Die Haltung exotischer Haustiere, seien es Spinnen, Schlangen oder die mittlerweile weit verbreiteten Schildkröten, erfordert ein spezielles Behältnis – ein Terrarium. Man kann es zwar in einer Zoohandlung kaufen, aber es ist besser, es selbst zu bauen.
Inhalt
Materialien
Die am besten geeigneten und am einfachsten zugänglichen Materialien für die Herstellung von Terrarien sind Silikat- und organisches Glas.
Vorteile von Plexiglas:
- Es ist schwieriger zu brechen als gewöhnliches Silikat;
- Behälter aus Plexiglas speichern Wärme gut und geben sie nur ungern an die Umgebung ab;
- Seine Bruchstücke bilden selten scharfe Kanten, die Schnitte verursachen können;
- Plexiglas ist leichter zu verarbeiten und zu verkleben.
Plexiglas hat weniger Nachteile als Vorteile, aber jeder einzelne davon kann für ein Terrarium entscheidend sein.
- Plexiglas ist kratzempfindlich. Daher sollte es nur mit einem weichen Schwamm oder Gaze gereinigt werden;
- Die Oberfläche des Plexiglases wird mit der Zeit trüb und verfärbt sich gelblich;
- Ultraviolette Strahlen sind schädlich für Plexiglas.
Plexiglas ist daher ein gutes Material für Terrarien, da die Bewohner die Wände nicht zerkratzen können. Dies könnten Spinnen, Schlangen oder Strumpfbandnattern sein. Für Terrarien, in denen Tiere mit scharfen Krallen (Eidechsen oder Schildkröten) gehalten werden, sollte ein anderes Material gewählt werden.
Neben dem Plexiglas selbst benötigen Sie Kunststoffecken und Metallgitter zur Belüftung. Für die Türen benötigen Sie zwei Arten von E-Profilen aus Kunststoff. Das obere Profil sollte doppelt so tief sein wie das untere. Die Größe beider Profile entspricht der Dicke des Türmaterials.
Plexiglas auswählen
Um das richtige Plexiglas für ein Terrarium auszuwählen, sollten Sie wissen, dass es zwei Arten gibt: gegossenes und extrudiertes Plexiglas. Gegossenes Plexiglas ist zwar teurer, beseitigt aber die meisten der oben genannten Nachteile. Es ist stabiler als extrudiertes Plexiglas und neigt weniger zum Trüben. Einige Sorten sind hochgradig UV-transparent und zersetzen sich unter UV-Licht nicht. Daher empfiehlt es sich, gegossenes Plexiglas zu wählen, das langlebig ist, seine Transparenz behält und UV-Strahlung nicht blockiert. Die Plattenstärke sollte mindestens 5 mm betragen.
Klebstoff auswählen
Der Klebstoff muss zwei Eigenschaften erfüllen:
- Für Lebewesen unschädlich sein, keine Chemikalien freisetzen beim Kontakt mit Einstreu, Wasser oder Exkrementen;
- Es muss strapazierfähig und wasserdicht sein.
In der Praxis erfüllt jedes Silikondichtmittel zum Verkleben von Terrarien oder Aquarien diese Bedingungen.
Bei der Verarbeitung solcher Dichtstoffe ist Vorsicht geboten, da Tropfen, die auf dem Material aushärten, nur schwer zu entfernen sind.
Notwendige Werkzeuge
Für den Bau eines Glas-Terrariums benötigen Sie die gängigsten Werkzeuge.
- Glasschneider;
- Feinkörniger Wetzstein oder Schleifpapier;
- Herrscher;
- Glasmarker;
- Scharfes Messer;
- Ein schwerer, rechteckiger Gegenstand;
- Klebeband;
- Scharfe Schere.
Sie benötigen außerdem mindestens zwei Lappen: einen zum Abwischen von Glas und einen weiteren für andere Oberflächen und Hände.
