Läuse sind kleine Insekten, die starken Juckreiz verursachen. Der Befall der Kopfhaut mit Läusen wird als Pedikulose bezeichnet. Am häufigsten sind Kinder im Vorschul-, Kindergarten- und Schulalter betroffen. Man kann sich Läuse aber auch im Ferienlager, bei Veranstaltungen, im Schwimmbad, in der Sauna oder im Sandkasten einfangen. Daher ist es wichtig, bei einem erhöhten Infektionsrisiko besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Inhalt
Wie werden Kopfläuse übertragen?
Läuse sind winzige, blutsaugende Insekten, die menschliches Haar befallen. Sie ernähren sich von geringen Mengen Blut und Hautschuppen. Ihre Lebensdauer ist kurz; ohne Nahrung überleben sie maximal zwei Tage. Sinkt die Temperatur jedoch auf 10 °C, passen sie sich an und können bis zu 10 Tage überleben. Läuse können weder springen noch fliegen. Das Problem ist jedoch ihre rasante Vermehrung, die die Bekämpfung sehr schwierig macht, insbesondere wenn mehrere Familienmitglieder bereits befallen sind. Die Ansteckung erfolgt durch direkten Kontakt mit dem Kopf einer bereits befallenen Person und in seltenen Fällen durch die Benutzung von Kamm oder Hut. Die höchste Häufigkeit von Läusebefall tritt im Frühling und Sommer auf.

Kleine blutsaugende Insekten sind schwer loszuwerden, deshalb müssen Sie die Anweisungen auf der Verpackung des Läusebekämpfungsmittels genau befolgen.
Vorbeugung ist der Schlüssel
Es ist viel einfacher, einer Krankheit vorzubeugen als sie zu heilen. Daher sind Präventionsmaßnahmen von größter Wichtigkeit. Das Infektionsrisiko ist in Kindertagesstätten besonders hoch, weshalb das Problem dort besonders ernst genommen werden muss.
Regelmäßige Kopfuntersuchungen und Einschränkung des Kontakts mit infizierten Personen
Laut Verordnung muss bei einem Läusebefall in einer Kindertagesstätte umgehend der Gesundheits- und Seuchenschutzdienst verständigt werden. Das Gesetz schreibt vor, dass die Leitung jeder Kindertagesstätte ein Kind mit Läusebefall nicht aufnehmen darf. Regelmäßige Untersuchungen der Kopfhaut durch das medizinische Personal in Schulen und Kindergärten helfen, das Problem frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Eltern werden über den Läusebefall ihres Kindes informiert und erhalten umgehend Anweisungen zu Art und Dauer der Behandlung. Das betroffene Kind muss bis zur vollständigen Genesung zu Hause bleiben. Die Wiederaufnahme in Schule oder Kindergarten ist nur mit einem ärztlichen Attest möglich. All dies dient dem Schutz der anderen Kinder und der Verhinderung einer weiteren Ausbreitung der Krankheit.
Nach der Infektion übernehmen die Eltern die Verantwortung für die Behandlung.
Zuallererst sollten Eltern mit ihren Kindern sprechen und ihnen erklären, dass sie persönliche Gegenstände wie Hüte, Schals und andere Kleidungsstücke, Kämme und Kuscheltiere mit niemandem teilen dürfen. Sie sollten auch keine Sachen von anderen benutzen.

