Wie man Schnecken aus einem Aquarium entfernt: Tipps und Tricks

Das Problem, wie man Schnecken aus einem Aquarium entfernt, stellt sich oft unglücklichen Aquarianern, die ihr Unterwasserreich nicht richtig pflegen. Es ist selten, ein Aquarium ohne Schnecken zu haben, da sie unschätzbare Vorteile bieten, die Pflege des Aquariums erleichtern und die Artenvielfalt der Unterwasserwelt erhöhen. Einige Schneckenarten vermehren sich jedoch rasant und bevölkern das Aquarium; schließlich werden sie, anstatt nützlich zu sein, sogar schädlich. Die Schneckenpopulation zu reduzieren ist einfach, sie jedoch vollständig auszurotten, ist nicht leicht.

Welche Arten von Aquarienschnecken gibt es?

Schnecken sind Gastropoden mit einem einfachen Gehäuse, einem muskulösen Fuß und einem kleinen Mund. Empfindliche Fühler, die Augen enthalten, ragen aus ihrem Kopf. Zur Fortpflanzung legen Schnecken, die meist Zwitter sind, Eier. Diese Eier findet man typischerweise unter Pflanzenblättern, manche Schnecken legen sie jedoch auch außerhalb des Wassers an die Aquarienscheibe. Apfelschnecken beispielsweise legen große Gelege gelber Eier mit einem Durchmesser von 2–3 mm in 4–6 cm Höhe über der Wasseroberfläche ab.

Welche Arten von Aquarienschnecken gibt es?

Es gibt auch lebendgebärende Arten wie Melania. Aquarienschnecken ernähren sich von Algen und Fischfutterresten und scheuen sich weder vor verrottenden Blättern von Wasserpflanzen noch vor toten Fischen. Kleine Schnecken schaden Aquarienpflanzen nicht, größere Exemplare können jedoch junge Blätter zerstören.

Zwei bis drei Dutzend Schneckenarten werden in Aquarien gehalten.

Die beliebtesten sind:

  1. Ampulle Ampullaria-Schnecken sind große Weichtiere (bis zu 6 cm) mit einem braunen oder leuchtend gelben Gehäuse. Sie atmen sowohl mit Kiemen als auch mit Lungen und kommen regelmäßig an die Wasseroberfläche, um Luft zu holen. Männchen und Weibchen sehen äußerlich kaum aus, sind aber getrennt. Ampullaria-Schnecken werden in großen Aquarien gehalten. Ihre Population lässt sich problemlos kontrollieren.
  2. Spule – Eine Gruppe von Arten mit einem bis zu 3 cm großen, spiralförmig gewundenen Gehäuse in roter oder schwarzer Farbe. Die Schnecke kann nahe der Wasseroberfläche schwimmen. Sie wird leicht versehentlich aus anderen Aquarien eingeschleppt und vermehrt sich rasant.
  3. MelaniaEine kleine Schnecke, leicht erkennbar an ihrem kegelförmigen, braunen Gehäuse. Sie lebt hauptsächlich im Bodengrund, zeigt sich selten im Aquarium und wird oft versehentlich mit neu gekauften Pflanzen eingeschleppt. Sie vermehrt sich extrem schnell, sodass der Bodengrund beinahe lebendig wirkt. Sie ist sehr anpassungsfähig und gedeiht unter nahezu allen Bedingungen.
  4. FizaEin weiteres Beispiel für Schnecken, die scheinbar aus dem Nichts im Aquarium auftauchen. Sie ist nicht größer als 2 cm und atmet nicht mit Kiemen. Sie ist ein Zwitter, vermehrt sich sehr schnell und ist Allesfresser.

Etwas seltener halten Aquarianer:

  • Marizu;
  • neretina;
  • Hornschnecke;
  • Tylomelania;
  • Helena.

Die meisten Schnecken sind friedlich, aber Helena ist insofern einzigartig, als sie andere Schnecken frisst, indem sie ihren Rüssel unter deren Gehäuse schiebt.

Funktionen von Schnecken in Aquarien

Die meisten Aquarianer sind der Ansicht, dass Schnecken in einem Zimmeraquarium unverzichtbar sind, doch einige sehen das anders. Zwar sind Schnecken in geringer Anzahl durchaus nützlich, doch können sie erheblichen Schaden anrichten, wenn sie sich unkontrolliert vermehren.

Funktionen von Schnecken in Aquarien

Die positive Rolle ist folgende:

  • sorgfältige Entfernung von Grünalgen, die das Glas verschmutzen;
  • Vernichtung von Lebensmittelabfällen und verrottenden Pflanzen- und Tierorganismen;
  • Durchmischung und Belüftung des Bodens;
  • das Wasser sauber halten.

