Wie man Ratten mit Hausmitteln bekämpft: Wir nutzen verschiedene Methoden aus vergangenen Generationen.

Ratten zählen aus gutem Grund zu den gefährlichsten Nagetieren: Sie sind dreiste, intelligente Tiere, die sich nur schwer kontrollieren lassen und praktisch keine Scheu vor Menschen haben. Deshalb wimmelt es in vielen Privathaushalten seit jeher von diesen lästigen Nagern. Wie lässt sich dieses Problem mit Hausmitteln lösen?

Wie Pflanzen helfen können

Heutzutage bieten viele Baumärkte eine große Auswahl an universellen Nagetierbekämpfungsmitteln und -fallen an. Doch diese Produkte sind nicht für jeden geeignet: Manche sind grausam, andere können Haustiere schädigen, und das Aufsammeln von verwesenden Rattenkadavern ist wohl kaum eine angenehme Tätigkeit. Vielleicht wohnen Sie aber auch in einem abgelegenen Dorf, kilometerweit vom nächsten Baumarkt entfernt, und müssen die Ratten dringend loswerden. Da die Menschen diese Schädlinge schon lange in ihren Häusern ertragen müssen, gibt es zahlreiche Hausmittel gegen sie.

Ein Privathaus, das zumindest über ein kleines Grundstück verfügt, kann sicherer gemacht werden, indem man Pflanzen darum herum anpflanzt, die Ratten nicht mögen. Am besten eignen sich hierfür Schwarzer Holunder, Bilsenkraut, Rizinus und Stechapfelsträucher sowie würzige Kräuter wie Pfefferminze und Koriander. Blumen wie Ringelblumen, Eisenhut, Hortensien, Kamille, Maiglöckchen, Fingerhut und Narzissen verschönern nicht nur Ihr Blumenbeet, sondern schützen Ihr Grundstück auch vor Nagetierangriffen.

Fotogalerie: Pflanzen zur Rattenbekämpfung

Es gibt eine wunderbare Pflanze namens (ich glaube) Schwarzwurzel, die unter Bäumen gepflanzt wird. Die reifen Samen sind mit kleinen Stacheln bedeckt, die sich fest an der Haut von Mäusen festsetzen. Deshalb meiden die Mäuse die Pflanze und versuchen, das Gebiet zu verlassen. Am besten lässt man die trockenen Triebe der Pflanze über den Winter stehen; sie werden die Schädlinge auch in Ihrer Abwesenheit weiterhin abwehren.

Vorsicht ist jedoch geboten: Viele dieser Pflanzen sind für Menschen und Tiere giftig. Vermeiden Sie daher den Anbau hochgiftiger Pflanzen oder halten Sie Ihre Kinder und Haustiere von ihnen fern. Darüber hinaus sind auch verarbeitete oberirdische Pflanzenteile aus dem Garten sehr nützlich – zum Beispiel gehackte Stängel und Blätter von Tomaten. Sie werden nach der Ernte im Herbst rund um das Haus ausgelegt, wodurch gleichzeitig eine Art Rattenschutzbarriere entsteht.

Sie können Ihr Zuhause auch mit Pflanzen vor Ratten schützen. Sammeln Sie blühende Pflanzen, trocknen Sie sie, binden Sie sie zu Sträußen und hängen Sie sie an die Wände, stellen Sie sie in Ecken oder platzieren Sie sie in Schränken. Wenn Sie den Anblick fallender Blätter und Blüten nicht mögen, können Sie daraus hübsche Duftsäckchen nähen. Um sich zu Hause vor Ratten zu schützen, sollten Sie sich zunächst einen Vorrat an Rattenabwehrmittel (auch bekannt als Schwarzwurzel) sowie an wildem Rosmarin, Wermut, Rainfarn, Kamille und Minze anlegen. Übrigens ist die Klette auch sehr nützlich – ihre stacheligen Blütenstände dichten Ritzen und Löcher im Haus gut ab. Selbst wenn ein Nagetier versucht, hindurchzukriechen, bleibt es unweigerlich in den Kletten hängen und wird wahrscheinlich die Flucht ergreifen.

