Wie man einem Papagei Medizin in den Schnabel gibt: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Behandlung eines Papageis kann kompliziert sein. Zunächst muss die benötigte Dosis genau abgemessen und anschließend verabreicht werden. Eine Injektion ist einfacher: Man muss den Vogel nur fangen, ruhig halten und die Nadel richtig einführen. Bei flüssigen Medikamenten (Tropfen, Mischungen usw.) benötigt man hingegen Geduld und eine Spritze oder Pipette. Tierärzte empfehlen die Verwendung einer Spritze. Lesen Sie diesen Artikel, um zu erfahren, wie Sie Ihrem Haustier Medikamente richtig und sicher verabreichen.

Wie man einem Papagei richtig Medizin in den Schnabel gibt

Bedenken Sie, dass ein Papagei das Medikament wahrscheinlich nicht freiwillig einnimmt: Er wird sich aktiv wehren, schreien und beißen. Bei falscher Verabreichung kann die Mischung in die Bronchien oder die Luftröhre und dann in die Lunge gelangen und eine Aspiration verursachen. Auch wenn es so aussieht, als würde der Vogel ersticken, ist dies eine sehr gefährliche Situation, die sogar zum Tod führen kann.

Wie man einem Papagei richtig Medizin in den Schnabel gibt

In weniger schweren Fällen kann das Einatmen von Medikamenten in die Lunge zu Entzündungen führen, die wiederum innerhalb weniger Wochen oder Monate zum Tod des Vogels durch Lungenentzündung führen können. Daher ist es unerlässlich, alles korrekt zu handhaben und dem Papagei keinen Schaden zuzufügen.

Wie man einen Papagei festhält

Der erste Schritt ist, den Vogel einzufangen. Kleine Papageien (Nymphensittiche, Wellensittiche usw.) lassen sich gut mit der Hand fangen, sogar mit Lederhandschuhen. Für etwas größere Vögel (Kakadus, Graupapageien, Amazonenpapageien usw.) eignet sich ein Frotteehandtuch. Für Aras ist eine Decke oder Jacke besser geeignet. Wichtig ist, alles so schnell wie möglich zu erledigen, damit der Vogel nicht zu sehr erschrickt. Je ruhiger der Papagei ist, desto einfacher lässt sich das Medikament verabreichen.

Im nächsten Schritt muss der Vogel fixiert werden. Zuerst muss sein Kopf fixiert werden. Es ist entscheidend, dass der Vogel ihn nicht bewegen kann, da er sonst in Ihre Hand und die Spritze beißen, das Medikament ausspucken und zudem ein hohes Erstickungsrisiko besteht.

Beachten Sie dabei die Drei-Finger-Regel. Ihr Zeigefinger sollte sich oberhalb des Papageienkopfes befinden und fast die Wachshaut berühren. Mittelfinger und Daumen umfassen den Kopf des Vogels unterhalb der Wangen und liegen am Unterkieferwinkel an. Es ist wichtig, dass der Kopf fest fixiert ist.

Es ist unmöglich, dem Papagei auf diese Weise Schaden zuzufügen, also haben Sie keine Angst, auch mal fester zu drücken.

Das Tier sollte in der Hand gehalten werden (egal ob in ein Handtuch gewickelt oder nicht). Bei einem kleinen Papagei ist es ratsam, Flügel und Füße mit dem kleinen Finger zu fixieren.

Bevor Sie das Medikament verabreichen, vergewissern Sie sich, dass Ihr Haustier nicht entkommen kann. Dies ist wichtig, um zu verhindern, dass Ihr Papagei erstickt, Sie beißt oder würgt. Sollte der Vogel Ihnen entwischen, machen Sie eine Pause und wiederholen Sie den Vorgang.

Wie man einen Papagei festhält

Wie man Medikamente verabreicht

Der entscheidende Schritt ist schließlich die Medikamentengabe. Wenn Sie Ihrem Haustier zum ersten Mal eine Spritze anbieten, wird es wahrscheinlich nach dem Ende greifen und damit herumspielen. Bleiben Sie ruhig und injizieren Sie die Mischung langsam und gleichmäßig in den Schnabel, damit der Vogel die Mischung schlucken kann. Mit dieser Methode können Sie auch bittere Medikamente mehrmals verabreichen.

Es kann vorkommen, dass der Papagei den Schnabel fest zusammenpresst und sich beharrlich weigert, ihn zu öffnen. In diesem Fall sollte die Mischung vorsichtig mit einer Spritze in den Schnabelwinkel eingespritzt werden – aufgrund der Schnabelstruktur wird das Medikament auch gegen den Willen des Vogels aufgenommen. Wichtig ist auch hier, alles langsam und ruhig anzugehen.

Aber denken Sie nicht, dass die Prozedur abgeschlossen ist, nur weil die Spritze leer ist – leider ist das nicht der Fall. Oft spuckt ein Papagei die Flüssigkeit einfach aus, sobald Sie die Spritze loslassen oder Ihren Griff lockern. Dieser clevere Vogel kann die Mischung in seinem Unterkiefer halten und sie so bei der ersten Gelegenheit ausspucken.