Darüber hinaus dienen Schnecken als Indikator für Sauberkeit: Ihre große Anzahl an der Wasseroberfläche deutet auf Probleme im Aquarium hin. In einem idealen Aquarium sind Schnecken nicht immer sichtbar: Sie verstecken sich im Bodengrund oder zwischen Blättern und kommen nur gelegentlich an die Scheibe, um diese durch das Fressen von Grünalgen zu reinigen. Schnecken tragen außerdem zur Fischvermehrung bei: Ihre Ausscheidungen produzieren winzige Einzeller – eine einzigartige erste Nahrung für die Jungfische.

Der Schaden, der durch Schnecken entsteht, tritt dann auf, wenn ihre Anzahl ein angemessenes Maß überschreitet.

Das:

  • Störung des biologischen Gleichgewichts;
  • eine deutliche Beeinträchtigung der Ästhetik durch ihre Ansammlung auf Glas, Pflanzen und Filtern;
  • Wasserverschmutzung durch Exkremente und Schleim.

Darüber hinaus übertragen Schnecken Krankheiten. Erfahrene Aquarianer versuchen daher, Schnecken bei einem weit verbreiteten Fischkrankheitsbefall vollständig aus dem Aquarium zu entfernen. In jedem Fall muss ihre Population streng kontrolliert werden. Bei der Ampulusschnecke ist dies leider einfach, bei den meisten anderen Schneckenarten jedoch schwierig.

Wie man Schnecken aus einem Aquarium entfernt

Methoden zur Bekämpfung der Schneckenüberpopulation in einem Aquarium können in mechanische, biologische und chemische Methoden unterteilt werden.
Eine naheliegende Methode, überschüssige Weichtiere zu entfernen, ist das manuelle Sammeln. Zuerst sollten Sie größere, mit bloßem Auge sichtbare Exemplare mit den Händen und einem Netz aus dem Aquarium entnehmen. Kleine Schnecken lassen sich sogar mit dem Fingernagel an der Scheibe zerdrücken; ihre Überreste werden von Fischen und anderen Schnecken gefressen.

In einem großen, dicht bepflanzten Aquarium (über 4-5 Eimer) ist die Bekämpfung etwas schwieriger, aber durch tägliches Fangen lässt sich die Population schnell reduzieren. Fallen gelten als mechanische Methode. Sie sind im Zoofachhandel erhältlich, lassen sich aber auch leicht selbst herstellen.

Die Grundidee jeder Schneckenfalle besteht darin, Köder (gekochtes Gemüse oder Fleisch) hineinzugeben und zu warten, bis sich die Schnecken über Nacht versammeln. Anschließend wird die Falle aus dem Wasser genommen und ausgeschüttelt. Am einfachsten geht das mit einer Plastikflasche, in die man Löcher sticht, damit die Schnecken hineinkommen (um zu verhindern, dass Fische die Falle stören), und in die man ein blanchiertes Kohlblatt legt. Erfahrene Aquarianer halten dunkle Bananenschalen für noch besser, allerdings trüben diese das Wasser vorübergehend. Mechanische Methoden fangen zwar nicht alle Schnecken, helfen aber, ihre Population unter Kontrolle zu halten.

Biologische Methoden beinhalten den Einsatz natürlicher Feinde der Schnecken: Sie sind einfacher und zuverlässiger als mechanische.

Wie man Schnecken aus einem Aquarium entfernt

Es gibt einige Fische, die gerne Schnecken fressen, und die folgenden kommen mit dem Problem besser zurecht als andere:

  • Bots;
  • Tetradonten;
  • Kängurus;
  • Gurami.

Zwar sind die effektivsten Schneckenbekämpfer – die Kugelwelse (Tetraodonten) – aggressiv und greifen sogar kleine Fische an. Welse der Gattung Ancistrus sind da eine sanftere Alternative: Sie fressen zwar keine ausgewachsenen Schnecken, zerstören aber deren Eier. Es gibt auch räuberische Schnecken – die Helena-Schnecken –, die ein Aquarium schnell von Physalis- und Spiralschnecken befreien. Glücklicherweise vermehren sich Helena-Schnecken selbst langsam, und unkontrolliertes Wachstum kommt so gut wie nie vor.

Chemische Methoden sind zwar am zuverlässigsten, haben aber deutliche Nachteile. Sie töten zwar schnell und vollständig alle Schnecken ab, belasten das Wasser jedoch mit giftigen Substanzen. Viele gängige Mittel zur Schneckenbekämpfung enthalten beispielsweise Kupferverbindungen, die nicht nur für Schnecken, sondern auch für andere Wirbellose und höhere Organismen gefährlich sind.

