5 Tierarten mit den längsten Zungen der Welt

Die Zunge ist ein wichtiges Organ im Leben jedes Tieres. Sie hilft nicht nur beim Kauen und Schlucken von Nahrung, sondern dient oft auch als eine Art Hand, als Saugrohr für Nektar, als Schwamm und vieles mehr. Je nach Aktivität des Tieres kann die Zunge unterschiedliche Formen und Größen aufweisen. Welche Tiere der Welt haben die längsten Zungen? Das erfahren wir in unserem Artikel.

Wal

Wale sind in vielerlei Hinsicht die größten Meeressäugetiere, sowohl was Größe als auch Gewicht betrifft. Der größte Wal überhaupt ist jedoch der Blauwal – das größte lebende Tier. Seine Zunge ist ebenfalls außergewöhnlich groß: Je nach Größe des Tieres kann dieses muskulöse Organ bis zu drei Meter lang werden. Diese Größe ist kein Zufall – Blauwale ernähren sich von Plankton und kleinen Krebstieren. Um ihren massigen Körper ausreichend zu ernähren, muss das Tier enorme Mengen Wasser durch sein Maul filtern – dieses kann bis zu 33 Kubikmeter fassen. Die Zunge fungiert dabei wie ein Kolben und presst das Wasser durch die Barten aus dem Maul.

Komodowaran

Komodowarane sind die größten Reptilien und erreichen eine Länge von bis zu 3 Metern und ein Gewicht von bis zu 95 kg. Ihre gespaltene Zunge kann bis zu 70 cm lang werden. Sie dient nicht nur dem Fangen und Verschlucken von Beute, sondern auch als giftiger Stachel. Die Unterkieferdrüse des Reptils enthält Zellen, die Toxine absondern. Beim Biss überträgt die Zunge Speichel mit diesen Toxinen in die Wunde des Tieres. Selbst wenn die Beute entkommt, ist eine Blutvergiftung unausweichlich. Als Geruchsorgan ist die Zunge des Komodowarans extrem empfindlich – sie kann Nahrung aus bis zu 10 km Entfernung wahrnehmen.

Giraffe

Die größten Landtiere, die Giraffen, besitzen auch recht große Zungen. Dieses dunkle, lange und muskulöse Organ kann fast einen halben Meter lang werden. Grund dafür ist ihre Ernährung: Giraffen ernähren sich hauptsächlich von saftigen Blättern aus den Baumkronen. Ihr Lieblingsbaum ist die Akazie, deren Äste oft viel höher sind als selbst die größten Tiere. Zum Fressen greifen Giraffen die Äste mit ihrer Zunge und ziehen sie zu ihrem Maul. Interessanterweise lässt sich anhand ihres Fressverhaltens auch das Geschlecht eines Tieres aus der Ferne bestimmen: Männchen greifen stets nach den höchsten Ästen, während Weibchen auf Körperhöhe fressen.

Chamäleon

Chamäleons sind nicht nur für ihre Fähigkeit, die Körperfarbe zu wechseln, bekannt, sondern auch für ihre charakteristische Zunge. Diese dient den baumbewohnenden Echsen weniger zum Schlucken von Nahrung als vielmehr als Waffe. Die Zunge eines Chamäleons kann bis zu 50 cm lang werden. Ihr Aufbau ist faszinierend, ebenso wie ihre Passform im relativ kleinen Maul des Reptils. Im Ruhezustand umschließt die hohle Zunge das Zungenbein. An der Spitze verdickt sie sich und nimmt die Form eines Zylinders mit einer Einkerbung an. Beim Zupacken entsteht zwischen der Basis und den Rändern dieses Zylinders ein Vakuum, das wie ein Saugnapf wirkt.

Kuh

Jeder kennt den Ausdruck „spurlos verschwunden“. Es ist kein Zufall, dass die Kuhzunge sogar ein eigenes Sprichwort hat, denn dieses Organ kann je nach Alter und Rasse des Tieres bis zu 45 cm lang werden. Mit ihren langen, rauen Zungen reichen Kühe sogar bis zu ihrem Rücken. Diese Länge ist kein Zufall – Kühe sind große Tiere, die viel Futter benötigen, und mit ihren Zungen können sie selbst kurzes Gras auf der Wiese büschelweise greifen und abreißen, anstatt nur einen Halm nach dem anderen. Außerdem verhindert die raue Oberfläche der Zunge, dass selbst nasses Gras abrutscht.

Tierzungen können die unterschiedlichsten Funktionen erfüllen – sie können als Kolben, Saugnapf oder zum Greifen von Ästen und Gräsern dienen. Ungewöhnliche Formen, Farben, Strukturen und Größen sind faszinierend. Das Tierreich ist nicht nur im Allgemeinen vielfältig, sondern selbst in solch kleinen (und manchmal auch großen) Details.

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