Wir sind umgeben von einer vielfältigen Insektenwelt: von winzigen, unsichtbaren Käfern und Spinnen bis hin zu großen, farbenprächtigen Schmetterlingen, die das Auge erfreuen. Und inmitten dieser immensen Vielfalt an Lebewesen finden sich auch Fliegen – kleine, geflügelte Insekten, die ausgesprochen unansehnlich sind. Sie sind unbeliebt, weil sie lästig und irritierend sind, aber schlimmer noch: Sie übertragen verschiedene Mikroorganismen und Bakterien, die eine Reihe von Krankheiten auslösen können, von einfachen Vergiftungen bis hin zu Tuberkulose und Typhus. Wir sind von einer Vielzahl von Fliegenarten umgeben, die es zu erkennen gilt, um sie nicht mit anderen, für den Menschen harmlosen Insekten zu verwechseln.
Inhalt
Klassifizierung der Fliegen
Es gibt weltweit 40.000 Fliegenarten, die grob in drei große Gruppen unterteilt werden können:
- Dorffliegen: leben in unmittelbarer Nähe von Menschen und können in freier Wildbahn nicht überleben; Stubenfliegen;
- Halbsesshaftigkeit (fakultative Sesshaftigkeit): Kann sowohl in der Nähe von Menschen als auch in freier Wildbahn leben; Schmeißfliegen;
- Weidefliegen: leben im Viehkot auf Weiden, fliegen in besiedelte Gebiete; Dungfliegen;
Fliegen werden außerdem in solche unterteilt, die sich von Folgendem ernähren:
- Früchte und Beeren: Melonen und Gartenfrüchte;
- Gemüse: Lilien, Kohl, Knoblauch, Gurke, Sprossen;
- Blumen: Pfingstrose;
- Blut von Tieren und Menschen: schwarz (April), Tsetsefliege;
- Verwesung und Aas: grünes, häusliches, Dung-, graues Fleisch;
- andere Insektenschädlinge: Schwebfliegen, Raubfliegen;
Welche Fliegenarten kommen am häufigsten vor?
Die Welt der Fliegen ist vielfältig, und neben ihrer Körperstruktur und ihrem Lebenszyklus haben sie eine Gemeinsamkeit: Hartnäckigkeit. Ob die Insekten für den Menschen gefährlich oder relativ harmlos sind, sie lassen sich nur schwer wieder loswerden. Was zieht Fliegen so stark zu uns? Diese Tiere besitzen einen hochentwickelten Geruchssinn und werden von einer Vielzahl süßer und weniger süßer Aromen angezogen (wobei der Verwesungsgeruch für die meisten von ihnen am angenehmsten ist). Wir bereiten eine große Vielfalt an Gerichten mit unterschiedlichsten Aromen und Düften zu – genau diese Aromen locken die Insekten an und zwingen sie, im Verhältnis zu ihrer Größe beträchtliche Strecken zurückzulegen und in unsere Häuser einzudringen.
Der betörende Duft überwältigt die Fliegen mit allem, manchmal sogar mit ihrem Selbsterhaltungstrieb. Deshalb antworten viele Menschen auf die Frage „Wie viele Fliegenarten gibt es Ihrer Meinung nach?“: „Eine – die lästigen.“
Stubenfliege
Stubenfliegen leben ausschließlich in der Nähe menschlicher Behausungen, wo reichlich Nahrung und schnell verrottender Hausmüll vorhanden sind. Für diese Insektenart ist ein Leben ohne Menschen unmöglich, daher sind sie in den wärmeren Monaten ständig in unserer Nähe: Sie leben in unseren Küchen, wo Lebensmittel und Abfälle gelagert werden, und fliegen durch offene Fenster herein, um dort einige Stunden zu verweilen, was ihre Bekämpfung sehr schwierig macht.
Stubenfliegen besitzen keine stechend-saugenden Mundwerkzeuge und können daher Menschen nicht beißen. Völlig harmlos sind sie aber nicht. Diese Insekten haben drei Beinpaare, an denen jeweils kleine Tentakel sitzen, mit denen sie verschiedene Bakterien und Mikroorganismen aufnehmen, die die Fliegen dann auf ihre Nahrung übertragen. Stubenfliegen sind völlig unscheinbar: Ihr Körper ist graubraun, ihre Flügel sind unscheinbar, aber ihre Augen leuchten rot. Sie nehmen fast den gesamten Kopf ein, dessen Unterseite gelblich und dessen Oberseite sandfarben ist. Am Kopf befinden sich Fühler und die Mundhöhle.
