Die Tierwelt ist erstaunlich vielfältig. Manche Tiere kümmern sich beispielsweise kaum oder gar nicht um ihren Nachwuchs, während andere im Gegenteil vorbildliche Eltern sind. Von manchen Tieren könnten wir Menschen uns sogar ein Beispiel nehmen.
Eisbären
Dieses große und imposante Säugetier kann für jeden, der in sein Territorium eindringt, eine ernsthafte Bedrohung darstellen. Die größte Gefahr geht von einer wilden Bärenmutter aus, die ihre Jungen beschützt.
Nur wenige wissen es, aber die mütterliche Fürsorge dieser Tiere kann über ihre eigenen Jungen hinausgehen. Forscher haben wiederholt Fälle dokumentiert, in denen Eisbären verwaiste Jungtiere adoptiert haben.
Laut Statistik sterben etwa vierzig Prozent der Jungtiere im ersten Lebensjahr dieses Tieres, die übrigen sechzig überleben nur dank ihrer Mütter.
Hauskatzen
Viele Menschen leben mit dieser Katzenart zusammen. Viele haben festgestellt, dass diese Tiere nicht nur gute Jäger, sondern auch vorbildliche Eltern sind.
Weibliche Katzen dieser Art kümmern sich sehr verantwortungsbewusst um ihre Jungen. Auch nachdem die Kleinen selbstständig laufen und fressen können, setzen sie ihre Fürsorge fort. Hauskatzen bringen ihren Nachwuchs bei, wie man jagt, auf Bäume klettert und mit Menschen interagiert. Bemerkenswerterweise sind diese Tiere auch extrem beschützend gegenüber ihren Jungen.
Wölfe
Die Vorfahren fast aller Hunderassen waren bekanntermaßen Rudeltiere und eng mit ihren Familien verbunden. Obwohl Wölfe bereits im ersten Lebensjahr an der Jagd teilnehmen, bleiben sie direkt von ihren Eltern abhängig.
Es ist erwähnenswert, dass neben der Mutter auch das gesamte Rudel eine aktive Rolle beim Schutz und der Fütterung der Jungen spielt. Die erwachsenen Männchen bringen Beutetiere und verfüttern sie an die Jungen, bis diese selbstständig jagen lernen.
Tiger
Diese Katzen sind auch für ihre vorbildliche Fürsorge für ihren Nachwuchs bekannt. Kätzchen werden blind und hilflos geboren und wiegen selten mehr als ein Kilogramm. Die Kleinen werden ständig beaufsichtigt. Sie werden bis zu sechs Monate lang gesäugt, und bis zu einem Jahr lang bringt die Mutter ihnen Fleisch in den Bau.
Mit zwei Jahren begleiten die Jungen ihre Mutter auf die Jagd. Dort lehrt die Tigerin sie, sich zu verstecken, sich leise zu bewegen und sogar essbares von ungenießbarem Fleisch zu unterscheiden. Schon ein Jahr später beteiligen sich die Jungen aktiv an der Nahrungssuche.
Alligatoren
Alligatoren zählen zu den fürsorglichsten Eltern unter den Reptilien. Viele Vertreter dieser Art bauen nicht nur große und komplexe Nester für ihren Nachwuchs, sondern verlassen ihn nach der Geburt praktisch nie.
Letzteres hilft den frischgebackenen Eltern, ihre Jungen zu schützen und ihnen beim Schlüpfen zu helfen. Die Mutter sammelt die Jungen dann in ihrem Maul und trägt sie zu einem kleinen Gewässer, das für eine Weile zu einer Art Kindergarten wird.
Bemerkenswerterweise kommunizieren Eltern mit ihren Jungen über spezielle Laute. Schwimmt beispielsweise ein neugeborenes Alligatorbaby zu weit, gibt es einen charakteristischen Notruf von sich, ähnlich einem verirrten Küken. Erwachsene wiederum warnen ihre Jungen vor Eindringlingen und fordern sie auf, unterzutauchen.
Elefanten
Eine Elefantenherde gleicht einer idealen Gemeinschaft. Die größten Landtiere zeichnen sich nicht nur durch ihre Zuneigung zu ihren Jungen aus, sondern auch durch ihre Fürsorge für andere Jungtiere und Familienmitglieder. In Gefahrensituationen bilden die erwachsenen Tiere einen schützenden Kreis um ihre Jungen.
Wenn ein Mitglied der Herde verletzt ist und sich nur schwer bewegen kann, eilen die anderen beiden zu Hilfe und klammern sich an beide Seiten des Elefanten, um zu verhindern, dass er herunterfällt.
Orang-Utan
Orang-Utans zählen zu den fürsorglichsten Eltern unter den Säugetieren. Wissenschaftlern zufolge beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung eines einzelnen Tieres etwa dreißig Jahre, und sie verbringen ungefähr ein Drittel ihres Lebens mit ihrer Mutter.
Überraschenderweise wiegen Mitglieder dieser Art ihre Jungen sogar in den Schlaf. Sobald die Babys ein Jahr alt sind, erhalten sie feste Nahrung. Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Primaten bis zum Alter von acht oder neun Jahren Muttermilch bekommen. Dieses Phänomen tritt jedoch nicht immer auf – nach Ende der Fruchtsaison füllt die Mutter die Vitamin- und Mineralstoffspeicher des Jungen wieder auf. In den übrigen Zeiträumen ernähren sich Orang-Utans selbst.
Sulawesi kalao
Auch unter Vögeln gibt es heldenhafte Mütter. Während sie ihre Eier ausbrüten, verstecken sich Nashornvögel in Baumhöhlen, um ihre Jungen vor Fressfeinden zu schützen. Sie verschließen die Höhle von innen und bleiben dort zwei Monate lang. In dieser Zeit fressen und trinken sie nicht. Daher überleben manche Nashornvögel das Schlüpfen ihrer Jungen nicht.
Oktopusse
Kopffüßer riskieren auch bei der Aufzucht ihrer Jungen ihr Leben. Anders als Nashornvögel bebrüten sie bis zu 50.000 Eier. Die Reifezeit dauert durchschnittlich 40 Tage, während der das Weibchen in der Nähe des Geleges bleibt. Kraken wehren Fressfeinde ab und verweigern oft die Nahrungsaufnahme.
Riesenassel
Trotz ihres unscheinbaren Aussehens ist die Geburt ihrer Jungen ein noch viel furchterregenderer Vorgang. Denn diese Krebstiere sind nicht dazu bestimmt, Fortpflanzungsorgane zu besitzen.
Sobald die Assel im Mutterleib ausreichend entwickelt ist, nagt sie sich buchstäblich heraus. Diese „Geburt“ endet naturgemäß immer mit dem Tod des Muttertiers. Daher kann eine Schwangerschaft für ein Weibchen nur ihre erste und letzte sein.
Die Tierwelt ist tatsächlich nicht so hart und grausam, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Im Gegenteil, Tiere behandeln ihren Nachwuchs sogar besser als manche Menschen.













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