Während ihrer Entwicklung durchlaufen Läuse die Stadien Ei (Nisse) und Nymphe. Daher ist es bei der Untersuchung des Kopfes notwendig, nicht nur auf adulte Läuse zu achten.
Persönliche Hygiene und tägliches Waschen
Falls sich versehentlich eine Laus in Ihren Haaren eingenistet hat, aber noch keine Eier gelegt hat, hilft einfaches Haarewaschen, die Entwicklung des Parasiten zu verhindern. Vernachlässigen Sie daher nicht die Hygiene.
Sie sollten außerdem vermeiden, bereits getragene Kleidung zu tragen und auf Kissenbezügen, Laken und Bettbezügen vom Vortag zu schlafen. Läuse verbreiten sich schnell, und sobald die Möglichkeit eines Befalls besteht, werden Bettwäsche, Handtücher und natürlich Kleidung zu potenziellen Gefahrenquellen. Daher sollte regelmäßiges Wäschewaschen für eine Weile zu Ihrer Routine gehören. Alle Kleidungsstücke, insbesondere Mützen und Schals, sowie die Bettwäsche sollten täglich gewechselt, in heißem Wasser gewaschen und nach dem Trocknen gebügelt werden.
Prävention zu Hause und in Institutionen
Sowohl die Eltern des Kindes als auch das Personal der Kinderbetreuungseinrichtungen sollten in den Kampf gegen die Ausbreitung der Läuseepidemie einbezogen werden.
Vorbeugung zu Hause
Zu Hause müssen Sie Folgendes tun:
- Kämmen Sie die Haare Ihres Kindes und Ihre eigenen Haare täglich mit einem feinzinkigen Kamm.
- Bei einem Ausbruch in einer Schule oder einem Kindergarten können Jungen die Haare abrasiert bekommen, und Mädchen sollten ihre Haare vor dem Schulbesuch zusammenbinden. Offene Haare erhöhen das Infektionsrisiko, während zusammengebundene Haare Insekten keine Angriffsfläche bieten.
- Führen Sie täglich eine Nassreinigung durch und reinigen Sie Teppiche und Polstermöbel alle drei Tage.
- Regelmäßige Kontrolle und Reinigung von persönlichen Gegenständen und Hüten sowie von Bettwäsche, Kissen und Spielzeug sind wichtig.
In der Schule
Leider schützt das Zuhausebleiben während einer Läuseepidemie nicht immer vor einem Befall. Bei Ausbrüchen in öffentlichen Einrichtungen haben Läuse Zeit, sich zu vermehren und von Kopf zu Kopf zu übertragen. Manche Kinder erholen sich, andere erkranken. Kehrt ein Kind nach dem Zuhausebleiben in die Schule zurück, besteht weiterhin das Risiko, dass Läuse und Nissen auftreten. Es ist jedoch nicht mehr so hoch wie während des Höhepunkts des Befalls. Daher ist die Trennung eines gesunden Kindes von kranken Kindern eine gute Präventivmaßnahme. Ein weiteres Problem ist, dass die Epidemie langwierig und schleichend verlaufen kann und es unmöglich ist, wochen- oder monatelang der Schule fernzubleiben. Früher oder später müssen die Kinder wieder hin. Deshalb ist es wichtig, Ihrem Kind zu erklären, dass es engen Kontakt zu seinen Klassenkameraden vermeiden sollte. Läuse werden zwar nicht über die Luft übertragen, aber das Berühren der Haare anderer Personen über einen kurzen Zeitraum kann das Ansteckungsrisiko erheblich erhöhen.
Eine gute Präventivmaßnahme für Mädchen ist ein Kopftuch. Da Kinder in der Schule weniger aktiv sind als im Kindergarten und dort weniger Zeit verbringen, ist es durchaus möglich, die Kopfbedeckung während des gesamten Schultages zu tragen. Wenn Mädchen ihre Köpfe auf diese Weise bedecken, wird die Epidemie deutlich schneller abklingen.

Während der Epidemie ist es für ein Kind besser, mit einer Mütze oder einem Kopftuch zur Schule zu gehen, unter dem auch die langen Haare von Mädchen, die zu einem Dutt zusammengebunden sind, verborgen werden können.
Die tägliche Nassreinigung von Klassenzimmern und Fluren trägt ebenfalls dazu bei, die Ausbreitung von Läusen in Schulen zu verhindern.
Im Kindergarten
Es ist einfacher, Schulkindern zu erklären, warum sie Kämme und Mützen nicht mit anderen teilen sollten, als Kindergartenkindern. Kleine Kinder interagieren ständig miteinander, spielen, sitzen im Sandkasten, nehmen anderen Sachen weg und geben ihre eigenen ab.

