Unabhängig vom Verhalten eines Vogels können Freundschaften mit Haustieren unterschiedlich verlaufen. Papageien können sowohl freundliches als auch aggressives Verhalten zeigen – nicht nur gegenüber Menschen, sondern auch Artgenossen. Dies sollte nicht als Ausdruck von Abneigung oder Zuneigung interpretiert werden. Solches Verhalten ist in bestimmten Situationen typisch. Finden wir heraus, wie man einem Papagei das Beißen abgewöhnt, Vertrauen aufbaut und das Haustier endgültig zähmt.
Das Vertrauen des Vogels gewinnen
Wellensittiche sind recht sanftmütig und gewöhnen sich schnell an neue Besitzer. Selbst ein aggressiver und anfangs ängstlicher Papagei wird mit der Zeit zutraulich und zugänglich. Schließlich ist es gar nicht so schwer, das Vertrauen dieser wunderschönen gefiederten Tiere zu gewinnen. Am einfachsten gelingt es, einen treuen Begleiter zu finden, wenn man einen Papagei in jungen Jahren adoptiert. Es kommt jedoch vor, dass sich ein Vogel aggressiv oder ungezogen verhält oder absichtlich versucht zu picken.
Ob es sich nun um eine Abwehrreaktion eines gefiederten Freundes oder um einen ehrgeizigen Einschüchterungsversuch handelt, niemand möchte das Vertrauen seines eigenen gefiederten Haustiers verlieren und von ihm gebissen werden.
Folgende Ursachen könnten für dieses Verhalten verantwortlich sein:
- Die Pubertät ist ein Grund, warum ein Wellensittich Aggressionen zeigen kann. In diesem Fall ist sie jedoch nur vorübergehend.
- Wenn ein Vogel das Gefühl hat, nicht beachtet zu werden, ist der Versuch zu picken nicht nur ein Mittel, um Aufmerksamkeit zu erregen, sondern auch ein Weg, sich zu behaupten.
- Mauser. Während dieser Zeit leidet der Vogel unter Stress. Aggressives Verhalten ist nicht immer gerechtfertigt, sondern ein Ausdruck von Angst, Unruhe und Reizbarkeit.
Ein Wellensittich kann sich auch früh morgens so verhalten, wenn er zur falschen Zeit geweckt oder zu spät gefüttert wird. Dies ist oft auf Unzufriedenheit zurückzuführen.
Wellensittiche sind gesellige Vögel, und es ist nicht schwer, ihre Liebe und Zuneigung zu gewinnen. Aber es braucht Zeit, Geduld und, am wichtigsten, Gegenseitigkeit.
Es ist notwendig, die Gründe für ein solches Verhalten herauszufinden und einen Algorithmus für das Verhalten in einer unangenehmen Situation zu entwickeln.
Wie man einen Papagei zähmt: Handaufzucht
Der Versuch, einen Papagei mit Leckerlis zu zähmen, animiert ihn dazu, die richtige Position einzunehmen und angemessen auf Ihre Hände und das Eindringen in seinen persönlichen Bereich zu reagieren. Denn Papageien werden meist aggressiv, wenn ihre Besitzer versuchen, im Vogelhaus etwas zu tun, sein Futter oder Spielzeug zu berühren.
Ihr Vogel muss sich an Ihre Hände gewöhnen und Ihre freundliche Art spüren. Erfahrene Papageienhalter empfehlen oft, zunächst mit dem Löffel zu füttern und dann erst die Handfütterung zu versuchen.
Wir belohnen mit Leckereien
Ein häufiger Ratschlag von Vogelexperten: Belohnen Sie Ihren Papagei immer, oder zumindest anfangs, mit seinem Lieblingsleckerli, wenn er Sie nicht beißt. Selbst wenn Sie nur versucht haben, das Wasser zu wechseln oder das Spielzeug im Käfig umzustellen. Hirse, Körner, Chumiza – alles, was Ihr Haustier mag, weckt positive Gefühle und macht es ruhiger.
Wir lehren, auf einem Finger zu sitzen.
Der Papagei muss lernen, schmerzfrei auf Hände zu reagieren:
- Bleiben Sie ruhig und vermeiden Sie plötzliche Bewegungen, wenn Sie Ihrem Papagei beibringen wollen, auf Ihrem Finger zu sitzen.
- Sprich ruhig und leise.
- Versuchen Sie, Ihrem Haustier die Möglichkeit zu geben, sich an Ihre Hände zu gewöhnen – führen Sie täglich Trainingseinheiten durch.
- Wenn Sie versuchen, Ihren Finger näher an den Vogel heranzuführen, streicheln Sie sanft über Brust und Beine Ihres gefiederten Freundes.
Es ist am besten, den Papagei tagsüber zu zähmen, nicht abends. Gehen Sie dabei behutsam vor. Handtraining – die Stimmung des Vogels berücksichtigen.
Wir finden heraus, was er nicht mag und was ihn zum Beißen bringt.
Man kann die Persönlichkeit seines Haustiers nicht ändern, aber die Beziehung zum Vogel lässt sich leicht vereinfachen. Ob ein Papagei beißt, hängt nicht nur von seiner Stimmung und seinem Charakter ab, sondern auch von der jeweiligen Situation und den Umständen.
Beißen ist nicht immer Aggression, es ist auch eine Form der Kommunikation.
