Viele betrachten Bettwanzen als Relikt einer längst vergangenen, fast schon vorrevolutionären Zeit, als etwas, das für immer der Vergangenheit angehört. Doch dem ist nicht so, und in letzter Zeit klagen immer mehr Menschen über Bisse dieser Parasiten und fragen sich, woher sie in ihren sauberen, gemütlichen Wohnungen kommen. Und wenn man genauer darüber nachdenkt: Woher kommen sie eigentlich?
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Woher kommen Bettwanzen?
Einst, wahrscheinlich sogar schon bei Ihren Urgroßeltern, glaubte man allgemein, Läuse und Bettwanzen entstünden einfach durch Schmutz. Und obwohl da etwas Wahres dran ist – Parasiten kommen in unordentlichen, schmutzigen Umgebungen häufiger vor –, tauchen sie nicht einfach aus dem Nichts auf. Es gibt viele mögliche Ursachen für einen Bettwanzenbefall in Ihrer Wohnung.
Du bringst die Bettwanzen selbst mit.
So unglaublich diese Aussage auch klingen mag, sie ist wahr. Sehr oft werden Sie selbst – natürlich unbewusst – zu einem bequemen „Transportmittel“ für Bettwanzen. Oder nicht für die Bettwanzen selbst, sondern für deren Eier und Larven, was letztendlich keinen Unterschied macht. Wie kommt es dazu?
Einkäufe
Manchmal sind Bettwanzen eine willkommene Beigabe beim Kauf. Dieser „Bonus“ findet sich am häufigsten bei Möbeln, insbesondere bei gebrauchten oder auf dem Flohmarkt gekauften. Allerdings können auch neue Möbel aus dem Geschäft Schädlinge enthalten, wenn die Lagerhallen, in denen sie aufbewahrt wurden, befallen waren, was recht häufig vorkommt.
Wir hatten das (toi, toi, toi) vor anderthalb Jahren, und es ist gruselig, daran zurückzudenken... wir haben es zusammen mit dem Sofa gekauft... Wir haben Spezialisten gerufen, und die gaben uns eine dreimonatige Garantie, dass es verschwinden würde... Und genau das ist passiert, wir haben das Sofa sofort rausgeschmissen, und während dieser Zeit (ich war völlig wahnsinnig deswegen) habe ich regelmäßig kochendes Wasser und verschiedene Gifte darauf geschüttet, alles, was ich finden konnte.
Bettwanzen legen ihre Eier oft auch in Haushaltsgeräten ab, wo sie schwer zu entdecken sind. Sie verstecken sich beispielsweise in Klimaanlagen, Musik- und Videogeräten sowie Lautsprechern. Auch Falten in Stoffen bieten Bettwanzen ideale Verstecke. Seien Sie daher beim Kauf von Bettwäsche, Vorhängen, Textilien und sogar Kleidung vorsichtig.
Ich habe sogar mal eine Bettwanze in einem Bekleidungsgeschäft gesehen!! Kurz gesagt, ich werde diese widerliche Erfahrung mein Leben lang nicht vergessen.
Besonders gefährlich ist es, solche Dinge auf Märkten und Flohmärkten zu kaufen – man weiß nicht, wo und wie sie gelagert wurden und was sich sonst noch in ihnen verbergen könnte.
Infizierte Häuser
Eine weitere bekannte Methode, Bettwanzen ins Haus zu bringen, ist der Besuch eines Ortes, an dem sie bereits vorkommen. Manche Hotels, Motels und Hostels desinfizieren ihre Räumlichkeiten nicht gründlich genug. Eine Garantie dafür gibt es zwar nicht, aber seriöse Hotels legen in der Regel Wert auf ihren guten Ruf und führen regelmäßig Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen durch.
Die ganze Welt ist momentan von Bettwanzen heimgesucht – Europa wie Amerika. Wir kommen in einem Fünf-Sterne-Hotel an, und die sind plötzlich total lieb.
Doch auch große Hotelketten haben mit Problemen zu kämpfen. Kleine Motels am Straßenrand leiden derweil nicht nur „manchmal“, sondern sehr oft unter Parasitenbefall.
Parzellen
Man kann sich Bettwanzen auch über die Post einfangen. Dabei spielt es keine Rolle, von wem man das Paket erhält – ob von einem Freund oder einem Online-Shop. Der Absender weiß möglicherweise gar nicht, dass seine Wohnung oder sein Lager von Bettwanzen befallen ist. Dies gilt insbesondere für Textilien, Haushaltsgeräte und Möbel. Online-Kleidungskauf wird immer beliebter, und Bettwanzenlarven als „Geschenk“ zu erhalten, kommt immer häufiger vor.