Phasen des Terrariumbaus
Du solltest mit dem Bau eines Terrariums anhand einer Zeichnung beginnen. Zeichnen Sie auf einem Blatt Papier oder mithilfe eines Computerprogramms jede Seite des Quaders mit den angegebenen Maßen sowie eine Gesamtansicht des zusammengebauten Quaders, wobei die Seiten markiert sind.Sie können vorgefertigte Maße verwenden, die für die Haltung Ihres zukünftigen Haustiers empfohlen werden, oder Sie können diese selbst anhand der Wohnstandards und Gegebenheiten Ihrer jeweiligen Wohnung berechnen.
Anschließend werden die Teile mithilfe von Lineal und Stift markiert und ausgeschnitten. Falls ein Loch benötigt wird, wird es vor dem Kleben gebohrt. Die Kanten der Glasstücke werden mit einem Schleifstein oder Schleifpapier geglättet. Um Glasstaub zu vermeiden, geschieht dies unter fließendem Leitungswasser. Danach werden die Teile getrocknet und die Klebeflächen mit Aceton entfettet.
Die Basis schaffen
Die Teile werden mit Klebstoff verbunden. Dieser wird auf die entfetteten Kanten aufgetragen, anschließend werden die Teile zusammengepresst und fixiert. Am einfachsten gelingt dies mit Isolierband und einem schweren, rechteckigen Gegenstand.
Überschüssiger Klebstoff sollte nicht abgewischt, sondern nach dem vollständigen Trocknen der Teile vorsichtig abgeschnitten werden. Es wird nicht empfohlen, die zu verklebenden Flächen fest aneinanderzudrücken; eine 1–2 mm dicke Klebstoffschicht sollte zwischen ihnen verbleiben.
So wird der Rahmen mit der integrierten Lüftungstrennwand montiert und die Türen werden gefertigt. Dazu wird ein tiefes Profil von unten an die Decke geklebt.
An der oberen Ecke des Lüftungszauns ist ein kleines Profil angebracht.
Die Türen werden in die Nuten der Profile eingesetzt. Die so entstehende Konstruktion sieht folgendermaßen aus.
Herstellung eines Lüftungszauns
Diese Konstruktion nutzt eine Durchflusslüftung. Sie funktioniert, indem Luft durch eine Öffnung angesaugt und durch eine andere wieder ausgestoßen wird, wodurch ein konstanter Luftstrom entsteht. Die Einrichtung einer Durchflussbelüftung ist sehr einfach und effektiver als eine Belüftung durch einen offenen Deckel.Es gibt jedoch zwei Punkte, die beachtet werden müssen.
- Der Lufteinlass befindet sich unten. Der Auslass sollte 1,5- bis 2-mal größer sein und sich oben befinden. Idealerweise sollte er sich in der Nähe der Wärmequelle befinden;
- Die Öffnungen sollten sich nicht gegenüberliegen, da sonst ein Luftzug entsteht, der für die meisten Insekten und Reptilien schädlich ist. Am besten platziert man den Lufteinlass an der Seitenwand unten, auf Bodenhöhe, und den Luftauslass an der gegenüberliegenden Wand ganz oben.
Statt eines großen Lochs können Sie mehrere kleine machen. Aluminiumgewebe eignet sich am besten zum Abdichten. Kunststoff- und synthetische Gewebe sind zerbrechlich, und Eisen rostet bei Feuchtigkeit.
Die Luftfeuchtigkeit lässt sich auch durch Durchflusslüftung regulieren. Um die Luftfeuchtigkeit zu senken, erhöht man einfach die Anzahl oder die Gesamtdichte der Lüftungsöffnungen; um sie zu erhöhen, verringert man sie.
Um eine Lüftungswand zu erstellen, müssen Sie zwei zusätzliche Teile ausschneiden – eine Leiste für die Türen und eine rechteckige Lüftungsplatte.
Sie werden in dem Stadium eingeklebt, in dem die Konstruktion nur aus Boden, Rückwand und Seitenwänden besteht.
