Beim Entspannen im Wald oder Park besteht die Gefahr, von verschiedenen Insekten gestochen zu werden. Ameisenbisse sind oft nicht sofort spürbar, da sie meist schmerzlos sind. Dennoch ist Wachsamkeit geboten, denn auch diese winzigen Tiere können gesundheitliche Schäden verursachen.
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Ameisenbisse: Wie man sie erkennt und warum sie gefährlich sind
Ameisen bewegen sich schnell, sobald sie auf dem menschlichen Körper sind, und ihre Bisse hinterlassen Spuren. Diese Spuren finden sich am häufigsten an Beinen, Armen und im Beckenbereich.
Beim Biss gelangt ein auf Ameisensäure basierendes Gift in den Blutkreislauf. Vom Schmerz her sind Ameisenbisse mit Mückenbissen vergleichbar.
Zuerst verspürt man ein Brennen, dann rötet sich die Bissstelle und schwillt an. Die Schwellung erreicht einen Durchmesser von 5 cm, und in der Mitte bildet sich ein roter Fleck. Nach einiger Zeit entstehen kleine Bläschen und weiße Pusteln. Schmerzhafte Symptome verschwinden in der Regel innerhalb von 24 Stunden; viel seltener halten Juckreiz und Rötung 3–4 Tage an.
Ameisenarten, die eine Bedrohung für den Menschen darstellen
Es gibt in der Natur etwa 12.000 Ameisenarten, die fast über die ganze Welt verbreitet sind. Aber nur wenige stellen eine Gefahr für den Menschen dar:
- Wanderameisen (Siafu) kommen in Afrika und Südamerika vor. Anders als andere Ameisenarten bauen sie keine Nester, sondern wandern auf der Suche nach Nahrung. Zur Fortpflanzung errichten sie Biwaks (die Ameisen verhaken sich mit ihren Mandibeln und bilden einen Ball). Wanderameisen wirken furchteinflößend: Ihre Mandibeln sind größer als ihre Köpfe, und die Weibchen erreichen eine Länge von 5 cm. Die Bisse dieser Art sind besonders schmerzhaft und können schwere allergische Reaktionen auslösen.
- Die Kugelameise ist eine große Ameisenart, die im südlichen Afrika beheimatet ist. Ihren Namen verdankt sie den extremen Schmerzen, die ihr Biss verursacht, vergleichbar mit denen einer Schusswunde. Ihr Gift enthält Poneratoxin, das stärkste in der Natur vorkommende Toxin.
- Die Bulldoggenameise ist in Australien und Tasmanien weit verbreitet. Aufgrund ihrer geringen Größe (maximal 2 cm) ist eine Begegnung mit diesem Insekt möglicherweise nicht gefährlich, ihre Bisse sind jedoch extrem gefährlich und können schwere Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock auslösen. Das Gift dieser Art ähnelt in seiner Zusammensetzung dem von Bienen und Wespen.
- Die Rote Feuerameise passt sich mühelos jeder Umgebung an und breitet sich dadurch schnell in ganz Amerika und angrenzenden Gebieten aus. Ihr Gift enthält Solenopsin, das Hautnekrosen, Zytotoxizität und Neurotoxizität verursacht. Im Gegensatz zu ihren Verwandten stechen Rote Feuerameisen mit ihren Kieferklauen, anstatt zu beißen. Der Schmerz des Stiches ist mit einer Verbrennung vergleichbar, und die Reaktion tritt sofort und heftig ein.
- Rote Waldameisen. Diese Insekten findet man in Wäldern, auf Feldern und in Stadtparks. Die rote Ameise erreicht eine Länge von etwa 1 cm, ihr Körper ist schwarz mit rotem Kopf und Brustkorb. Ihr Biss ist recht schmerzhaft.
Es ist wichtig zu wissen, dass Ameisen Menschen meist nicht grundlos angreifen, sondern um ihr Zuhause zu verteidigen. Meiden Sie daher im Freien Ameisenhügel, untersuchen Sie herumliegende Gegenstände sorgfältig und schütteln Sie diese gründlich ab. Beim Wandern empfiehlt sich lange Kleidung und festes Schuhwerk. Sollten Sie auf einen Ameisenhügel stoßen, entfernen Sie sich möglichst davon und lassen Sie Kinder ihn niemals stören, da Ameisen aggressiv reagieren können.