Fliegen besitzen zwei Flügelpaare: Das erste dient dem Flug, das zweite (Halteren genannt) dem Gleichgewicht. Die Halteren erzeugen das Geräusch, das wir als Summen bezeichnen.
Stubenfliegen sind tagaktive Insekten, die bei Einbruch der Dunkelheit schlafen und mit Sonnenaufgang wieder erwachen. Sie sind nur in den wärmeren Monaten aktiv; im Herbst, mit dem Einsetzen der ersten Kälte, halten sie Winterschlaf.
Stubenfliegen leben durchschnittlich drei bis vier Monate. Zunächst legt das Weibchen Eier (etwa hundert pro Gelege), aus denen nach acht bis 50 Stunden (je nach Klima) eine Larve schlüpft. Diese kleine, bis zu 13 mm lange Larve lebt in Tierkot und Haushaltsabfällen. Etwa einmal pro Woche häutet sie sich. Nach drei Häutungen härtet der äußere Panzer aus, fällt ab, und die Larve verpuppt sich. Nach drei Tagen schlüpft die erwachsene Fliege und ist nach 36 Stunden geschlechtsreif. Im Laufe ihres relativ langen Lebens kann eine einzelne Fliege bis zu 10.000 Eier legen.
Diese Insekten ernähren sich von denselben Dingen wie Menschen, bevorzugen aber flüssige oder halbfeste Nahrung, da sie nicht beißen können. Um feste Nahrung zu verdauen, sondern Fliegen Speichel ab, der Substanzen unterschiedlicher Härte auflösen kann.
Stubenfliegen kommen in ganz Russland vor, doch je weiter südlich man reist, desto milder und wärmer ist das Klima und desto zahlreicher sind diese Insekten. Ihre Bekämpfung ist sehr schwierig, aber nicht unmöglich. Am effektivsten sind herkömmliche Insektennetze, die an Fenstern und Türen angebracht werden können, sowie Klebebänder mit einem speziellen Duftstoff, der Fliegen anlockt. Die Fliegen landen auf dem Band, bleiben kleben und können nicht mehr entkommen. Von der Verwendung von Begasungsmitteln und verschiedenen chemischen Ködern wird abgeraten, insbesondere wenn sich schwangere Frauen, Kinder oder Haustiere im Haus befinden, da diese Produkte schädliche Substanzen in die Luft freisetzen.
Schwebfliege
Schwebfliegen (oder Syrphiden) ähneln Wespen sehr. Auch ihr Verhalten ist identisch: Schwebfliegen können mitten im Flug innehalten und dabei weiter mit den Flügeln schlagen, sind aber für Menschen völlig harmlos – sie stechen nicht wie Wespen.
Schwebfliegen haben ihren Namen von dem Geräusch, das sie beim Flügelschlag erzeugen, das dem Geräusch von Wasser sehr ähnlich klingt.
Schwebfliegen findet man vorwiegend auf Feldern, in Gärten und Gemüsebeeten, wo Doldenblütler und Korbblütler reichlich vorkommen. Wie alle Insekten sind sie in den wärmeren Jahreszeiten tagaktiv und überwintern im Winter.
Schwebfliegen haben kleine Körper mit abwechselnd schwarzen und gelben Streifen. Sie besitzen nur ein Paar durchsichtiger Flügel und große braune Augen. Mit ihrem langen Rüssel sammeln sie Nektar; sie stechen weder Menschen noch Tiere.
Schwebfliegen ernähren sich hauptsächlich von Pflanzennektar, fressen aber auch Blattläuse, verschiedene Insekteneier und Spinnmilben. Menschliche Nahrungsmittel interessieren sie überhaupt nicht.
Wespenfliegen legen 150–200 Eier auf einmal. Sie legen ihre Eier vorwiegend in Blattlaushabitaten ab, da Blattläuse für die Larven eine leichte Beute darstellen. Zwei bis vier Tage nach der Eiablage schlüpfen die Larven und ähneln kleinen Würmern mit abgeschnittenem Schwanz. Sie ernähren sich selbstständig und werden mit jedem Tag gefräßiger; in nur zwei bis drei Wochen können sie über 2000 Blattläuse vertilgen. Anschließend verpuppen sich die Larven und schlüpfen sieben bis zehn Tage später zu ausgewachsenen Wespen.