Anschließend wird die zweite Wand angeklebt. Mithilfe von Eckverbindern und Klebstoff wird das Metallgitter an den oberen Teilen der Lüftungskomponenten befestigt.
Anschließend wird das Dach gebaut. Beide Teile werden auf den entstandenen Rahmen geklebt, und das Gitter für den Auslass wird mithilfe von Eckverbindern und Klebstoff dazwischen befestigt.
Die Konstruktion lässt man einen Tag lang trocknen, dann werden die Ränder beider Löcher mit Glasstreifen verstärkt.
Herstellung eines Terrariendeckels
Terrarien werden oft ohne Türen, aber mit einem abnehmbaren Deckel gefertigt. Der Vorteil dieser Konstruktion liegt darin, dass der Deckel Fassungen für Heizlampen und Leuchten sowie Ventilatoren zur Belüftung aufnehmen kann.
In größeren Terrarien kommt eine Zwangslüftung zum Einsatz. Diese erfolgt mithilfe zweier Ventilatoren. Der erste saugt Frischluft von außen an, während der zweite sie im Inneren zirkulieren lässt. Für Terrarien eignen sich alle Marken, die kompakte Größe und geringe Geräuschentwicklung vereinen, wie beispielsweise Gehäuselüfter für Computer.
Ein gutes Material für den Deckel ist geschäumtes PVC, aber auch andere ungiftige Kunststoffe sind geeignet.Die
Die Höhe des Deckels richtet sich nach der darunter angebrachten Technik, Länge und Breite nach den Abmessungen des Terrariums zuzüglich Materialstärke. Die Teile werden wie die Glasteile des Terrariums zugeschnitten und verklebt. In den fertigen Deckel werden Löcher für die Kabel gebohrt und eine Klappe ausgeschnitten. Anschließend werden die Lampen eingesetzt. Die Kabel müssen sorgfältig isoliert und die Fassungen mit Kunststofffolie abgedeckt werden, um einen Abstand zwischen den Heizelementen und dem Deckel zu gewährleisten.
Merkmale der Terrariengestaltung je nach Verwendungszweck
Für Reptilien
Schildkröten vertragen das Mikroklima einer durchschnittlichen russischen Wohnung nicht gut. Daher sind offene Terrarien für sie ungeeignet, da es schwierig ist, die erforderliche Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten. Gute Bedingungen für eine Schildkröte können nur in einem geschlossenen Terrarium geschaffen werden.
Die Mindestmaße eines Schildkröten-Terrariums werden wie folgt berechnet: Die Länge entspricht der Länge der Schildkröte multipliziert mit 5, die Breite der Breite der Schildkröte multipliziert mit demselben Faktor. Schildkröten benötigen nicht viel Höhe; selbst für große Exemplare sollte das Terrarium nicht höher als 50 cm sein.
Bei der Wahl des Wandmaterials ist zu beachten, dass Schildkröten transparente Barrieren nicht immer gut wahrnehmen und sich möglicherweise lange dagegen stoßen. Daher sind undurchsichtige Materialien vorzuziehen. Für eine bessere Sicht kann die Vorderwand aus Glas bestehen. Plexiglas ist nicht empfehlenswert, da Schildkröten es mit ihren Krallen zerkratzen können.
Schildkröten benötigen eine sehr gute Belüftung, daher ist eine Belüftung von oben durch den Deckel nicht geeignet. Ein Durchflusssystem ist erforderlich.
Die Temperatur im Terrarium der Schildkröte sollte nicht unter 22 °C fallen. Daher ist eine Heizung unerlässlich. Heizmatten und ähnliche Geräte zur Bodenheizung sind ungeeignet, da die von unten einströmende Wärme Nierenschäden verursachen kann. Die Heizung muss von oben kommen. Hierfür eignet sich eine handelsübliche 60-Watt-Glühlampe oder eine UV-Lampe. Schildkröten bevorzugen eine ungleichmäßige Wärmeverteilung: Eine Hälfte des Terrariums sollte zum Wachwerden und Fressen wärmer sein, die andere Hälfte zum Schlafen kühler. Die Lampen werden daher in der Nähe einer Wand platziert.