Fotogalerie: Die gefährlichsten Vertreter der Familie
- Wanderameisen sehen furchterregend aus.
- Die rote Feuerameise passt sich gut ihrer Umgebung an.
- Rote Waldameisen leben in Russland.
- Der Schmerz eines Bisses einer Kugelameise entspricht dem einer Schusswunde.
- Die Bulldoggenameise ist klein, produziert aber ein hochgiftiges Gift.
Was tun bei Anzeichen einer allergischen Reaktion?
Mehrere Ameisenstiche stellen die größte Gefahr für den Menschen dar. Eine Ausnahme bilden Allergien, bei denen bereits ein einziger Stich eine schwere Reaktion auslösen kann. Der Schweregrad der Folgen hängt vom Immunsystem und der Menge des aufgenommenen Gifts ab. Auch die Stichstelle spielt eine wichtige Rolle – eine allergische Reaktion ist umso heftiger, je höher die Stiche an Hals, Gesicht oder Brust sind.
Die Symptome einer allergischen Reaktion auf Ameisen (Hautrötung, Schwellung, Juckreiz, Hautausschlag und starke Schmerzen) treten schnell auf. In schwereren Fällen verschlechtert sich das allgemeine Wohlbefinden, und Folgendes kann beobachtet werden:
- Übelkeit und Erbrechen;
- Schwindel;
- Schwäche;
- Fieber;
- Erstickung (Erstickung, Atembeschwerden, Sauerstoffmangel);
- Brustschmerzen;
- Herzrhythmusstörung;
- Senkung des Blutdrucks;
- Anstieg der Körpertemperatur;
- Urtikaria (plötzliches Auftreten von Blasen am ganzen Körper);
- Quincke-Ödem;
- anaphylaktischer Schock.
Bei Anzeichen einer Allergie gegen Ameisenbisse sollten Sie folgende Mittel anwenden:
- Arzneimittel zur äußerlichen Anwendung mit antiallergischer und juckreizstillender Wirkung (z. B. Flucinar oder Sinaflan);
- Antihistaminika (Diphenhydramin, Diazolin);
- Volksheilmittel: Auflegen eines Umschlags mit Essiglösung oder eines Löwenzahnblatts auf die Bissstelle.
Das Quincke-Ödem ist eine akute Schwellung des Körpers, die innerhalb weniger Minuten nach dem Kontakt mit einem Allergen, also nach dem Insektenstich, auftritt. Die Schwellung beginnt im Gesicht (Lippen, Augenlider, Nasenspitze, Wangen) und breitet sich dann auf die Schleimhäute von Augen, Mund, Kehlkopf und Rachen aus. Auch Extremitäten, Brustkorb und Bauch können betroffen sein. Neben den äußeren Veränderungen treten auch innere Beschwerden auf: Bei einer Schwellung des Kehlkopfes und der Stimmbänder kommt es zu Halsschmerzen, Atembeschwerden und Heiserkeit.
Die akuteste und schwerwiegendste Form der allergischen Reaktion ist der anaphylaktische Schock, da er den gesamten Körper betrifft. Eine Anaphylaxie verläuft folgendermaßen: Betroffene leiden unter Schwäche, Angstzuständen, Schwindel, Herz- und Bauchschmerzen, Angioödemen, Nesselsucht, Erbrechen und Durchfall. Darauf folgen ein starker Blutdruckabfall, Atemnot, Herzrasen und Bewusstlosigkeit.
Wichtig: Bei akuten Reaktionen wie Angioödem und anaphylaktischem Schock niemals selbst behandeln! Rufen Sie sofort einen Krankenwagen und leisten Sie Erste Hilfe; zu langsames Handeln kann tödlich sein.
Algorithmus für Maßnahmen bei Quincke-Ödem und anaphylaktischem Schock:
- Nachdem Sie einen Krankenwagen gerufen haben, versuchen Sie, den Patienten von den Ameisen wegzubringen.
- Legen Sie oberhalb der Bissstelle einen festen Verband an und kühlen Sie die verletzte Hautstelle mit einer kalten Kompresse.
- Im Falle einer Anaphylaxie den Kopf zur Seite drehen, um zu verhindern, dass die Person an Erbrochenem erstickt.
- Sorgen Sie für frische Luft, wenn Sie sich in Innenräumen aufhalten, und achten Sie darauf, Ihre Kleidung zu lockern, enge Kleidung auszuziehen und Schmuck abzulegen.
