Ein Hund wurde von einer Zecke gebissen: Was tun und wie lassen sich Komplikationen vermeiden?

Mit dem Frühling werden Spaziergänge mit Ihren Vierbeinern länger und schöner, aber auch gefährlicher. In den wärmeren Monaten sind nicht nur Menschen und Tiere aktiver, sondern auch verschiedene Parasiten, von denen viele sehr gefährlich sind. Zecken beispielsweise. Um im Falle eines Bisses nicht in Panik zu geraten oder untätig zu bleiben, ist es wichtig, genau zu wissen, was zu tun ist.

Verhalten des Hundes nach einem Zeckenbiss

Nach einem Zeckenbiss können die Symptome zwischen einer Stunde und einer Woche später auftreten. Die größte Schwierigkeit besteht darin, dass die Symptome von Hund zu Hund unterschiedlich ausfallen. Zunächst einmal sollten Sie wissen, dass Zeckenbisse sehr schmerzhaft sind und Unbehagen verursachen. Die Tiere werden gereizt und unruhig. Ein ständiger Juckreiz ist ebenfalls ein Anzeichen für einen Zeckenbiss.

Der Hund ist krank

Nach einem Zeckenbiss werden Hunde lethargisch und inaktiv.

Hunde werden oft apathisch und verspielt. Nach einem Zeckenbiss zeigen sie kein Interesse mehr an Spaziergängen, Spielzeug oder gar ihrem Besitzer. Nach einiger Zeit verweigern sie Futter und ihre Lieblingsleckerlis. Innerhalb einer Woche können Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen und Durchfall auftreten. Der Hund wird apathisch, leidet unter Krämpfen und entwickelt Fieber.

Wie sieht ein Biss aus?

Am besten untersucht man seinen Hund nach jedem Spaziergang während der warmen Jahreszeit, insbesondere im Frühling und Herbst, da Zecken dann am aktivsten und hungrigsten sind. Zunächst erfolgt eine Untersuchung der Hautfalten an Hals, Ohren, Leiste und Achselhöhlen. Untersuchen Sie jeden Hautbereich sorgfältig, indem Sie die Haare entgegen der Haarwuchsrichtung bewegen.

Ohrmilbenbefall

Ein massiver Zeckenbefall verursacht dem Hund besondere Beschwerden und Schmerzen.

Eine gesättigte Zecke lässt sich mit der Hand ertasten. Nach der Blutmahlzeit wird der Parasit rund und prall, ähnlich einer Erbse.

Eine Zecke am Körper eines Hundes

Eine gut genährte Zecke füllt sich mit Blut und schwillt an.

Zecken können jedoch mehrere Stunden auf dem Körper eines Tieres verbleiben, ohne zu beißen, bis sie eine geeignete Stelle finden. Es ist auch bekannt, dass eine Zecke einen Hund während eines Spaziergangs beißen und dann abfallen kann, sodass die Zecke selbst bei einer Untersuchung möglicherweise nicht entdeckt wird. Symptome treten innerhalb von zwei bis drei Stunden auf. Der Schweregrad der Symptome hängt von der Zeckenart, der Dauer des Bisses und dem Immunsystem des Tieres ab. Schwellungen, Rötungen, Juckreiz und Fieber können am Körper des Tieres auftreten.

Was tun bei einem Zeckenbiss?

Sollten Sie bei einer Untersuchung eine Zecke an der Haut des Tieres entdecken, ist es wichtig, diese zu entfernen und zur Untersuchung in ein Labor zu schicken.

Am besten überlässt man die Zeckenentfernung einem Tierarzt, aber wenn das nicht möglich ist, sollte man es selbst tun.

Es gibt viele Möglichkeiten, ein Häkchen zu entfernen:

  1. Fassen Sie den Körper der Zecke mit einer sterilen Pinzette (halten Sie sie parallel zur Haut) und ziehen Sie den Parasiten mit einer Drehbewegung aus der Wunde.
  2. Sie können aus dickem Faden eine Schlaufe formen, diese um den Kopf der Zecke wickeln und den Knoten festziehen. Nach 15–20 Minuten, wenn die Zecke ihren Halt lockert, können Sie den Parasiten mit einer Drehbewegung entfernen.
  3. Jeder Hundehalter sollte in seiner Hausapotheke spezielle Zeckenentfernungsinstrumente haben. Dazu gehören Pinzetten, Löffel, Lassos und Teller. Sie sind in jeder Apotheke erhältlich. Mit diesen Instrumenten lässt sich die Zecke einfach und sicher von der Haut entfernen, ohne sie zu quetschen oder zu beschädigen. So wird verhindert, dass Zecken in den Blutkreislauf des Tieres gelangen.
Wie man eine Zecke entfernt

Es ist wichtig, die Zecke sachgemäß zu entfernen, ohne sie zu beschädigen.