Wenn Sie die Flüssigkeit in den Schnabelwinkel spritzen, ist es wichtig, zwischendurch Pausen einzulegen und den Vogel unter dem Unterkiefer zu kraulen. Selbst wenn der Vogel die Flüssigkeit zunächst nicht schlucken will, wird er reflexartig die Zunge bewegen und schlucken. Spritzen Sie die Mischung einfach weiter, bis die Spritze leer ist. Achten Sie darauf, dass der Vogel nicht zu viel Flüssigkeit in den Unterkiefer zieht, da dies zum Ersticken führen kann. Verabreichen Sie die Mischung am besten regelmäßig in kleinen Mengen und kraulen Sie anschließend unter dem Schnabel.

Wie man Medikamente mit Essen oder Wasser verabreicht

Eine naheliegende Frage ist, ob es möglich ist, Medikamente ohne solche Komplikationen und ohne Widerstand des Vogels zu verabreichen – beispielsweise durch Mischen mit Wasser oder Futter. Die Zugabe der Mischung zum Trinkwasser ist in der Regel nicht möglich – nur sehr wenige Medikamente sind für diese Verabreichungsform zugelassen. Meist liegt das Problem darin, dass die Dosierung extrem schwierig zu berechnen ist – man weiß nicht genau, wie viel Wasser der Vogel trinkt oder welche Dosis er aufnimmt. Es ist wesentlich einfacher, dieses Problem zu kontrollieren, wenn das Medikament dem Futter beigemischt wird.

Wenn ein Papagei eine Tablette benötigt, wird diese in der Regel zerstoßen und dem Futter beigemischt. Dazu gibt man eine kleine Menge Körnerfutter, die leicht mit Wasser angefeuchtet wird. Bei der Verabreichung starker Medikamente beginnt man üblicherweise mit der halben verschriebenen Dosis. Zum Abmessen dieser Dosis kann man entweder eine Küchenwaage oder einen Teelöffel verwenden.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Lösung in Beeren und Früchte (z. B. ein Stück Apfel, Weintrauben, Pfirsich usw.) zu injizieren. Das klingt nach einer guten Methode, aber die meisten Vögel verlieren im Krankheitsfall ihren Appetit und fressen erst recht keine ungewohnten Speisen.

Manchmal wird das Medikament Kartoffelpüree (ohne Milch) oder einfach gekochten Kartoffeln, Hüttenkäse oder Joghurt, Mischfutter, Brei, Honig und anderen Speisen beigemischt. Es kommt ganz auf die Vorlieben des Tieres an. Am besten wählt man ein Futter, das es kennt und mag, besonders wenn es bereits an die Fütterung mit dem Löffel gewöhnt ist. Selbst dann kann es jedoch vorkommen, dass der Vogel einen Trick durchschaut und die Leckerei verweigert. In diesem Fall bleibt nur die Möglichkeit, die Mischung direkt in den Schnabel zu geben.

Wie man Medikamente mit Essen oder Wasser verabreicht

Papageienbehandlung: Was Sie niemals tun sollten

Bei der Behandlung eines Papageis ist es wichtig zu wissen, was man auf keinen Fall tun sollte:

  1. Öffnen Sie den Schnabel mit einer oder beiden Händen, um eine Pipette oder Spritze einzuführen (oder bitten Sie jemanden, dies für Sie zu tun).
  2. Verwenden Sie die Spritze als Hebel und führen Sie sie von der Seite zwischen Ober- und Unterschnabel ein.
  3. Versuchen Sie, das medizinische Pulver unverdünnt mit Wasser einzublasen.
  4. Drücken Sie den Schnabel oder die Wangen an den Seiten zusammen, um den Vogel dazu zu bringen, seinen Schnabel zu öffnen.
  5. Verwenden Sie Schlaufen, die auf beiden Seiten des Schnabels angebracht werden, um zu versuchen, ihn zu öffnen.
  6. Verwenden Sie Glaspipetten, wenn Sie es mit mittelgroßen und großen Vögeln zu tun haben.

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Abschluss

Bedenken Sie, dass die Behandlung eines Vogels ein komplexer Prozess ist, der bereits vor dem Auftreten von Krankheitssymptomen beginnt. Es ist wichtig, Ihrem Tier gute Lebensbedingungen zu bieten (Käfig, angemessene Luftfeuchtigkeit und Umgebung). Ebenso wichtig ist eine abwechslungsreiche, gesunde und nährstoffreiche Ernährung. Medikamente sollten erst nach einer tierärztlichen Untersuchung und der Verschreibung einer Behandlung verabreicht werden. Einige Medikamente (wie z. B. Wurmkuren) sollten jedoch vorbeugend eingesetzt werden.

Wenn Sie Ihren Vogel vor seiner Erkrankung bereits gehandhabt und ihm Kommandos beigebracht haben und er an Berührungen gewöhnt ist und Ihnen vertraut, wird die Medikamentengabe deutlich schneller und einfacher verlaufen. Es ist entscheidend, dass Sie und Ihr Papagei während der Verabreichung ruhig bleiben. So wird eine ruhige und korrekte Dosierung gewährleistet.

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