.) werden gelegentlich ebenfalls angetroffen.
Im Ausland wird Borsäure schon lange als Bestandteil giftiger Kakerlakenbekämpfungsmittel verwendet, wobei ihr Gehalt in einigen Produkten bis zu 98 % beträgt.
Zur Herstellung von Giftstoffen werden verschiedene chemische Borderivate verwendet:
- Borsäure (H3BO3).
- Borax ist Natriumtetraborat (Na2B4O7 ×10H2O).
- Dinatriumoctaborattetrahydrat (Na2B8O13× 4H2O).
- Eine wässrige Lösung von 0,5–2% Borsäure.
Fotogalerie: Borverbindungen zur Insektenbekämpfung
- In Kakerlakenködern wird am häufigsten Borsäure in Pulverform verwendet.
- Kristallines Borax hat vielfältige Anwendungsmöglichkeiten im Alltag.
- Natriumtetraborat wird auch Borax genannt.
Das Wirkungsprinzip gegen Kakerlaken
Borhaltige Substanzen verursachen bei Kakerlaken in jedem Entwicklungsstadium irreparable Schäden:
- Unmittelbar nach dem Eindringen in den Magen des Insekts greifen Borverbindungen dessen Verdauungssystem an: Sie zerstören die Darmwände und stören zudem den Wasserhaushalt;
- Bei längerem Verzehr von vergifteten Ködern wird das Fortpflanzungssystem sowohl der Weibchen als auch der Männchen vollständig geschädigt;
- Die Kombination aus tödlicher Wirkung auf Kakerlaken und der Unmöglichkeit ihrer weiteren Vermehrung garantiert eine Reduzierung der Kakerlakenpopulation in einer Wohnung oder einem Haus.
Borverbindungen sind im Kampf gegen rote Schaben am wirksamsten.
Laborstudien haben gezeigt, dass Köder auf Borsäurebasis einen Dominoeffekt auslösen – eine sekundäre Weitergabe des Giftstoffs. Nach der Aufnahme des Köders scheiden erwachsene Kakerlaken das Gift über ihren Kot aus. Dies führt zu toxischen Langzeitschäden bei den Insektenlarven, da diese den Kot fressen.
Borsäure-Köderrezepte
Giftköder auf Basis von Borverbindungen können flüssig, fest oder pastenartig sein. Folgende Stoffe können als „essbare“ Grundlage verwendet werden:
- Kartoffelpüree;
- Zucker und Sirupe;
- Getreidebreie;
- brot;
- Bier.
Der Köder wird in Deckel, Flaschen und andere flache Behälter gegeben. Lappen und Watte können mit der Flüssigkeit getränkt werden. Es wird empfohlen, pro Wohnung etwa 10 Portionen mit jeweils 15 g oder 30 ml Gift zu verteilen.

Platzieren Sie Köder an Stellen in Ihrer Wohnung, an denen sich Kakerlaken wahrscheinlich aufhalten.
Grießbrei und Zucker
Für 100 Gramm der fertigen „Delikatesse“ benötigen Sie:
- Borsäure (10 g);
- Grießbrei oder Kartoffelpüree (80 g);
- etwas Wasser;
- eine Prise Zucker.
Die Zutaten vermischen und nach dem Trocknen portionsweise in den vorbereiteten Behälter füllen.
Kartoffelpüree und ein rohes Ei
Zutaten:
- Borsäure (5–10 g);
- Kartoffelpüree (80–100 g);
- rohes Hühnerei.
Das Ei dient der Viskosität. Die Mischung lässt sich leicht zu Kugeln formen oder zu flachen Fladen pressen. Den Köder vor Gebrauch vollständig trocknen lassen.

Süßstoffhaltiger Kakerlakenköder sollte in einem Behälter mit niedrigen Seitenwänden platziert werden.
Kartoffelstärke und heißes Wasser
Zutaten:
- Borsäure (10 g);
- Kartoffelstärke (5 g);
- heißes Wasser.
Durch Mischen der Produkte entsteht eine Paste, die auf verschiedene Oberflächen aufgetragen werden sollte, auf denen sich viele Kakerlaken angesammelt haben.
Erbsenmehl und -stärke
Zutaten:
- kristallines Borax (50 g);
- Erbsenmehl (25 g);
- Stärke (25 g).
Der so entstandene Trockenköder kann an schwer zugänglichen Stellen verstreut werden – dort, wo es schwierig ist, Gift in anderer Form zu platzieren.
Flüssige Köder werden üblicherweise aus Zuckersirup (10–15 %) und Borsäurelösung (5 %) hergestellt. Die Mischung wird in vorbereitete Behälter gefüllt, denen man auch altes Brot hinzufügen kann. Wichtig ist, Wasser nachzufüllen, sobald der Köder antrocknet.
Borsäure, die in Apotheken erhältlich ist, kann Menschen und Haustieren nur bei versehentlicher Einnahme schaden. Es handelt sich um eine schwache Säure, und der äußere Kontakt mit dem Köder führt nicht zu einer schweren Vergiftung. Borsäure wurde früher als Wunddesinfektionsmittel verwendet. Bei Einhaltung der persönlichen Schutzausrüstung und grundlegender Hygienemaßnahmen gilt diese Methode der Kakerlakenbekämpfung als relativ sicher. Produkte, die Borsäure enthalten, sollten dennoch stets außerhalb der Reichweite von Kindern und Tieren aufbewahrt werden.
Video: Wie man Borkugeln selbst herstellt
Rezensionen
Ich habe das selbst ausprobiert! Ich habe ein Ei gekocht und die Säure mit dem Eigelb vermischt. Daraus kann man kleine Kugeln formen und sie an verschiedenen Stellen platzieren.
Meine Oma bekämpft Kakerlaken mit Borax. Ich weiß nicht, woher sie das Zeug hat, aber wenn welche auftauchen, stellt sie zwei oder drei Untertassen in die Küche, in denen sie die Borax mit etwas Wasser verdünnt, und das hilft wirklich. Ich will mir den Aufwand ersparen, vor allem, weil wir eine Katze haben. Man weiß ja nie. Ich habe mal eine Spritze benutzt, aber ich erinnere mich nicht mehr an den Namen (seitdem sind keine mehr aufgetaucht). Da ist so eine Art weiße Creme drin, die mit der Zeit dunkel wird und abgewaschen werden muss... Aber es funktioniert!
Streuen Sie vorsichtshalber Boraxpulver um alle Wasserquellen (Spülbecken, Toiletten, Badewannen, Fußleisten, Lüftungsschlitze, Mülleimerbereiche und alle anderen Bereiche, die Sie für notwendig halten). Sie können es bedenkenlos verwenden – Borax ist für Mensch und Tier unschädlich. Sie können damit sogar Ihren Mund spülen (natürlich in Lösung).
Köder auf Borsäurebasis sind eine zuverlässige und sichere Methode zur Kakerlakenbekämpfung in Wohnungen und Häusern. Die Vergiftung beruht auf der Schädigung des Verdauungs- und Fortpflanzungssystems. Die Köderrezepte sind einfach – jeder kann sie selbst herstellen.






