Tauben sind ganz normale Stadtbewohner. Berühmte historische Plätze sind ohne sie kaum vorstellbar. Viele Menschen nehmen diese so allgegenwärtigen Vögel gar nicht wahr. Gleichzeitig kursieren viele Missverständnisse über Tauben, denen die meisten Menschen glauben.
Tauben sind dumm
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Tauben ein recht komplexes Gehirn besitzen. Forscher verschiedener Universitäten führten dazu mehrere Experimente durch.
In Neuseeland wurden Vögeln das Lesen beigebracht. Tauben wurden geschriebene Wörter gezeigt und sollten diese auswendig lernen. Alle Wörter bestanden aus vier Buchstaben. Nach einiger Zeit wurden ihnen „Prüfungen“ vorgelegt.
Die Vögel mussten aus einer Auswahl bekannter Wörter auswählen. Doch einfaches Wiedererkennen reichte nicht aus. Die Wissenschaftler versuchten, die Tiere zu verwirren, indem sie die Buchstaben umkehrten.
Für jedes erkannte Wort erhielten die Tauben eine Belohnung. Es stellte sich heraus, dass auch Vögel ihre Wunderkinder haben. Ein „Schüler“ erkannte 58 Wörter. Die niedrigste Punktzahl lag bei 26 Wörtern.
Ein weiteres Experiment beweist das bemerkenswerte Gedächtnis von Tauben. Japanische Wissenschaftler ließen die Vögel drei Videos ansehen. In allen Videos spielten die Vögel selbst die Hauptrolle.
- Das erste Bild zeigt die Bewegungen der Taube in Echtzeit.
- Im zweiten Fall – mit einer Verzögerung von mehreren Sekunden.
- Das dritte Bild zeigt das Verhalten von Tauben über mehrere Stunden.
Zunächst wurden den Vögeln die erste und dritte Aufnahme vorgespielt. Die Tauben zeigten Interesse an dem, was nun geschah.
Anschließend durften sie zwischen einem zweiten und einem dritten Video wählen. Es stellte sich heraus, dass sich die Vögel an ihr jüngstes Verhalten erinnerten. Und sie wählten die zweite Aufnahme.
Tauben können sich Informationen maximal 5-7 Sekunden lang merken. Alles, was davor liegt, können sie sich nur schwer erinnern.
Überraschenderweise ergaben ähnliche Experimente mit Dreijährigen deutlich niedrigere Ergebnisse. Ein Kleinkind kann sich an Handlungen erinnern, die nur wenige Sekunden zurückliegen.
Doch schon lange vor all diesen Experimenten war die bemerkenswerte Intelligenz der Tauben bekannt. Kein Wunder also, dass man sie mit der Briefzustellung beauftragte. Dies dürfte auch an ihrem ausgeprägten visuellen Gedächtnis liegen, das viele Tauben bei der Brieftaubenpost nutzten.
Tauben sind harmlos
Tauben sind auf Stadtplätzen ein alltäglicher Anblick. Besonders Mütter mit Kindern füttern sie gern. Die Kinder rennen oft direkt in die Taubenschwärme, und ihre Eltern filmen das Ganze mit ihren Handys.
Doch die Freude kann auch großen Problemen weichen: Arztbesuchen, Krankenhausaufenthalten und sogar der Gefahr einer Behinderung.
Vögel übertragen gefährliche Krankheiten. Rund 90 potenzielle Krankheiten stehen auf der Liste, zehn davon sind auf den Menschen übertragbar. Zu den gefährlichsten zählen Salmonellose, Trichomoniasis, Newcastle-Krankheit (Asiatische Schweinepest), Toxoplasmose und Ornithose.
Es ist nicht schwer, einen kranken Vogel zu erkennen: Er ist lethargisch, apathisch und hat einen offenen Schnabel – viele Krankheiten betreffen die Atemwege, und Federn fallen aus.
Doch selbst wenn eine Taube munter wirkt, ist Vorsicht geboten. Es ist durchaus möglich, dass sie bereits infiziert ist, die Krankheit sich aber noch in der Inkubationszeit befindet. Deshalb werden Tauben auch als „Ratten mit Flügeln“ bezeichnet.
