Schon die bloße Erwähnung von Vogelspinnen löst oft Angst aus: Diese Spinnen zeichnen sich durch ihr bedrohliches Aussehen aus. Doch auch eine Vogelspinne kann ein exotisches Haustier sein: Es ist durchaus möglich, sie zu Hause zu halten. Wichtig ist dabei, alle Bedingungen und Regeln für ihre Pflege, ihren Lebensraum und ihre Ernährung zu kennen.
Die Tarantel ist eine recht große Spinne aus der Familie der Wolfspinnen mit einem behaarten Körper. In freier Wildbahn bewohnt sie Wüsten, Steppen und andere trockene Gebiete. Wie die meisten Spinnen ist sie nachtaktiv – dann geht sie auf die Jagd – und tagsüber versteckt sie sich in bis zu 65 cm tiefen, senkrechten Erdhöhlen. Die Wände ihrer Höhlen kleidet sie mit einem Spinnweben aus, aus dem sie Kokons für ihre Eier spinnt.
Vogelspinnen sind in der Wohnung pflegeleicht und benötigen nur wenig Aufmerksamkeit. Daher werden sie häufig von Liebhabern exotischer Haustiere gehalten (insbesondere seltene und große Arten). Es empfiehlt sich jedoch, eine weibliche Vogelspinne zu wählen, vor allem, wenn man zum ersten Mal eine hält. Weibliche Vogelspinnen haben eine deutlich höhere Lebenserwartung als Männchen und können 20 oder sogar 30 Jahre alt werden.
Hauptarten von Vogelspinnen
Es gibt fast 200 Spinnenarten. Die häufigste Art in unserem Land ist die Südrussische Vogelspinne (Mizgir). Sie ist klein: Weibchen werden nicht länger als 3 cm, Männchen sogar noch kleiner. Ihre Färbung hängt ganz von ihrem Lebensraum ab und kann von rötlich bis grau variieren. In freier Wildbahn findet man die Südrussische Vogelspinne in Waldsteppen und Steppengebieten.
Die Brasilianische Schwarze Tarantel ist deutlich größer, aber sehr ruhig. In freier Wildbahn lebt sie in Südamerika, vorwiegend in Brasilien, und sitzt auf Wurzeln, Baumstämmen oder Steinen. Sie ist dunkelbraun gefärbt und kann bis zu 20 Jahre alt werden.
Die Apulische Tarantel ist in Italien und anderen südeuropäischen Ländern sowie in Nordafrika heimisch. Sie ist mit einer Länge von etwa 7 cm recht groß und zeichnet sich dadurch aus, dass sie kein Netz spinnt.
Die Spanische Vogelspinne. Wie ihr Name schon sagt, ist sie in Spanien sowie in anderen südeuropäischen Ländern wie Portugal und Italien weit verbreitet. Früher wurde sie als Variante der Apulischen Vogelspinne angesehen.
Ungeachtet der Art weisen alle Vogelspinnen gemeinsame Merkmale auf: einen behaarten Körper, der aus zwei Teilen besteht – dem Hinterleib (Abdomen) und dem Vorderkörper (Cephalothorax). Sie besitzen vier Augenpaare und ein 360-Grad-Sichtfeld. Die Färbung der Tiere kann jedoch variieren. Das Weibchen ist stets größer als das Männchen. Große Vogelspinnen können eine Körperlänge von bis zu 10 Zentimetern erreichen, ihre Beine bis zu 30 Zentimeter. Amerikanische Vogelspinnenarten gelten als die größten. Kleinere Arten werden nicht länger als 2,5 bis 3 Zentimeter.
Tarantel: So hält man sie zu Hause
Vogelspinnen gelten als pflegeleichte Haustiere, aber es empfiehlt sich, zunächst mit nur einem Tier, vorzugsweise einem Weibchen, zu beginnen. Berücksichtigen Sie die Größe und die Merkmale der jeweiligen Art. Je größer die Spinne, desto größer sollte das Terrarium sein. Die Haltungsbedingungen sollten so naturnah wie möglich gestaltet sein; dies hängt jedoch von der jeweiligen Art ab. Südrussische Vogelspinnen sind am einfachsten zu pflegen, exotische Arten erfordern hingegen eine speziellere Haltung.
Wie alle Haustiere brauchen auch Vogelspinnen Pflege und sind völlig harmlos, solange sie nicht aggressiv sind. Befolgen Sie einfach die Pflegehinweise.
Was fressen Spinnen in der Wohnung?
Vogelspinnen sind Raubtiere und ernähren sich hauptsächlich von Proteinen. Sie fressen kleine, lebende Insekten (die kleiner sind als die Vogelspinne selbst): Grillen, Heuschrecken, Schaben und größere Spinnenarten können sogar kleine Säugetiere fressen. Die Beute wird der Vogelspinne im Ganzen in ihre Pfoten präsentiert.
Beachten Sie jedoch, dass Futterinsekten ausschließlich in Fachgeschäften gekauft und niemals im Freien gefangen werden sollten. Insekten im Freien können Krankheiten übertragen, die für Vogelspinnen gefährlich sein können.