Müllhaufen
Manche Menschen folgen einer alten sowjetischen Gewohnheit und können der Versuchung nicht widerstehen, etwas Brauchbares aus dem Müll mit nach Hause zu nehmen. Ausrangierte Sessel, Sofas, Stofftiere, Teppiche und Stühle mögen zwar sauber und harmlos aussehen, doch das ist oft nur Fassade – unter den Polstern können sich Bettwanzen und andere Schädlinge verbergen. Übrigens landen Möbelstücke oft genau deshalb im Müll, weil sie befallen sind.
Bettwanzen werden von Nachbarn eingeschleppt.
Selbst wenn Ihre Wohnung derzeit völlig frei von Schädlingen ist, bedeutet das nicht, dass sie sicher ist. Schließlich gelangen Bettwanzen häufig über Nachbarn in Ihre Wohnung. Viele Schädlinge, nicht nur Bettwanzen, verbreiten sich in mehreren Wohnungen eines Stockwerks oder eines Gebäudes; wird eine Wohnung befallen, sind potenziell alle Nachbarn gefährdet. Wie genau sie zu Ihnen gelangen, hängt von den Umständen ab. Wenn Sie beispielsweise ein gutes Verhältnis zu Ihren Nachbarn haben und sich gegenseitig besuchen, könnten Sie entweder selbst Bettwanzen und Larven einschleppen oder diese könnten beim nächsten Besuch Ihrer Freunde zu Ihnen gelangen. Selbst wenn Sie einen Nachbarn nur einmal um Hilfe gebeten haben, könnte er bereits eine Schädlingsquelle in Ihrer Wohnung sein. Darüber hinaus können sich Bettwanzen problemlos über den Eingangsbereich, Ritzen in Wänden, Türrahmen und Fenster sowie über Steckdosen und Lüftungsanlagen zwischen Wohnungen ausbreiten. Am häufigsten stammen Bettwanzen jedoch aus zerrütteten Familien, von Alkoholikern oder aus illegalen Unterkünften für Wanderarbeiter.
Ich habe eine problematische Wohnung im dritten Stock des Gebäudes, in dem ich gemeldet bin. Dort gab es schon viele davon. Meine Wohnung ist im zweiten Stock – die haben es nicht geschafft, aber die Nachbarn im Flur hatten welche.
Bettwanzen kommen von der Straße.
Genauso wie sie von Nachbarn eingeschleppt werden können, können Bettwanzen auch von der Straße in Ihre Wohnung gelangen. Schließlich lebten Bettwanzen einst in der freien Natur und entwickelten erst später die Angewohnheit, sich auf der Suche nach Wärme und Nahrung in die Nähe von Menschen zu begeben.
Keller und Eingang
Bettwanzen nisten sich oft im Keller ein – dort ist es warm, dunkel und feucht, also der perfekte Lebensraum für diese Parasiten. Wenn die Hausverwaltung nicht umgehend einen Schädlingsbekämpfer beauftragt, können sich die Bettwanzen im gesamten Gebäude ausbreiten.
Natürlich sind die unteren Stockwerke als erste betroffen. Selbst wenn man äußerst wachsam ist und keine einzige Bettwanze unbemerkt durch die Tür schlüpft, besteht immer die Gefahr, ihre Eier an den Schuhen vom Eingangsbereich hereinzutragen. Und wer Dinge im Keller lagert, könnte die Parasiten ebenfalls mitbringen.
Rohre
Zentralheizung, Wasser und Gas werden über Rohre versorgt, die sich durch das gesamte Haus ziehen. Oftmals sind die Rohrdurchführungen nicht abgedichtet, sodass ein Spalt zwischen Rohr und Wand entsteht. Diese Spalten sind in Ihrer Wohnung sichtbar. Bettwanzen können problemlos hindurchkriechen und von Nachbarn oder direkt aus dem Keller in Ihre Wohnung gelangen.
Belüftung
Lüftungsschächte zählen zu den bekanntesten Brutstätten für verschiedene Parasiten, darunter auch Bettwanzen. Das Problem besteht darin, dass sie von der Wohnungsseite her unbedingt vollständig abgedichtet werden müssen. So können kleine Insekten leicht auf diesem Weg in die Wohnung gelangen – entweder von der Straße oder von den Nachbarn.
Wände und Fenster
Es ist kein Geheimnis, dass Häuser oft Risse in ihren Wänden aufweisen, die vom Bau herrühren. Diese Risse können zwischen Paneelen, zwischen Steinen oder zwischen Ziegeln auftreten. Bauarbeiter versuchen in der Regel, die Wände abzudichten, doch manchmal bleiben kleine Spalten unversiegelt. Diese Risse bieten Schädlingen ausreichend Platz, um einzudringen. Darüber hinaus können bei Renovierungsarbeiten Risse in Türrahmen, Fensterrahmen und Türzargen entstehen, die ebenfalls eine Gefahr darstellen können.