Nach jedem Waschgang sollten Sie Ihre Kleidung mit Dampf bügeln: Dadurch werden eventuell eingeschleppte Läuse und Nissen abgetötet.
Als Präventivmaßnahmen werden folgende Empfehlungen ausgesprochen:
- Persönliche Gegenstände sollten in separaten Schließfächern aufbewahrt werden (damit jedes Kind sein eigenes hat).
- Vermeiden Sie das Spielen auf Teppichen mit hohem Flor. Diese können versehentlich abgelagerte Läuse beherbergen. Alternativ können Sie Teppiche durch fusselfreie ersetzen oder sie für die Dauer des erwarteten Läusebefalls entfernen.
- Lege vor jedem Nickerchen ein sauberes Handtuch auf dein Kissen. Wasche es täglich.
- Die für Kindergärten gesetzlich vorgeschriebenen Hygienestandards (tägliche Nassreinigung usw.) sind einzuhalten.
- Überprüfen und schütteln Sie Ihre Kissen täglich. Falls Sie einen Dampfglätter besitzen, empfiehlt es sich, jedes Kissen von beiden Seiten zu dämpfen.
Eltern können die Einhaltung der Präventionsmaßnahmen in Kindergärten nicht überwachen, geschweige denn an deren Umsetzung mitwirken. Deshalb müssen Erzieher und Kinderbetreuer dieses Thema besonders ernst nehmen.
Im Krankenhaus
Zusätzlich zur täglichen Nassreinigung mit Bleichmittel werden in medizinischen Einrichtungen die Bettwäsche regelmäßig gewechselt, um die Ausbreitung von Läusen zu verhindern. Gebrauchte Bettwäsche wird ausgekocht und gebügelt. Zuerst wird es in eine spezielle Desinfektionskammer gegeben. Dieses Gerät dient der Bekämpfung von Infektionen und Insekten. Die darin befindlichen Textilien werden automatisch mit heißem Dampf behandelt. Dieses Verfahren wird sowohl in Kinderkliniken als auch in Krankenhäusern für Erwachsene angewendet.
Ähnliche Einheiten finden sich auch in einigen Sanatorien, Badehäusern und Wäschereien.
Volksmedizinische Vorbeugemittel
Läuse lassen sich mit speziellen Mitteln abwehren, egal ob mit rezeptfreien Präparaten oder Hausmitteln. Beide sind wirksam, aber es ist wichtig zu verstehen, wie sie wirken und was bei der Anwendung jeweils zu beachten ist. Und man sollte nicht vergessen, dass Krankheitsprävention in erster Linie sicher sein muss, insbesondere für Kinder.
Bevor Sie das gewählte Mittel gegen Kopfläuse anwenden, vergewissern Sie sich, dass es bei Ihrem Kind keine allergische Reaktion auslöst: Geben Sie einen Tropfen des Produkts in die Ellenbeuge. Tritt innerhalb von 24 Stunden keine Reaktion auf, kann das Mittel bedenkenlos verwendet werden. Achten Sie unbedingt auf die Dosierung: Alles in Maßen.
Nieswurz- und Lavendelwasser
Nieswurzwasser wirkt abweisend, sollte aber nur von Erwachsenen angewendet werden. Es wird auf mehrere Hautstellen an Kopf, Hals und hinter den Ohren aufgetragen. Es zieht schnell ein und hat einen charakteristischen Geruch, den Parasiten abschreckt. Dieses Mittel sollte unmittelbar vor dem Betreten belebter Orte angewendet werden. Lavendeltinktur hat eine ähnliche Wirkung. Lavendel ist für Kinder unbedenklich, aber Nieswurzwasser und insbesondere Nieswurztinktur sind sehr giftig und können schwere Vergiftungen verursachen, daher sollten sie nicht zur Vorbeugung bei Kindern eingesetzt werden.Die

Es wird nicht empfohlen, giftige Produkte, die für völlig andere Zwecke bestimmt sind (Benzin, Kerosin, Dichlorvos usw.), zur Vorbeugung oder Behandlung von Läusen zu verwenden.
Teerseife
Teerseife oder Shampoo mit Birkenteerextrakt wirken stark gegen Parasiten. Diese Produkte haben einen intensiven Duft, der einem Parasitenbefall vorbeugt. Teerseife wehrt außerdem Zecken und Mücken ab. Selbst Kinder können sich damit regelmäßig waschen. Einziger Nachteil: Sie trocknet das Haar aus, daher ist die Verwendung einer Spülung notwendig.
Um einem Befall mit Kopfläusen vorzubeugen, sollten gewaschene und getrocknete Kleidungsstücke gründlich mit Dampf gebügelt werden.
Ätherische Öle
Einige ätherische Öle haben eine stark abstoßende Wirkung: Anis, Nelke, Zitrone, Eukalyptus, Pfefferminze, Ylang-Ylang, Rosmarin. Geben Sie ein paar Tropfen in Shampoo, Spülung oder Spülwasser. Es ist nicht schlimm, wenn sie sich nicht auflösen, da ihr Duft Insekten abschreckt. Lavendel- und Teebaumöl werden am häufigsten verwendet. Ätherische Öle können, gemäß Anleitung verdünnt, auch zur Vorbeugung von Kopfläusen bei Kindern eingesetzt werden. Wichtig ist, dass der Duft nicht zu stark ist.