Spinnen fressen selten; eine ausgewachsene Vogelspinne sollte nur einmal pro Woche gefüttert werden, nicht öfter, da sie sonst gesundheitliche Probleme entwickeln kann. Wenn eine Vogelspinne keinen Hunger hat, jagt sie nicht und zeigt überhaupt kein Interesse an Futter. Sollte der Hinterleib der Spinne deutlich anschwellen, muss die Fütterung vorübergehend eingestellt werden, um ein Platzen des Hinterleibs und damit den Tod des Tieres zu verhindern.
Mikronährstoffe und Vitamine sollten ebenfalls im Futter enthalten sein, ebenso wie zweimal wöchentlich Kalziumglukonat. Beachten Sie, dass die Vogelspinne drei Tage vor und drei Tage nach der Häutung nicht gefüttert werden darf. Sie muss ständig Zugang zu Wasser haben.
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Haltungsbedingungen für eine Hausvogelspinne
Eine Vogelspinne sollte in einem Terrarium gehalten werden; dessen Größe richtet sich nach der Größe des Tieres. Für ein 3 cm langes Tier eignet sich beispielsweise ein Terrarium mit den Maßen 30 x 30 x 30 cm. Für ein bis zu 7 cm langes Tier sollten Länge und Breite etwa 50 cm betragen. Ist der Körper der Spinne länger als 8 cm, sollte jede Seite des Terrariums mindestens 80 cm lang sein.
Aus Sicherheitsgründen sollte das Terrarium immer mit einem Deckel abgedeckt werden, damit weder die Spinne selbst noch die Insekten, die Sie als Futter gekauft haben, entkommen können.
Das Terrarium sollte dem natürlichen Lebensraum der Vogelspinne ähneln – es sollte eine Art Höhle oder ein anderes Versteck bieten. Ein zu großes Terrarium ohne solche Versteckmöglichkeiten wird der Vogelspinne Unbehagen bereiten.
Als Terrarienmaterial eignen sich Glas (wie bei einem normalen Aquarium) oder Kunststoff. Torfmoos, das regelmäßig befeuchtet werden sollte, ist das beste Füllmaterial.
Eine gute Idee ist es, 1-3 Löcher im Terrarium anzubringen, damit sich die Insekten vor den Menschen verstecken können.
Im Inneren sollte ein geeignetes Mikroklima mit einer Temperatur von +18° bis +25° geschaffen werden. Bei zu hoher Temperatur wachsen die Vogelspinnen übermäßig.
Die Wohnverhältnisse mögen sehr bescheiden sein, aber falls gewünscht, können Sie Folgendes erwerben:
- Hygrometer zur Überwachung der Luftfeuchtigkeit;
- Terrarienschloss – um ein Entkommen zu verhindern;
- Sprühgeräte zur Aufrechterhaltung der Luftfeuchtigkeit.
Das Terrarium muss regelmäßig gereinigt werden; währenddessen wird die Vogelspinne in ein Glasgefäß gesetzt. Das Terrarium wird mit Wasser ausgespült, die Einstreu gewechselt und Futterreste entfernt.
Wie lange lebt eine Vogelspinne in Wohnungshaltung?
Weibliche Vogelspinnen leben länger als Männchen, typischerweise bis zu 20 Jahre, manchmal sogar bis zu 30 Jahre. Männchen hingegen erreichen nach Erreichen der Geschlechtsreife nicht mehr diese Lebenserwartung. Ihre Lebenserwartung liegt im Durchschnitt bei 5–10 Jahren.
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Tipps und Nuancen
Grundlegende Tipps für Vogelspinnenhalter:
- Beim Kauf einer Vogelspinne sollten Sie überprüfen, ob sie keine Verletzungen aufweist und ob alle Dokumente in Ordnung sind.
- Preiswerte Vogelspinnen kosten etwa 1000 Rubel.
- Wenn Sie gelernt haben, sich um eine Spinne zu kümmern, können Sie versuchen, die Anzahl der Tiere zu erhöhen.
- Südrussische Vogelspinnen zählen nicht zu den schönsten Vertretern dieser Art. Ihre Beliebtheit beruht vor allem auf ihren geringen Pflegeansprüchen: Diese Art ist ideal für Anfänger.
- Vermeiden Sie Aggressionen oder Feindseligkeiten gegenüber Ihrem Haustier. Obwohl Vogelspinnen in Gefangenschaft relativ friedlich sind, bleiben sie Raubtiere und können, wenn sie aggressiv werden, in die Hand beißen. Ihr Gift ist zwar nicht tödlich, aber unangenehm: Ein Vogelspinnenbiss ist vergleichbar mit einem Bienenstich. Daher ist es wichtig, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und beim Umgang mit einer Vogelspinne Handschuhe zu tragen.
Wie Sie sehen, stellt die Tarantel trotz ihres furchteinflößenden Aussehens keine Gefahr für ihren Besitzer dar: Bei richtiger Pflege und Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen ist das Bissrisiko sehr gering. Diese exotische Spinne ist pflegeleicht und ein ideales Haustier.
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