Schwebfliegenlarven sind sehr träge, doch ihre Jagd auf Blattläuse ist faszinierend: Sobald sie Beute entdecken, erhebt sich die Larve, wiegt sich hin und her und stürzt sich blitzschnell auf die Beute, die sie im Nu verschlingt. Um an mehr Nahrung zu gelangen, muss sie sich fortbewegen. Dazu rollt die Larve ihren Körper von einem Ende zum anderen und bewegt sich so durch den Raum.
Schwebfliegen leben nicht lange: im Durchschnitt nur 1 bis 1,5 Monate, aber selbst in dieser kurzen Zeit bringen sie dem Garten und Gemüsegarten viele Vorteile, indem sie eine Vielzahl von Insekten fressen.Viele Gärtner schaffen günstige Bedingungen für Schwebfliegen, damit diese sich auf ihrem Grundstück ansiedeln und sich so vor Schädlingen schützen können. Es ist nicht nötig, Schwebfliegen zu bekämpfen.
Grüne Fliege
Die Grüne Fliege (oder Aasfliege) gilt zu Recht als eines der schönsten Insekten: Ihr Körper ist smaragdgrün glänzend und glänzend, und ihre großen braunen Augen bilden einen schönen Kontrast zu ihren rauchfarbenen Flügeln. An allen Beinen befinden sich Fühler, mit denen sie Bakterien und Mikroorganismen anlockt, die die Fliege über weite Strecken transportiert.
Es ist bedauerlich, dass sich so ein schönes Geschöpf von Aas und Verwesung ernährt und deshalb vertrieben oder gar getötet werden muss, anstatt es, wie man es gerne würde, zu bewundern. Schmeißfliegen leben auf Tierkadavern, Haushaltsabfällen und Fäkalien, sind aber manchmal auch auf Blüten mit einem sehr starken, süßen Duft zu finden.
Grüne Fliegen legen bis zu 180 Eier an denselben Stellen ab, an denen sie sich ernähren – in verrottenden Lebensmitteln und Kadavern. Die Weibchen versuchen, ihre Eier so tief wie möglich zu verstecken, damit die Larven nach dem Schlüpfen (innerhalb von 6 bis 48 Stunden) ausreichend Nahrung finden. Die Fliegen verbleiben 3 bis 9 Tage im Larvenstadium, bevor sie sich in den Boden verpuppen. Nach weiteren 10 bis 17 Tagen schlüpft die erwachsene Fliege und kommt an die Oberfläche.
Grüne Fliegen leben 2 bis 2,5 Monate (gerechnet ab dem Zeitpunkt der Eiablage); im Winter überwintern sie in den Blättern und der Rinde von Bäumen.
Schmeißfliegen sollten nicht in Ihr Haus gelassen werden, da sie eine große Menge an Bakterien von Kadavern und Exkrementen an ihren Beinen tragen, was zumindest zu Vergiftungen und Darmerkrankungen führen kann. Am wirksamsten gegen diese Fliegen sind Insektennetze und normales Klebeband, das für Fliegen einen angenehmen Geruch verströmt. Wer keine Haustiere hat, kann eine Fliegenfalle-Pflanze kaufen.
Bienenfliege
Schlammfliegen gehören zur Familie der Schwebfliegen, ähneln aber eher Bienen als Wespen. Sie haben einen recht großen Körper – durchschnittlich 1,5 cm lang – und einen ziemlich prallen Hinterleib, was ihnen ein bienenähnliches Aussehen verleiht. Ihr Körper ist braun mit großen, rötlich-gelben Flecken an den Seiten. Im Gegensatz zu anderen Fliegen sind Schlammfliegen mit sehr feinen Härchen bedeckt – sogar ihre Augen und Gliedmaßen sind behaart.
Bienenfresser leben in der Nähe von Pflanzen mit stark duftenden Blüten, deren Nektar sie fressen. Ausgewachsene Tiere sind für Menschen und Insekten völlig harmlos, daher gibt es keinen Grund, sie zu züchten, und auch keinen, sie zu töten.
Schlammfliegen legen ihre Eier in verschiedenen Abfallarten ab. Gelangen Eier oder Larven in den menschlichen Körper (zum Beispiel durch ungewaschene Hände oder Lebensmittel), kann dies zu Darmerkrankungen (zum Beispiel Enteritis) führen.
Die Larve schlüpft 18–48 Stunden nach der Eiablage. Ihre Körperlänge erreicht zwei Zentimeter, der spezielle Atemkanal, durch den der Wurm atmet, kann sich jedoch auf bis zu 10 cm ausdehnen. Dies liegt daran, dass die Larven in Abwasser leben und ausschließlich saubere Luft atmen müssen.