Ein starker Geruch ist der Hauptfeind von Läusen. Daher können Sie als vorbeugende Maßnahme gegen Läusebefall ein paar Tropfen ätherisches Öl, zum Beispiel Lavendelöl, auf die Kopfhaut auftragen.
Die Verwendung von Essig, insbesondere von Essigessenz, zur Vorbeugung von Läusen und Nissen wird nicht empfohlen. Er kann, selbst bei Erwachsenen, Haut- und Schleimhautverätzungen verursachen.
Säfte und Abkochungen
Es gibt weitere Hausmittel, die Kinder und Erwachsene vor Kopfläusen schützen können. Beispielsweise Cranberry- und Zitronensaft. Beide können im Verhältnis 1:1 mit Wasser verdünnt und wie Nieswurz-Tinktur angewendet werden: vor dem Verlassen des Hauses auf Kopfhaut, Nacken und hinter den Ohren auftragen.
Ein Johanniskraut-Sud ist wirksam gegen Läuse. Zur Zubereitung geben Sie 2 Esslöffel gehacktes Johanniskraut (getrocknetes ist auch in Ordnung) in ein Glas Wasser, bringen es zum Kochen, nehmen es dann vom Herd und lassen es zwei Stunden ziehen. Die Anwendung ist ähnlich wie bei Cranberry-Zitronensaft.
Die aufgeführten Heilmittel sind gut für Kinder geeignet.
Pharmazeutische Präparate zur Vorbeugung von Läusen
Zur Vorbeugung von Läusebefall bieten Apotheken Produkte in verschiedenen Darreichungsformen an.
Sprays
Spezielle Sprays können helfen, Läusebefall vorzubeugen und ihn im Frühstadium zu behandeln. Ihr Vorteil liegt in der einfachen Anwendung. Es ist wichtig, die Gebrauchsanweisung sorgfältig zu lesen und das Produkt korrekt anzuwenden, da einige Produkte Schadstoffe enthalten. Die gängigsten Antiparasitika-Sprays sind:
- Lavinal ist ein sanftes, vorbeugendes Spray, das sich ideal für die Behandlung der empfindlichen Kopfhaut von Kindern eignet. Es enthält ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe: Ylang-Ylang-, Nelken-, Lavendel- und Zitronenöl. Ein spezieller Metallkamm und eine Schutzkappe sind im Lieferumfang enthalten. Sprühen Sie das Spray auf die Kopfhaut und lassen Sie es 30 Minuten unter der Kappe einwirken. Spülen Sie anschließend die Haare gründlich aus und kämmen Sie sie, um sicherzustellen, dass sie frei von Läusen und Nissen sind.
- LiceGuard ist das sicherste Insektenschutzspray für den täglichen Gebrauch. Es enthält keine schädlichen Inhaltsstoffe, wirkt 24 Stunden lang und muss nicht abgespült werden.
Shampoos
Es gibt Shampoos speziell gegen Läuse und Nissen, die auch für Kleinkinder geeignet sind und vorbeugend angewendet werden können. Dazu gehören:
- NOC;
- Nix;
- Biosim;
- Veda.
Das Anwendungsprinzip ist ähnlich: Der Kopf wird eingeseift, in Plastikfolie und ein Handtuch gewickelt und dann für die in der Gebrauchsanweisung angegebene Zeit (von 20 Minuten bis zu 1 Stunde) einwirken gelassen.
Zur Vorbeugung genügt es, Sprays und Shampoos höchstens zweimal im Monat anzuwenden.

Die einfachste und effektivste Methode, Kopflausbefall vorzubeugen, ist die regelmäßige Untersuchung der Kopfhaut, wodurch eine rechtzeitige Behandlung möglich ist.
Rückfallprävention
Manchmal glaubt man, Läuse losgeworden zu sein und setzt die Behandlung mit Läusemitteln ab. Doch nach einiger Zeit kehren die Läuse zurück. Das bedeutet, dass Nissen im Haar verbleiben, die sich später zu ausgewachsenen Läusen entwickeln und sich weiter vermehren. Daher sollte man die Behandlung nicht abrupt abbrechen, selbst wenn man glaubt, die Infektion überstanden zu haben. Mindestens 1–2 Monate lang ist eine vorbeugende Behandlung notwendig: Verwenden Sie natürliche Mittel gegen Läuse, zum Beispiel die oben genannten: LiceGuard und Lavinal.Die
Video: Wie man Kopfläuse erkennt und ihnen vorbeugt
Jede Vorbeugungsmaßnahme ist wirksam, wenn sie kombiniert wird. Daher umfasst der Schutz vor Läusen die Anwendung von Hausmitteln, rezeptfreien Medikamenten wie Shampoos und Sprays sowie Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung einer Ansteckung, darunter die Vermeidung des Kontakts mit Personen, die Läuse haben. Und natürlich sollten Sie vor der Anwendung von Medikamenten unbedingt die Packungsbeilage lesen.