Tiere
Während Menschen relativ aufmerksam sein und einen Schädling in ihrem Zuhause bemerken können, ist die Sache bei Tieren viel komplizierter. Ihr Haustier, das von einem Spaziergang zurückkommt, bemerkt vielleicht gar nicht, dass sich etwas in seinem langen Fell festgesetzt hat. Besonders schwierig ist es, einen winzigen Schädling auf einem großen, pelzigen Hund zu entdecken.
Darüber hinaus kann das Tier auch Bettwanzeneier vom Eingang in die Wohnung an seinen Pfoten tragen.
Wo leben Bettwanzen?
Bettwanzen lassen sich in der Wohnung leichter entdecken, wenn man weiß, wo sie sich typischerweise aufhalten. Diese Parasiten sind nachtaktiv, daher sieht man sie tagsüber oft nicht. Ihre Nester hingegen sind immer leicht zu finden. Sie befinden sich an dunklen, versteckten Orten, wo sie sich gut verbergen können. Besonders häufig findet man sie an den hochgebogenen Kanten von Tapeten, Linoleum und Teppichböden sowie unter Fußleisten. Wenn Sie Teppiche an den Wänden haben, sollten Sie auch deren Rückseite überprüfen – auch dort können sich Bettwanzen einnisten. Falls sich Bettwanzen in Möbeln eingenistet haben, verstecken sie sich meist in Ritzen, zwischen Möbelstücken und unter Polstern. Auch Matratzen und Bettwäsche bieten ihnen Unterschlupf.
Parasiten können auch Kleiderschränke befallen – sie fühlen sich besonders zu Schubladen mit alter Kleidung und abgestandenen Stoffen hingezogen. Haushaltsgeräte können ebenfalls ein Zuhause für Bettwanzen werden – sie sind dunkel, warm und sehr schwer zu entdecken.
Vorbeugung: Wie man einen Bettwanzenbefall vermeidet
Die Schäden durch Bettwanzen sind meist sehr auffällig und offensichtlich, daher ist es unumgänglich, etwas dagegen zu unternehmen. Am besten beugt man einem Befall vor, indem man von vornherein verhindert, dass die Wanzen überhaupt erst in die Wohnung gelangen.
- Sauberkeit ist wichtig. Bettwanzen befallen zwar nicht von Natur aus Schmutz, bevorzugen aber unordentliche und schmutzige Wohnungen gegenüber sauberen und ordentlichen. Regelmäßiges Nassreinigen mit Reinigungsmitteln ist unerlässlich, um die meisten Oberflächen zu desinfizieren. Neben der Wohnung selbst sollten Sie auch Ihre Straßenschuhe waschen und Ihre Oberbekleidung regelmäßig waschen oder reinigen lassen. Wenn Sie gelegentlich mit Ihren Haustieren spazieren gehen, denken Sie daran, deren Pfoten zu waschen und ihr Fell nach der Rückkehr sauber zu halten.
- Schädlingsbekämpfung. Vor dem Einzug in eine neue Wohnung, insbesondere wenn noch Spuren der Vorbesitzer vorhanden sind, empfiehlt sich eine vorbereitende Schädlingsbekämpfung. Am besten beauftragen Sie hierfür ein professionelles Team, das Ihnen – natürlich gegen Gebühr – langfristigen Schutz vor Insekten bietet. Alternativ können Sie die Schädlingsbekämpfung auch selbst mit Insektizid-Sprays und -Konzentraten durchführen. Dabei müssen Sie jedoch unbedingt auf Ihre eigene Sicherheit achten, damit die Insektizide keine unerwünschten Nebenwirkungen verursachen.
- Abdichten. Es ist unmöglich, die Wohnung komplett abzudichten, aber es lohnt sich, Wände, Fenster, Türen, Böden und Fußleisten auf mögliche Risse zu überprüfen und alle gefundenen Lücken abzudichten. Die Belüftung sollte nicht blockiert sein, aber es empfiehlt sich, ein feinmaschiges Fliegengitter über alle Öffnungen in der Wohnung anzubringen. Selbstverständlich sollte das Gitter regelmäßig gewaschen und gereinigt werden.
Achten Sie bei Renovierungsarbeiten besonders auf die Belüftung Ihrer Wohnung. Dichten Sie alle Risse ab, montieren Sie feinmaschige Moskitonetze an Ihren Dunstabzugshauben und überprüfen Sie Steigleitung und Heizkörper – die Rohre sind oft in Schutzrohren verlegt, wodurch Lücken entstehen. Prüfen Sie, ob Ihre Steckdosen Durchgangssteckdosen sind und installieren Sie gegebenenfalls eine abgedichtete Leiste.