Preiswertes Kupfersulfat ist ebenso wirksam: Eine Zugabe von 0,3 g pro 10 Liter Wasser tötet die Schnecken im Aquarium schnell ab. Vor der Anwendung sollten jedoch alle Fische und andere notwendige Tiere aus dem Aquarium entfernt werden. Kupfersulfat wirkt in einem gut belüfteten Aquarium innerhalb weniger Stunden. Nach dem Entfernen der toten Schnecken muss jedoch das gesamte Wasser gewechselt werden. Chemische Mittel sollten daher nur im äußersten Notfall eingesetzt werden.

Neben chemischen Behandlungen erzielt auch die Elektrolyse eine ähnliche Wirkung (eine Batterie und ein Kupferdraht genügen), allerdings sollten Fische dabei aus dem Aquarium ferngehalten werden. Die aufwändigste, aber dennoch zuverlässigste Methode zur Schneckenbekämpfung ist die vollständige Reinigung des Aquariums inklusive Abkochen des Bodengrunds. Für größere Gewässer ist diese Methode jedoch kaum zu empfehlen.

Verhinderung des Auftretens

Es ist einfacher, ein Problem zu verhindern, als es zu beheben.

Wenn ein Aquarianer beschließt, auf Schnecken zu verzichten, sollte er Folgendes beachten:

  • Vor dem Einpflanzen gekaufter Aquarienpflanzen sollte man jedes Blatt sorgfältig untersuchen: Es mag zwar keine lebenden Schnecken enthalten, aber es könnten Eier enthalten sein, oder noch besser, man sollte die Pflanzen unter Quarantäne stellen;
  • Neue Erde (Kies, Sand, Steine) sollte vor dem Einfüllen ins Aquarium im Ofen gebacken werden. Die Erde sollte sorgfältig überwacht und regelmäßig ausgetauscht werden.
  • sicherstellen, dass das Wasser die erforderlichen Parameter (chemisch, biologisch, Temperatur) aufweist und dass die Fische das gesamte Futter fressen;
  • Besorg dir ein paar Fische, die sich von Schnecken ernähren.

Alle Gegenstände im Aquarium sollten mit einer rosa Kaliumpermanganatlösung behandelt werden. Eine wöchentliche Reinigung des Aquariums mit einem 20%igen Wasserwechsel ist erforderlich.

Man muss jedoch bedenken, dass einige Schneckenarten (Physes, Coils) als „Wanderer“ gelten und tatsächlich unerwartet im Aquarium auftauchen können. Um eine unkontrollierte Vermehrung einzelner Exemplare zu verhindern, ist es wichtig, den Fischen Fastentage zu gönnen und sie zumindest nicht zu überfüttern.

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Tipps und Nuancen

Erfahrene Aquarianer raten vor allem dazu, vor dem Einsetzen von Schnecken ins Aquarium zu überlegen, ob diese wirklich notwendig sind. Denn sie wieder loszuwerden, kann recht schwierig sein.

Was gilt als „zu viele“ Schnecken? Es gibt keine feste Regel, aber allgemein gilt, dass 2-3 ausgewachsene Apfelschnecken und ein Dutzend Melania-Schnecken für ein Aquarium mit 5-6 Eimern ausreichen.

Schnecken im Aquarium: Tipps und Tricks

Manche Aquarianer halten Aquarien speziell für große Weichtiere (beispielsweise sind Ampullaria-Schnecken wirklich wunderschön und interessant). Damit die Schnecken keine exotischen Pflanzen fressen, müssen sie gefüttert werden. Ein Salat- oder Kohlblatt oder kleingeschnittenes Obst und Gemüse sorgt dafür, dass die Pflanzen gesund bleiben.

Manchmal fressen selbst Raubfische keine Schnecken – sie haben einfach keinen Hunger. Schon nach wenigen Tagen ohne Fütterung wendet sich ein Känguru dem Weichtier zu.

Kupferpräparate sind mit Sicherheit schädlich. Eine Spule aus unisoliertem Kupferdraht im Aquarium ist etwas weniger gefährlich. Allerdings… auch das wird die Gesundheit der Fische nicht verbessern.

Das Töten von Schnecken garantiert nicht, dass sie nicht wiederkommen. Die Eier sind sehr schwer zu erkennen, und die Brutzeit kann mehrere Wochen dauern. Daher ist es am besten, abzuwarten, bis neue Schnecken schlüpfen, und dann weiterzuarbeiten.

Bei der Bekämpfung von Schnecken im Aquarium empfiehlt es sich, verschiedene Methoden zu kombinieren und Chemikalien nur im Notfall einzusetzen. Oftmals lässt sich das Problem gut lösen, indem man größere Schnecken von Hand fängt und einige Raubfische ins Aquarium setzt.

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