Wenn Ihr Hund von einem massiven Zeckenbefall betroffen ist, erfolgt die Entfernung der Zecken in zwei Schritten:

  1. Waschen Sie Ihren Hund gründlich mit einem Antiparasiten-Shampoo. Beliebte Produkte sind beispielsweise Gamma, Demos-Lux und Bolfo Shampoo. Die meisten Zecken werden durch die Inhaltsstoffe des Shampoos abgetötet und fallen ab.
  2. Entfernen Sie verbleibende Häkchen manuell mithilfe von Werkzeugen.

Viele Methoden zur Entfernung von Zecken mit improvisierten Mitteln beinhalten die Behandlung der Zecke mit Öl oder Alkohol, damit sie erstickt und versucht, sich zu befreien. Allerdings raten Tierärzte davon ab, diese Methode anzuwenden, außer als letzten Ausweg – wenn die Zecke erstickt, spritzt sie Blut und Speichel wieder heraus. Dadurch erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass sich Ihr Hund infiziert.

Es gibt zwar viele Möglichkeiten, Zecken zu Hause zu entfernen, doch die Verwendung spezieller Instrumente ist ratsam. Da Zecken Krankheitserreger übertragen können, sollten Sie beim Entfernen unbedingt Schutzhandschuhe tragen.

Fotogalerie: Wie man eine Zecke entfernt

Wenn Sie kein Werkzeug haben, um eine Zecke zu entfernen, versuchen Sie niemals, dies mit den Händen zu tun. Gehen Sie beim Entfernen der Zecke vorsichtig und behutsam vor. Vermeiden Sie es, die Zecke zu beschädigen, zu zerquetschen oder ihren Kopf oder Stechrüssel abzureißen. Dadurch minimieren Sie das Risiko einer Infektion Ihres Hundes.

Sollten Sie während des Eingriffs versehentlich eine Zecke spalten, müssen Sie den Eingriff fortsetzen:

  1. Finden Sie den restlichen Kopf und Rüssel; sie sehen aus wie schwarze Punkte.
  2. Wunde desinfizieren.
  3. Eine dünne Nadel erhitzen (verbrennen).
  4. Den Kopf wie einen Splitter herausschneiden.

Manchmal sitzen Zeckenreste tief in der Haut und sind schwer zu sehen und zu entfernen. In solchen Fällen ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, der die Reste durch einen kleinen Schnitt entfernen kann.

Wundbehandlung

Unmittelbar nach dem Entfernen der Zecke muss die an der Bissstelle entstandene Wunde behandelt werden. Sie können jedes beliebige Antiseptikum (Wasserstoffperoxid, Fucorcin, Chlorhexidin, Jod, Brillantgrün) oder Alkohol verwenden. Desinfizieren Sie die Wunde mit einem Antiseptikum, um weitere Infektionen zu verhindern. Verwenden Sie alkoholhaltige Flüssigkeiten nur in Maßen; legen Sie keine Kompressen auf, da diese zu Hautverbrennungen führen können. Bei richtiger Behandlung heilt die Wunde in der Regel innerhalb von 3–5 Tagen.

Nachdem die Zecke entfernt und die Wunde behandelt wurde, müssen Sie das Verhalten und das Wohlbefinden Ihres Haustieres sorgfältig beobachten.

Konsequenzen

Die größte Gefahr geht nicht von der Zecke selbst aus, sondern von den Infektionen, die sie auf das Tier übertragen kann. Beim Biss gibt die Zecke Speichel ab, der winzige Parasiten enthält. Gelangen sie einmal ins Blut, zerstören sie Zellen und verursachen dadurch Vergiftungen und Störungen der Stoffwechselprozesse im Körper. Obwohl nur 10 % der Zecken Infektionen und Parasiten übertragen, ist es wichtig, die Gesundheit Ihres Haustieres nach einem Biss ernst zu nehmen.

Von Zecken übertragene Krankheiten und ihre Symptome:

  1. Die häufigste Krankheit Piroplasmose. Die Erreger (Babesia) gelangen in die Blutbahn und zerstören rote Blutkörperchen. Die Hauptsymptome sind Lethargie, Appetitlosigkeit, Durst, Fieber, Gelbsucht und dunkler Urin.
  2. Die Lyme-Borreliose ist sowohl für Hunde als auch für Menschen gefährlich. Etwa eine Woche nach dem Biss treten Symptome auf: Appetitlosigkeit, Fieber, Apathie, Lahmheit, geschwollene Lymphknoten und Gelenkentzündungen. Besonders gefährlich ist die Lyme-Borreliose für trächtige Hündinnen, da sie bereits im Mutterleib übertragen wird und zum Tod der Welpen führen kann.
  3. Bartonellose. Zu den Symptomen gehören Fieber, Gelenkschwäche und -entzündung, Anämie, erheblicher Gewichtsverlust, Nasenbluten, Meningitis sowie Herz- und Gefäßerkrankungen. Bartonellose ist auch für Menschen gefährlich.
  4. Ehrlichiose. Hauptsymptom ist anhaltendes Fieber. Intrazelluläre Bakterien zerstören Blutplättchen, Monozyten und Granulozyten. Bei monozytärer Ehrlichiose verliert der Hund an Gewicht, entwickelt Blutungen in den Augäpfeln, Blut im Urin und Anämie. Bei granulozytärer Ehrlichiose treten Krampfanfälle, Gelenkschmerzen und eine Lebervergrößerung auf. Die Hauptsymptome können bis zu 10 Tage nach der Infektion auftreten.
  5. Die Enzephalitis befällt das Nervensystem und verursacht eine Entzündung des Gehirns. Sie führt zu Lähmungen, Sehverlust und hohem Fieber.