Die Form eines Terrariums für Eidechsen hängt von der jeweiligen Art ab. Baumbewohnende Eidechsen benötigen ein vertikales Terrarium, dessen Höhe mindestens doppelt so groß wie seine Breite sein sollte, während bodenbewohnende Eidechsen das Gegenteil benötigen.Die
Für kleine Echsen, insbesondere solche, die gerne klettern, kann eine der Seitenwände aus Drahtgeflecht gefertigt werden. Die Maschenweite sollte groß genug sein, um ein Herausklettern zu verhindern, aber gleichzeitig ein sicheres Festhalten mit den Füßen ermöglichen. Auch der Deckel kann aus demselben Geflecht bestehen. Diese Konstruktionen eignen sich für Reptilien, deren optimale Temperatur nicht wesentlich von der Zimmertemperatur abweicht.
Gitterwände sind jedoch für die Haltung von Leguanen und Chamäleons ungeeignet. Die Luft in Wohnungen ist zu trocken und kalt für diese Tiere. Um das für sie notwendige Mikroklima zu gewährleisten, werden die Wände aus Sperrholz, Acrylglas oder Silikatglas gefertigt.
Leguane werden in horizontalen Terrarien gehalten. Für ein einzelnes, ausgewachsenes Reptil ab anderthalb Jahren sollten folgende Maße verwendet werden: 200 x 200 x 125 cm. In kleineren Terrarien verlieren Leguane ihren Appetit, werden weniger aktiv und anfälliger für Krankheiten.
Kleine Terrarien sind für die Haltung von Agamen ungeeignet; das Mindestvolumen für ein ausgewachsenes Tier beträgt 200 Liter. Eine eingebaute UV-Lampe ist unerlässlich. Steine mit Heizelement eignen sich nicht zur Beheizung; stattdessen sollte eine Terrarienlampe oder eine herkömmliche Glühbirne verwendet werden. Agamen vertragen weder Feuchtigkeit noch Kälte, daher sollte das Terrarium mit einem Thermometer und einem Hygrometer ausgestattet sein.
Insektenterrarien
Für Spinnen und Schnecken eignen sich horizontale Terrarien ohne Türen, aber mit abnehmbaren Deckeln.
Vogelspinnen sind anspruchsvolle Tiere; jede Abweichung von der erforderlichen Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Terrarium kann zu Krankheiten führen. Sie vertragen weder Zugluft noch stehende Luft. Daher empfiehlt es sich, das Terrarium mit einer Heizung mit automatischer Temperaturregelung und einem Hygrometer auszustatten.
Vogelspinnen benötigen keine großen Unterstände; in freier Wildbahn verbringen sie ihr gesamtes Leben in Verstecken. Die minimale benötigte Bodenfläche entspricht der doppelten Beinspannweite der Spinne.
Achatschnecken benötigen rechteckige Terrarien mit großer Grundfläche. Sie benötigen keine hohe Sauerstoffzufuhr. Zur Belüftung dient ein Durchflusssystem mit Reihen von 3–4 mm großen Löchern für Luftein- und -auslass.
Merkmale der Herstellung eines dekorativen Terrariums
Terrarien sind nicht nur für Reptilien und Insekten. Dekorative Terrarien können auch nur Pflanzen und Dekorationselemente enthalten. Sie lassen sich aus jedem beliebigen Glasbehälter herstellen, wobei ungewöhnliche Gegenstände besonders beliebt sind. Dieses Video erklärt, wie man ein Mini-Terrarium mit einer Glühbirnenbeleuchtung baut.
Video: DIY-Glühbirnen-Terrarium
Wie Sie dem Artikel entnehmen können, ist der Bau eines Terrariums ganz einfach, und selbst jemand ohne Vorkenntnisse kann das schaffen.

















