Ameisen rufen bei manchen Menschen unangenehme Gefühle hervor, meist die Angst vor Bissen. Garten- und Hausameisen gelten besonders als gefährliche Schädlinge. Die meisten von ihnen sind jedoch in gewissem Maße nützlich.
Die Vorteile von Ameisen
Ameisen sind faszinierende Lebewesen mit einer komplexen Sozialstruktur. Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Insekten intelligent sind. In der Natur besetzen sie ihre ökologische Nische und erfüllen wichtige Funktionen.
Im Wald
Viele haben schon gehört, dass man Ameisenhügel im Wald nicht zerstören sollte. Das stimmt, und Ameisen werden nicht umsonst als die Ordnungshüter des Waldes bezeichnet – sie leisten unschätzbare Hilfe.
Waldameisen stehen aufgrund ihrer Nützlichkeit unter staatlichem Schutz. Sie werden sogar künstlich an neuen Standorten wiederangesiedelt.
- Sie fressen schädliche Insekten genauso wie Vögel, aber 20-mal schneller. In einem einzigen Sommer können die Bewohner eines Ameisenhaufens mehrere Millionen Schädlinge vernichten.
- Sie fördern die Ausbreitung von Pflanzen: Wenn Ameisen die gefundenen Samen als Nahrung in ihre Nester zurücktragen, gehen einige davon verloren, und so besiedeln die Pflanzen neue Gebiete.
- Diese kleinen Helfer verbreiten nicht nur Samen, sondern bestäuben auch Pflanzen, indem sie sich vom Blütennektar ernähren.
- Ameisen sind ein wichtiges Glied in der Nahrungskette der Waldbewohner, da sie vielen Vögeln Nahrung bieten.
- Manchmal siedeln sich Ameisen in toten Bäumen an und helfen bei deren Zersetzung, wodurch der Wald von morschen, verrottenden und kranken Exemplaren befreit wird.
- Ameisen verbessern den Boden. Indem sie Wege anlegen und die unteren Ebenen ihrer Nester bauen, lockern sie den Boden bis zu einer Tiefe von einem halben Meter auf und düngen und belüften ihn so. Deshalb gedeihen Pflanzen in der Nähe von Ameisennestern prächtig – sie profitieren vom gedüngten Boden.
Vögel nutzen Ameisen nicht nur als Nahrung, sondern auch als Medizin – um Körperparasiten zu zerstören, „baden“ sie in Ameisenhügeln.
Im Garten und Gemüsegarten
Gärtner mögen Ameisen nicht, da sie sie als Schädlinge betrachten. Das stimmt zum Teil, denn sie schützen und vermehren Blattläuse und können außerdem Pflanzenwurzeln schädigen. Doch diese kleinen Helfer haben auch Nutzen:
- Schwarze Gartenameisen sind, ähnlich wie Waldameisen, hervorragende Bodenauflockerer. Dabei vermischen die Insekten den Boden mit Gras, Humus und Tierresten. Dadurch wird der Boden mit Sauerstoff, Stickstoff, Mineralien und organischer Substanz angereichert.
- Ameisen sind Feinde von Insektenschädlingen (mit Ausnahme von Blattläusen). Besonders gern jagen sie die Raupen des Seidenspinners und des Apfelwicklers.
Tatsächlich richten Ameisen nur dann direkten Schaden an Pflanzen an, wenn sie sich in Gartenbeeten ansiedeln. Solange ihre Zahl also nicht übermäßig geworden ist und die Früchte nicht beschädigt sind, besteht kein Grund, diese natürlichen Schädlingsbekämpfer übereilt zu vernichten. Um Blattläuse zu bekämpfen, muss man zuerst die Blattläuse bekämpfen, nicht die Ameisen.
Wenn Ameisen Ihren Garten übermäßig bevölkern, können Sie einen Ameisenhaufen aus dem Wald holen. Rote Waldameisen vernichten die Gartenameisen.
Für Menschen
Neben ihrem Nutzen für Wälder und Gärten bieten Ameisen auch dem Menschen Vorteile. Sie werden zur Herstellung von Ameisenalkohol und anderen Produkten auf Ameisensäurebasis verwendet.
Wer schon einmal Ameisen gegessen hat, kennt ihren unverwechselbaren sauren Geschmack – er wird durch Ameisensäure verursacht, eine Substanz mit antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften.
Präparate auf Basis von Ameisensäure werden zur Behandlung folgender Erkrankungen eingesetzt:
- Arthritis;
- Neurosen;
- Altersbedingter Schwindel;
- Hepatitis;
- eitrige Hautläsionen;
- Ameisen werden auch zur Herstellung von Medikamenten mit blutstillenden Eigenschaften verwendet.
Manchmal werden zur Behandlung lebende Ameisen eingesetzt, die die erkrankten Körperteile beißen. Diese volksmedizinische Methode erfordert jedoch große Vorsicht, da manche Menschen schwere allergische Reaktionen auf Ameisengift zeigen.
Ameisensäure hat auch andere Anwendungsgebiete:
- In der Chirurgie und Pharmazie wird es zur Desinfektion als Bestandteil von „Pervomur“ (einer Mischung aus Ameisenalkohol und Wasserstoffperoxid) verwendet;
- Bei der Herstellung von landwirtschaftlichen Futtermitteln (Heu und Silage) wird es als Konservierungs- und antibakterielles Zusatzmittel verwendet;
- Wird in der Imkerei zur Parasitenbekämpfung eingesetzt;
- Wird manchmal zum Färben von Wolle verwendet.
Manche Menschen nutzen Ameisen in ihren Häusern, um Schädlinge von Zimmerpflanzen zu entfernen. Waldameisen eignen sich hierfür besser. Hausameisen hingegen, die Lebensmittel verderben und Möbel annagen, sind wenig nützlich.
Rezensionen
Ich habe Ameisen in vielen meiner großen Pflanzkübel. Bisher habe ich keine negativen Auswirkungen bemerkt. Sie fressen nichts. Wahrscheinlich haben wir außer Zitrusfrüchten noch andere Futterpflanzen für sie. Ich freue mich sogar darüber – die Ameisen haben Tunnel gegraben und die Erde aufgelockert. Dadurch wird die Erde gut belüftet und das Wasser kann gut abfließen. Die Erde trocknet schnell aus. Dann stelle ich die Kübel ins Gewächshaus, und die Ameisen werden mit dem kälteren Wetter verschwinden.
Kürzlich gab es eine Sendung darüber, wie man Gartenameisen bekämpft. Empfohlen wurde, einen Baumstumpf mit Waldameisen aus dem Wald zu holen. Diese Ameisen vermehren sich nicht zu Blattläusen, fressen alle Insekten und beseitigen gleichzeitig die Gartenameisen.
Ameisen – die Ordnungshüter des Waldes – sind die Ameisen, die im Wald leben! Waldameisen, rote, große! Mein Grundstück lag jahrelang brach, Kiefern wuchsen dort. Es gab einen Ameisenhaufen, und die Ameisen halfen zwei Jahre lang gut, indem sie Raupen und anderes Ungeziefer vertilgten. Aber im dritten Jahr verschwanden sie. Und ich habe mich schon an ihre Hilfe gewöhnt.
Die meisten Ameisen sind nützlich. Selbst Gartenameisen, die als Schädlinge gelten, leisten einen Beitrag zum Nutzen. Bevor man also eine robuste kleine Ameise tötet, sollte man gut überlegen, denn in der Natur hat jedes Lebewesen seinen Platz.