Auch wenn diese Krankheiten schleichend verlaufen und keine gefährlichen Symptome zeigen, sind sie dennoch sehr gefährlich. Wird die notwendige medizinische Versorgung nicht gewährleistet, kann ein infiziertes Tier sterben. Wenn Sie also eines der oben genannten Symptome bemerken, konsultieren Sie umgehend einen Tierarzt. Erst nach einer gründlichen Diagnose wird der Tierarzt die notwendigen Medikamente verschreiben, um die Gesundheit Ihres Haustieres wiederherzustellen.

Vorbeugung von Infektionen

Wenn Sie und Ihr Hund in Gebiete reisen, in denen Zeckenbefall droht, sollten Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Sie können einen Tierarzt aufsuchen, der Ihrem Hund eine antiparasitäre Injektion verabreicht (in der Regel intramuskulär mit Veriben, Berinil oder Azidin). Die Zeckenimpfung für Hunde bietet kurzfristigen Schutz durch die Stärkung des Immunsystems und ist gleichzeitig die optimale Methode zur Massenbekämpfung von Zecken bei einem starken Befall. Diese Methode gewinnt zunehmend an Beliebtheit, doch es bestehen weiterhin Fragen zur Wirksamkeit der Impfung und zur Sicherheit Ihres Tieres.

Dem Hund wird eine Injektion verabreicht.

In der Tierklinik erhält Ihr Haustier eine vorbeugende Injektion.

Halsbänder, Sprays, Tropfen und Shampoos gegen Zecken können auch als vorbeugende Maßnahmen eingesetzt werden.

Video: Symptome und Behandlung eines Hundebisses

Bewertungen von Hundebesitzern

Oder vielleicht sollten Sie gar nicht erst auf Symptome warten und direkt nach dem Entfernen der Zecke einen Tierarzt für einen Schnelltest aufsuchen, anstatt sich selbst zu behandeln… Besonders, da Hunde dieser Rasse anfälliger für diese Krankheit sind als andere. Diagnose und Behandlung sollten von einem Fachmann durchgeführt werden, und wir sollten unsere Hunde gut im Auge behalten. Entschuldigung, falls ich jemanden beleidigt oder zu harsch geklungen habe, aber meiner Meinung nach lässt sich die Antwort auf die Frage „Was tun, wenn ein Hund von einer Zecke gebissen wurde?“ mit „SOFORT ZUM TIERARZT GEHEN“ zusammenfassen, damit Sie beruhigt schlafen können und nicht warten müssen, bis sich die Infektion zu einem mittelschweren oder schweren Fall entwickelt. Piroplasmose ist übrigens nur in den ersten 1–3 Behandlungstagen vollständig heilbar. Nach 7–8 Tagen sinkt die Heilungschance auf 10 %.

Vor etwa zehn Jahren hatten wir zum ersten Mal mit Zecken und Piroplasmose zu tun. Unser Collie war damals schon zu spät. Man sagt ja, Vorsicht ist besser als Nachsicht. Ich dachte immer, Zecken tauchen erst auf, wenn es warm ist – aber nein, die ersten Zecken, die ich an meinem Hund entdeckte, waren kurz nach der Schneeschmelze, und sie bleiben bis zum ersten Frost aktiv. Ihre Hauptaktivitätszeit ist Ende April/Anfang Mai und Ende September/Oktober. Nach einem Zeckenbiss ist die Zecke nicht immer leicht zu finden: Sie kann von selbst abfallen oder der Hund kann sie mit den Krallen abkratzen. Das erste Symptom ist Koordinationsverlust – der Hund torkelt, zögert beim Treppensteigen, wird lethargisch und verweigert das Fressen. Später tritt Blut im Urin auf – so weit sollte man nicht warten – es deutet auf Nierenprobleme hin, und auch die Leber kann betroffen sein. Bei Verdacht auf einen Biss sollte man nicht zögern und den Hund sofort zum Tierarzt bringen.

Die Wahrscheinlichkeit, eine Zecke an der Haut Ihres Hundes zu finden, ist sehr hoch. Allerdings ist auch das Risiko, sich mit der Zecke eine schwere Infektionskrankheit einzufangen, enorm und kann sogar zum Tod führen. Um mögliche Folgen zu vermeiden, ist es wichtig, Ihren Hund regelmäßig auf Zeckenbisse zu untersuchen und sein Verhalten und sein Wohlbefinden zu beobachten. Sollten besorgniserregende Symptome auftreten, suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf, denn jede Stunde kann das Leben Ihres Vierbeiners kosten.

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