- Wenn möglich, sollte ein Antihistaminikum injiziert werden. Bei Angioödem kann eine Tablette unter die Zunge gelegt werden. Allergiker sollten solche Medikamente stets bei sich tragen.
- Bevor der Rettungsdienst eintrifft, sollten Sie unbedingt Blutdruck, Herzfrequenz und Atmung des Allergikers überwachen. Führen Sie gegebenenfalls künstliche Beatmung oder Herzdruckmassagen durch.
Statistiken zufolge leiden 23 % der Russen an Allergien gegen Insektenstiche, darunter auch Ameisenstiche. Zwei Prozent dieser Reaktionen gehen mit einem Angioödem einher, und mindestens 77 % mit einem anaphylaktischen Schock.

Nesselsucht ist durch das Auftreten von Bläschen auf der Haut gekennzeichnet, die zu großen roten Flecken verschmelzen.
Behandlungsmethoden bei Insektenbissen
Wenn Sie von Ameisen angegriffen werden, entfernen Sie sich so weit wie möglich von der Angriffsquelle (z. B. einem Ameisenhügel oder einer Ameisenstraße) und entfernen Sie die Insekten. Sobald Sie in Sicherheit sind und weitere Stiche verhindert haben, behandeln Sie die betroffenen Stellen.
Desinfektion
Zuerst muss die Hautstelle desinfiziert werden. Dazu können Sie Folgendes verwenden:
- Wasserstoffperoxid;
- Chlorhexidin;
- Alkohollösung;
- Miramistin;
- Seifenlösung.
Lindert Juckreiz und Rötungen
Die bekanntesten Mittel zur Linderung von Juckreiz, Schmerzen, Rötungen und Schwellungen sind folgende:
- Kalte Kompresse (10 Minuten lang auf die Bissstelle auflegen);
- Advantan Salbe;
- Psilo-Balsam;
- Rettersalbe;
- Fenistil Gel.
Antihistaminika
Sie sollten Medikamente einnehmen, die die Freisetzung von Histamin ins Blut blockieren. Dies ist notwendig, um eine akute allergische Reaktion auf Ameisengift zu vermeiden. Zu diesen Medikamenten gehören:
- Diazolin;
- Fenistil;
- Telfast;
- Tavegil;
- Suprastin;
- Claritin;
- Zyrtec;
- Loratadin.
Volksheilmittel
Wenn Medikamente nicht verfügbar sind, kann man auf volksmedizinische Methoden zurückgreifen:
- Eine Paste aus Backpulver und Wasser auf die betroffene Stelle auftragen und vollständig trocknen lassen. Alle zwei Stunden wiederholen.
- Die Bissstellen können mit Ammoniak, Essig oder Pfefferminzpaste eingerieben werden. Viele verwenden dafür Corvalol.
- Eine Paste aus Aktivkohle auf die geschädigte Haut auftragen und mit Folie abdecken.
- Rohe Kartoffeln oder Zwiebeln, Aloe-Saft und fein gehackte Petersilie auf die gerötete oder geschwollene Stelle auftragen.
- Tragen Sie Teebaumöl auf die betroffene Stelle auf, bis der Juckreiz nachlässt. Dies lindert nicht nur die Schmerzen, sondern desinfiziert auch die Wunde. Alternativ können Sie auch Kampferalkohol verwenden.
- Reiben Sie die betroffenen Stellen mehrmals täglich mit weicher Butter ein.
- Verwenden Sie Kräuteraufgüsse und -kompressen (Minze, Spitzwegerich, Petersilie, Sanddorn, Schneeball, Birkenknospen), die juckreizstillend und entzündungshemmend wirken.
Vermeiden Sie es, die Bissstellen zu kratzen, da dies zu Juckreiz und Infektionen führen kann. Außerdem besteht die Gefahr von Narbenbildung.

Wenn man rohe Kartoffeln auf die Bissstellen legt, lassen die Schmerzen nach und die Rötung verschwindet.
Vorteile von Ameisenbissen
Ameisen können nicht nur Schaden anrichten. Ihr Gift enthält Zink, Enzyme, Polypeptide und Säuren, wodurch es zahlreiche medizinische Eigenschaften besitzt (antioxidativ, entzündungshemmend, schmerzlindernd, desinfizierend, immunstärkend und reinigend). Deshalb ist die Verwendung von Ameisen in der Alternativmedizin so beliebt.