- Wenn ein Papagei in seinem Käfig beißt, ist das eine normale Verteidigungsreaktion; der Vogel verteidigt sein Revier. Man kann ihn mit verschiedenen Holzspielzeugen ablenken – dann kann er nach Herzenslust beißen, ohne Schaden anzurichten. Holz und hochwertige Holzspielzeuge sind für jeden Papagei unerlässlich.
- Der Vogel kann sich beängstigend verhalten und in die Hände des Besitzers stürzen, wenn dieser seine Hand in den Käfig steckt und versucht, Futter zu nehmen – dies ist eine Abwehrreaktion.
- Vögel verletzen sich besonders häufig während der Brutzeit (beim Eierlegen) an Fingern und Händen.
- Ein Vogel kann sich verteidigen, wenn Feindseligkeit zu einer erlernten Eigenschaft geworden ist. Zum Beispiel, wenn Sie den Papagei als erwachsenes Tier erworben haben und seine Vorbesitzer ihm nicht die Liebe und Fürsorge entgegengebracht haben, die er verdiente (vielleicht indem sie nach ihm schlugen, Gegenstände nach ihm warfen oder laut schrien).
- Junge Papageien können beißen, wenn sie versuchen, ihr Interesse zu wecken oder die Welt um sich herum zu erkunden.
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Wie Sie verhindern, dass ein Papagei in Ihre Finger beißt: Hilfreiche Tipps
Wie kann man einem Papagei beibringen, zahm zu sein, sein Temperament zu zähmen und einen freundlichen Freund statt eines Tyrannen zu bekommen?
- Experten empfehlen zunächst, den Vogel mit bestimmter Stimme zu tadeln, falls er beißt. Durch die Sozialisierung lernen Papageien, angemessen und bewusst auf den Tonfall ihres Besitzers zu reagieren. Dieses Verhalten lehrt sie, Befehle zu befolgen. Mit der Zeit wird der Vogel seinen Besitzer belohnen, indem er auf das Wort „Nein“ reagiert – er wird nichts tun, was einen lauter werdenden Ruf oder Ihren Ärger provozieren würde.
- Respektiere deinen Vogel. Dränge nicht in seinen persönlichen Bereich und betrete sein Territorium nicht unnötig. Es ist völlig normal, dass ein Papagei aggressiv reagiert, wenn sein Besitzer versucht, den Käfig zu reinigen, sein Spielzeug zu berühren oder ihm das Futter wegzunehmen – Beißen ist ebenfalls eine häufige Verteidigungsreaktion.
- Gib dem Vogel Freiheit – lass ihn auch mal fliegen. Das ist die Grundlage gleichberechtigter Freundschaften.
Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt ist die Lebensqualität des Vogels. Artgerechte, naturnahe Lebensbedingungen tragen definitiv dazu bei, solche unangenehmen Situationen zu vermeiden.
Was man nicht tun sollte
Papageien mögen keine schrillen Stimmen, lauten Geräusche und Schreie. Beschimpfungen bringen Sie nicht weiter. Auch ungebührliches Verhalten verschlimmert die Situation nicht.
Wenn ein Vogel dich in den Finger beißt:
- Nicht fluchen! Aggressionen sind verboten;
- Nicht schreien! Das könnte Ihr Haustier erschrecken;
- Winken Sie nicht mit den Händen und verscheuchen Sie den Vogel nicht;
- Versuchen Sie nicht, Ihren Papagei zu "bestrafen", indem Sie das Licht ausschalten oder ihn mit einem Tuch abdecken. Ihr gefiederter Freund wird das nicht verstehen;
- Schnippen Sie nicht mit dem Schnabel eines Vogels, um ihn für „unangemessenes“ Verhalten zu bestrafen, und wedeln Sie auch nicht mit dem Finger vor seinem Kopf herum. Meistens ändert das nichts an der Situation, sondern provoziert das Tier nur.
- Wenn Ihr Papagei sich unruhig verhält, lassen Sie ihn einfach eine halbe Stunde in Ruhe – er wird sich beruhigen. Ein Ortswechsel und Ablenkung (z. B. den Käfig ans Fenster stellen) helfen ebenfalls.
Bitte beachten Sie, dass Sie den Vogel während der Pubertät nicht halten oder streicheln sollten, da dies eine aggressive Reaktion hervorrufen würde, wie es auch bei einem Partner der Fall wäre.
Merke: Ein Papagei beißt nicht grundlos. Es ist die Aufgabe des Besitzers, die Ursache der Aggression zu erkennen und zu beseitigen.
Vermeiden Sie künftig Situationen, die zu Konflikten führen können – Negativität entsteht nicht von selbst, sondern ist die Reaktion des Haustiers auf einen Reiz.
Entwickeln Sie eine freundschaftliche Beziehung zu Ihrem gefiederten Freund. Reduzieren Sie den Kontakt zu Ihrem Papagei nicht und setzen Sie das Training fort, auch wenn er pickt und Geräusche macht. Liebe ist allmächtig. Sie werden die Zuneigung Ihres Vogels und sein Bedürfnis nach Nähe bald zu schätzen wissen. Geduld, Ausdauer und natürlich ein Leckerli helfen Ihnen, eine wirklich friedliche und freundschaftliche Beziehung aufzubauen. Schon bald werden Sie Ihren Papagei daran gewöhnen können, nicht mehr auf Ihren Fingern zu reiten.
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