Die Schlammfliegen sind von Juli bis Oktober am aktivsten; bei kaltem Wetter überwintern diese Fliegen.
Da nur die Eier und Larven der Wollschweberfliege für den Menschen gefährlich sein können, waschen Sie sich nach dem Aufenthalt im Freien gründlich die Hände, spülen Sie Lebensmittel ab und achten Sie darauf, dass sich in Ihrem Haus keine verrottenden Haushaltsabfälle ansammeln, in denen die Fliege ihre Eier ablegen könnte.
Ktyr
Kriebelmücken sind große Raubfliegen, die andere Insekten wie Mücken, Gnitzen, Käfer und sogar Bienen jagen. Sie ernähren sich ausschließlich von fliegenden Organismen und sind für Menschen und Nutzpflanzen ungefährlich. Daher sollten Kriebelmücken weder vertrieben noch vernichtet werden. Obwohl sie unansehnlich sein mögen, sind sie wirksame Schädlingsbekämpfer und bekämpfen blutsaugende Insekten effektiv.
Diese Fliegen sind wahrlich kein Augenschmaus: ein kleiner, dunkelbrauner, behaarter Körper, große braune Augen und ein Stachel mit Gift, den sie ihrer Beute injizieren. Ihre im Verhältnis zum Körper unglaublich langen Gliedmaßen sind ebenfalls behaart. So fangen die Fledermäuse ihre Beute in der Luft. Lange, kräftige, dunkelbraune Flügel mit kleinen hellen Streifen helfen ihnen, ihre Position und ihre Beute im Flug zu halten.
Schwarzfußmaden legen ihre Eier in verschiedenen verrottenden Materialien ab: Holz, Erde usw. Sobald die Eier schlüpfen, beginnen die Larven sofort, kleine Insekten in der Nähe zu vernichten. Oft wird eine Larve von einer anderen gefressen (und die erwachsene Larve kann sogar Artgenossen fressen).
Wie alle Fliegen leben auch Kriebelmücken 2 bis 2,5 Monate und sind in den wärmeren Monaten aktiv. Man findet sie in Städten, Gärten und sogar weitab von Menschen.
Tsetsefliege
Die Tsetsefliege ist die gefährlichste Fliege der Erde und kommt glücklicherweise in Afrika vor. Sie überträgt die Schlafkrankheit, die unbehandelt tödlich verlaufen kann. Diese Fliege ernährt sich ausschließlich vom Blut von Tieren und Menschen.
Bernhard Grzimek (Zoologe und Naturschützer) schrieb in seinem Buch „No Place for Wild Animals“, dass es der Tsetsefliege zu verdanken sei, dass in Äquatorialafrika Gebiete mit großen Wildtierlebensräumen, die praktisch unberührt vom Menschen sind, erhalten geblieben sind.
Das Weibchen gebiert Larven, die sich sofort an einem dunklen Ort nahe der Erde verpuppen. Dort entwickeln sich die Puppen mehrere Tage lang, bis sie als ausgewachsene Insekten schlüpfen.
Tsetsefliegen sind von bestechender Schönheit: Ihr rötlich-grauer Brustkorb ist mit dunkelbraunen Längsstreifen bedeckt, ihr Hinterleib gelbgrau, ihr Rücken grau mit einem milchig-schwarzen Muster, ihr langer, verzweigter Rüssel und ihre kräftigen, transparenten Flügel, die sie übereinanderlegen und so ein markantes kaffeebraunes Muster freigeben. Doch lassen Sie sich von diesem Tier nicht täuschen – es ist für Menschen gefährlich.
Wer nach Afrika reist, sollte sich unbedingt gegen die Schlafkrankheit impfen lassen.
Wir sind von unzähligen Insekten umgeben: Einige sind für den Menschen schädlich, andere hingegen helfen bei der Schädlingsbekämpfung und schützen Ernten. Es ist wichtig, die Nützlinge unter all diesen Insekten zu erkennen und ihnen, anstatt sie zu töten, günstige Lebensbedingungen zu schaffen. Chemische Mittel sind zwar wirksamer gegen viele Insekten, darunter Blattläuse, aber nicht so sicher für den Menschen wie beispielsweise Schwebfliegen. Nutzen Sie die Helfer der Natur.



