Nicht nur für diejenigen, die gerne Tauben füttern und streicheln, besteht Gefahr, sondern auch für alle anderen in der Nähe. Viele Vogelviren werden über die Luft übertragen. Daher ist es besonders gefährlich, Vögel zu erschrecken und sie zum plötzlichen Auffliegen im Schwarm zu zwingen.
Trotzdem gibt es mutige Seelen, die sich um Vögel kümmern und aus Mitleid kranke Exemplare aufnehmen, um sie zu heilen.
Interessanterweise können sich Tauben Gesichter merken. Das wurde in einem weiteren Experiment nachgewiesen. Wenn man also jemals einer Taube etwas antut, selbst versehentlich, könnte sie einem das übelnehmen.
Und es besteht eine gute Chance, dass etwas Vogelkot auf Ihrem Kopf landet. Außerdem kann der Kot Krankheitserreger enthalten. Daher ist es am besten, Stadttauben aus dem Weg zu gehen.
Tauben sind unauffällige Vögel.
Stadttauben sind die häufigsten Vögel in Städten. Sie haben hellgraue Flügel mit zwei dunklen Streifen. Ihr Kopf ist ebenfalls grau, aber dunkler als die Flügel. Ihr Hals kann einen grünlichen Schimmer haben.
Vereinzelt tauchen unter den Vögeln auch Exemplare mit abweichender Färbung auf – mit weißen, beigen, rotbraunen oder ganz schneeweißen Mustern. Diese Stieglitze erregen mehr Aufmerksamkeit als ihre blaugrauen Verwandten.
Doch die Vielfalt des Aussehens von Tauben hört damit nicht auf. Es gibt verschiedene Rassen dieser Vögel, die vom Menschen gezüchtet werden.
Es gibt Tauben mit lockigem Gefieder. Das sind Kragentauben. Sie können 18 verschiedene Farbvarianten aufweisen.
Vögel mit zotteligen Beinen, wie die Sächsische Feldtaube, sehen ungewöhnlich aus. Ihre markante schwarz-weiße Färbung wird durch die langen Federn an ihren Beinen ergänzt.
Die Jakobiner-Tauben besitzen eine charakteristische Haube aus gewellten Federn, die auch einer Mähne ähnelt.
Der Name der Krontaube ist Programm. Der Vogel trägt eine Krone aus ungewöhnlich geformten, aufrecht stehenden Federn auf dem Kopf. Die Federn sind über ihre gesamte Länge dünn und enden in einem Büschel.
Die Jambu-Fruchttaube lebt in Thailand. Sie hat einen hellen Bauch, einen grünen Rücken und grüne Flügel sowie einen rötlich-rosa Kopf.
Tauben richten nur Schaden an.
Früher fand man Tauben nützlich, weil ihr Kot als Dünger diente. Niemand dachte daran, Wildvögel zu füttern, daher fraßen die Vögel Unkraut und dessen Samen und ersparten den Menschen so die Plage. Und die Brieftaubenpost war recht beliebt.
Heutzutage wird all dies erfolgreich durch moderne Technologie ersetzt. Der einzige sichtbare Nutzen von Tauben besteht also in ihrer dekorativen Funktion.
Taubenfleisch war einst hoch geschätzt. Es galt als Delikatesse und wurde in vergangenen Jahrhunderten in Palästen und königlichen Gemächern serviert.
Taubenfleisch ist proteinreich und zudem nahrhaft. Natürlich ist es nicht empfehlenswert, gewöhnliche Stadttauben von öffentlichen Plätzen zu essen. Auch heute noch gibt es spezielle Fleischtaubenrassen, die in Brütereien gezüchtet werden.
In der Natur ist jedoch alles miteinander verbunden. Verschwinden die Tauben aus den Städten, könnte dies zu einem Ungleichgewicht im Ökosystem führen. Daher ist es wichtig, einfache Regeln zu befolgen, um sich vor möglichen Krankheiten zu schützen und weder sich selbst noch den Vögeln zu schaden. Füttern Sie die Tauben auf keinen Fall. So können sie sich selbst versorgen und ihre Population bleibt in einem akzeptablen Rahmen.