- Abwehrmittel. Einige im Handel erhältliche chemische Insektizide sind nicht nur zur direkten Bekämpfung von Bettwanzen wirksam, sondern auch vorbeugend. Kreiden, Gele und Pulver können beispielsweise auf Türschwellen, Türrahmen, Wände, Böden und Schränke aufgetragen werden – kurzum, überall dort, wo Bettwanzen in die Wohnung gelangen könnten. Die Insekten sterben entweder durch den Kontakt mit dem Gift oder meiden die Gefahrenzone. Anhänger von Hausmitteln empfehlen außerdem, Fußleisten, Böden und Schränke mit einer Lösung aus Essig, Ammoniak oder Bleichmittel abzuwaschen, um einem Befall vorzubeugen. Manche raten auch zu verdünntem Petroleum und Terpentin, diese Substanzen sind jedoch brennbar und können gefährlich sein. Auch Aufgüsse von Kräutern, deren Duft Bettwanzen nicht mögen, können wirksam sein: Wermut, Rainfarn und Kamille werden zur Anwendung beim Reinigen empfohlen. Falls Sie keine Kräuter zur Hand haben, können Sie stattdessen ätherische Öle im Laden kaufen – Rosmarin, Eukalyptus, Lavendel, Teebaum – und ein paar Tropfen davon dem Wasser hinzufügen, mit dem Sie Böden wischen und Staub wischen.
Meine Mutter sagte mir, ich solle ihre Nester suchen. Ich sollte sie vorsichtig entfernen (ich habe sie mit Wasser übergossen und die Toilette runtergespült). Anschließend sollte ich die Stellen (die Nester) gründlich mit Bleichmittel behandeln. Das tat ich auch und wusch jeden Tag alle Ritzen und Spalten in den Wänden mit Bleichmittel aus, wo immer ich sie entdeckte. Ich wusch so lange mit Bleichmittel, bis sie verschwunden waren. Gott sei Dank waren keine mehr da.
- Wachsamkeit ist geboten. Da Bettwanzen beim Kauf von Gegenständen leicht eingeschleppt werden können, ist es wichtig, diese vorher zu überprüfen. Dies gilt insbesondere für Möbel und Haushaltsgeräte. Vermeiden Sie den Kauf solcher Artikel auf Flohmärkten oder in Gebrauchtwarenläden – vor allem, da ein Bettwanzennest unter den Polstermöbeln der Grund für den Verkauf sein könnte. Kleidung, Vorhänge und Teppiche sollten nach dem Kauf ebenfalls sorgfältig untersucht und gewaschen oder gereinigt werden. Dies gilt auch für Online-Bestellungen, die per Post geliefert werden. Da auch fremde Wohnungen eine Quelle für Schädlinge sein können, sollten Sie den Besuch befallener Wohnungen und die Übernachtung in verdächtigen Hotels vermeiden. Wenn Sie Gegenstände im Keller lagern, sortieren Sie diese regelmäßig aus und räumen Sie Ihren Kleiderschrank regelmäßig auf.
- Zusammenarbeit. Wenn Sie in einem Mehrfamilienhaus wohnen, ist es ratsam, ein gutes Verhältnis zu Ihren Nachbarn zu pflegen. So erfahren Sie frühzeitig von einem Bettwanzenbefall und können Maßnahmen ergreifen. Am besten ist es, wenn alle gemeinsam gegen Bettwanzen vorgehen – das hilft, die Insekten zu beseitigen, anstatt sie nur hin und her zu jagen. Sie können sich auch zusammentun, um die Schädlingsbekämpfung zu organisieren, falls Ihre Hausverwaltung dies nicht anbietet.
Es ist einfacher, eine Sammelklage einzureichen und den Brand löschen zu lassen. Oder sich mit den Nachbarn zusammenzutun, um die Kosten für die Brandbekämpfung zu decken.
Natürlich können vorbeugende Maßnahmen nicht garantieren, dass Ihre Wohnung niemals von Bettwanzen befallen wird. Sie alle tragen jedoch dazu bei, die Wahrscheinlichkeit eines Befalls zu verringern.
Wie wir sehen, gelangen Bettwanzen auf vielfältige Weise in menschliche Wohnungen, und niemand ist vor diesen Parasiten gefeit. Doch wer weiß, wo er nach diesen Schädlingen suchen muss und wie er einem Befall vorbeugen kann, dem wird die Bekämpfung deutlich leichter fallen. Pflegen Sie Ihr Zuhause und halten Sie es sauber – dann haben Sie vielleicht nie wieder mit Bettwanzen zu tun!