Die Bisse dieser Insekten werden zur Linderung von Symptomen und zur Behandlung vieler Krankheiten eingesetzt:
- Radikulitis;
- Gicht;
- Linderung von Schmerzen bei Verrenkungen und Knochenbrüchen;
- Krampfadern;
- Arthritis und Arthrose;
- Arteriosklerose.
Die Behandlung besteht aus 10–15 Sitzungen. Suchen Sie einen Ameisenhaufen und nähern Sie sich ihm in Unterwäsche (lassen Sie Ihre Kleidung einige Meter entfernt liegen). Verwenden Sie einen Birkenbesen, um die Ameisen auf Ihren Körper zu übertragen. Achten Sie darauf, dass die Insekten nicht auf Ihren Kopf gelangen, und verschließen Sie Ihre Ohren am besten mit Watte. Nach 5 Minuten entfernen Sie sich vom Ameisenhaufen und bürsten die Ameisen mit dem Besen ab. Sobald Sie sich besser fühlen, können Sie die Sitzung auf 10–15 Minuten verlängern. Duschen Sie anschließend.
Es gibt noch eine andere Methode, die vor allem bei Kindern angewendet wird. Dazu legt man ein Baumwoll- oder Leinenhemd 30 bis 40 Minuten lang auf einen Ameisenhaufen. In dieser Zeit saugt sich das Kleidungsstück mit Ameisensäure voll, wird anschließend sorgfältig von den Insekten befreit und dem Kind angezogen. Das Hemd sollte drei Tage lang getragen werden.
Bevor Sie auf Volksmedizin zurückgreifen, konsultieren Sie einen Arzt und vergewissern Sie sich, dass Sie nicht gegen Ameisengift allergisch sind. Obwohl die Behandlung dieser Insektenstiche als wirksam gilt, kann sie individuell unterschiedliche Reaktionen und Folgen hervorrufen. Daher ist bei dieser Vorgehensweise äußerste Vorsicht geboten.
Die Risiken der Anwendung von Insektengiften überwiegen deren Nutzen. Daher rate ich meiner Meinung nach von einer Selbstmedikation mit Insektengiften ab, um eine Hymenopterismus-Vergiftung – also eine Vergiftung des Menschen durch Insektenstiche und -bisse – zu vermeiden.
Ameisensäure wird zur Herstellung von Arzneimitteln (Muravyvit, Ameisenpulver und Ölextrakt) verwendet. Diese Medikamente sind wirksam bei der Behandlung von Hepatitis, Tuberkulose, Nierenversagen, Impotenz und Emphysem.
Rezensionen
Tragen Sie Corvalol oder Ringelblumentinktur auf. Geben Sie ein Antihistaminikum (Fenistil, Zyrtec, Zodak). Ich habe auch gehört, dass man in Wasser eingeweichte Aktivkohle auf die Bissstelle auftragen kann.
Fenistil, du kannst Wasserstoffperoxid trinken – das schadet nicht.
Ich habe online gelesen, dass man bei leichten Insektenstichen Eis oder einen kalten Umschlag auflegen kann, um den Juckreiz zu lindern. Ich denke, man kann auch etwas gegen Juckreiz und Rötungen bei anderen Insektenstichen verwenden. Bei sehr starken Stichen werden Antihistaminika empfohlen, aber nur nach ärztlicher Anweisung.
Sie können beispielsweise Fenistil-Gel mit Kampferalkohol abwischen. Nehmen Sie Suprastin abends oral ein.
Es gibt auch Suprastin, und man kann die Bissstelle auch mit Chlorhexidin abtupfen – das lindert Juckreiz und Brennen ebenfalls etwas. Grundsätzlich gilt aber: Wenn der Juckreiz nicht innerhalb von 20–30 Minuten verschwindet, handelt es sich wahrscheinlich um eine allergische Reaktion.
Begegnungen mit Ameisen sind nicht nur interessant, sondern auch gefährlich. Ihre Bisse können schmerzhaft und unangenehm sein. Ameisensäure kann eine schwere allergische Reaktion auslösen, die sich mit Hausmitteln und Medikamenten lindern lässt. Allerdings können diese Insektenstiche auch bei der Behandlung bestimmter Krankheiten hilfreich sein.