Wie ätherische Öle helfen können

Neben Pflanzen selbst können auch daraus gewonnene ätherische Öle gegen Ratten eingesetzt werden. Diese lassen sich auf Möbel, Wände, Ecken und Türrahmen auftragen. Alternativ können Wattebäusche damit getränkt und in Rattenbauten gelegt werden. Ein kleiner Tropfen Öl kann dem Wischwasser beigemischt werden. Eine weitere wirksame Methode ist das Anrühren einer Emulsion aus Wasser, ätherischem Öl und Pflanzen- oder Mineralöl. Diese Mischung wird in eine Sprühflasche gefüllt und auf Wände und Böden gesprüht. Am besten eignen sich hierfür Pfefferminz- und japanische Minze, Kamille, Wermut und Nelke. Diese Methode sollte jedoch mit Vorsicht angewendet werden. Ätherische Öle können Allergien bei Ihnen und Ihren Familienmitgliedern, insbesondere bei Kindern und Schwangeren, auslösen. Außerdem sollte die Konzentration des Wirkstoffs niedrig sein, da es sonst nicht nur für Ratten, sondern auch für Sie unangenehm wird, im Haus zu bleiben. Wenn Sie diese Methode jedoch im Herbst, vor Ende des Sommers, anwenden, können Sie die Öle etwas großzügiger dosieren. Tragen Sie dann aber unbedingt eine Atemschutzmaske, um Reizungen der Schleimhäute zu vermeiden.

Hilft Tabak?

Dieses Mittel kann als pflanzliches Mittel betrachtet werden, wenn es darum geht, Tabaksträucher in der Nähe des Hauses zu pflanzen. Allerdings ist der Hauptbestandteil dieser Sträucher – der Tabak – auch gegen Ratten wirksam. Am besten eignet sich Shag-Tabak, aber Zigarettentabak tut es auch – vorzugsweise der gröbste und stärkste. „Prima“, „Astra“ und „Belomor“ sind geeignet. Man kann es in Schränken und Ecken verstreuen oder einen starken Aufguss zubereiten und damit Möbel und Ritzen im Haus besprühen. Manche Gärtner lassen sogar Zigarettenkippen ziehen und verwenden die Lösung dann zum Ausbringen von Raumspray. Aufgrund seines charakteristischen Geruchs wird Tabak jedoch üblicherweise in Kellern, Gärten, Schuppen und Dachböden verwendet. Übrigens schützt in Beeten verstreuter Tabak die Pflanzen auch vor Nagetieren.

Wie man Asche gegen Ratten einsetzt

Viele Privathäuser, insbesondere in ländlichen Gebieten, verfügen üblicherweise über einen Ofen. Und wo ein Ofen ist, ist auch Asche. Nehmen Sie sich die Zeit und Mühe, einen Teil davon zu entfernen, und Sie haben ein weiteres wirksames Mittel zur Rattenabwehr.

Asche

Gewöhnliche Asche aus einem Ofen oder einer Feuerstelle vertreibt Ratten aus dem Haus.

Asche oder zerkleinerte Holzkohle sollte dort verstreut werden, wo sich Nagetiere aufhalten – entlang von Mauern, in versteckten Ecken, im Keller und Dachboden, im Garten und unter der Veranda. Diese Substanz enthält eine Lauge, die aktiviert wird, wenn Ratten ihre aschebefleckten Pfoten und Gesichter ablecken. Die Lauge wird starke Reizungen der Schleimhäute und Verdauungsprobleme verursachen, und die Schädlinge werden versuchen, den unangenehmen Ort zu verlassen.

Man muss den Keller mit Holzkohle füllen. Nach einer Weile verschwinden diese fetten, frechen, schmierigen Viecher einfach. Warum? Weil ihre Fersen gereizt werden, wenn sie auf die Kohlen treten. Um die Reizung zu lindern, lecken sie sie regelmäßig ab. Der ständige Kontakt mit den Kohlen reizt wiederum die Speiseröhre.

Wie man Ammoniak gegen Ratten einsetzt

Ammoniakgeruch gehört wohl zu den unangenehmsten Gerüchen, nicht nur für Tiere, sondern auch für Menschen. Dennoch lohnt es sich, den Ekel zu überwinden und ihn gegen Ratten einzusetzen. Man muss kleine Stoffstücke oder Wattestücke nehmen, diese großzügig mit Ammoniak tränken und in die von Ratten angenagten Gänge schieben oder dort platzieren, wo man Nagetiere gesehen hat. Manche schütten sogar Ammoniak direkt in Rattenbauten. Das hält Ratten lange Zeit davon ab, sich dem Haus zu nähern. Übrigens kann man dafür auch Essig verwenden.

Hilft Teer?

Auch gewöhnliches Birkenpech kann bei der Rattenbekämpfung helfen – die Ratten hassen seinen stechenden Geruch.

Teer

Birkenpech ist ein altbewährtes und erprobtes Mittel zur Rattenabwehr.

Teer eignet sich zum Abdichten von Ecken, Türrahmen und Möbelkanten. Um die Wirkung zu verstärken, kann man Sägemehl darin tränken und auf den Boden streuen. Diese Methode sollte jedoch mit Vorsicht angewendet werden: In einem mit Sägemehl bedeckten Haus zu leben, ist nicht sehr angenehm. Daher sollte man Teer nur auf dem Dachboden, im Keller, im Garten, in Hauswirtschaftsräumen und Schuppen verwenden. Wenn Sie das Haus jedoch über den Winter verlassen, können Sie auch teergetränktes Sägemehl in den Räumen und im Eingangsbereich verteilen – im Frühjahr lässt es sich dann leicht wegfegen. Neben Teer kann Sägemehl auch in Terpentin, Kerosin, Naphthalin und Formalin eingeweicht werden. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da Terpentin, Kerosin und sogar Teer leicht entzündlich sind und die Dämpfe von Naphthalin und Formalin giftig sind.

Wie Hartmetall helfen kann

Ein weiteres gängiges Mittel zur Nagetierbekämpfung ist Calciumcarbid. Es wird üblicherweise zum Schweißen verwendet, da es bei der Reaktion mit Wasser viel Wärme und Acetylen freisetzt. Genau diese Eigenschaft benötigen wir zur Rattenbekämpfung.

Karbid

Calciumcarbid hilft auch bei der Bekämpfung von Nagetieren.

Kleine Karbidstücke werden leicht mit Wasser angefeuchtet, in Nagetiergänge gelegt und anschließend mit Erde bedeckt. Das giftige Gas wird sich sofort in den Löchern ausbreiten, und die Ratten werden gezwungen sein, sich an einen sichereren Ort zurückzuziehen. Der Nachteil von Hartmetall ist seine außergewöhnliche Entflammbarkeit und Explosivität.

Eine hervorragende Methode zur Rattenbekämpfung ist die Verwendung von Calciumcarbid-Abfällen, die beim Gasschweißen anfallen. Ich habe Mäuse- und Rattennester auf meinem Grundstück vollständig beseitigt; sie meiden einfach Bereiche, in denen der Boden mit Calciumcarbid-Abfällen vermischt ist – und das mit einer Erfolgsquote von 90 %. Im Gegensatz zu Calciumcarbid ist der Abfall nahezu geruchlos, und der Geruch verfliegt nach kurzer Zeit vollständig. Er ist unschädlich für Haustiere; ich wende diese Methode seit über 20 Jahren an.

Lasst uns einen Raubtierjäger holen.

Die bekannteste, älteste und bewährteste Methode zur Rattenbekämpfung ist die Verwendung eines Haustiers als natürliches Raubtier. Dabei muss es sich um ein großes, kräftiges Tier handeln, da sich Ratten von kleineren Nagetieren sowohl in Größe als auch in Ausdauer unterscheiden. Daher ist nicht jede Katze für Ratten geeignet; es ist ratsam, Ihr Haustier zu schonen. Frettchen, Wiesel und Füchse sind ebenfalls natürliche Feinde von Ratten – manche halten sie sogar im Haus. Darüber hinaus gibt es einige Hunderassen, die besser mit Ratten zurechtkommen als andere: Dackel und Terrier. Foxterrier und Bullterrier gelten als die besten Rattenfänger.

Video: Hunde gegen Ratten

Fast alle Terrier (sogar Yorkshire Terrier) und Zwergpinscher sind Rattenfänger; Bullterrier halten den Rekord im Rattenfangen (in Bezug auf Geschwindigkeit und Arbeitsdauer).

Wie wir sehen, haben die Menschen im Laufe der Jahrhunderte – lange vor der Entwicklung spezieller Gifte durch Chemiker – verschiedene Methoden zur Rattenbekämpfung entwickelt. Viele Hausmittel sind zudem sowohl zur Bekämpfung als auch zur Vorbeugung wirksam. Hausbesitzer sollten sich daher genauer damit auseinandersetzen und die für sie besten und die für Ratten schädlichsten Mittel auswählen.

Kommentare

1 Kommentar

    1. Jubiläum

      Der Teergeruch schreckte die Ratte in der Datscha nicht ab. Wir hatten über Nacht mit Teer getränkte Wattebäusche in der Sommerküche (in der Datscha) ausgelegt (der Geruch war sehr stark), aber die Ratte kümmerte das nicht – sie kroch nachts herum, wo immer sie wollte.