Treibholz für ein Aquarium ist ein Accessoire für Amateure. Solche Dekorationen sind nur dann wertvoll, wenn sie aus Naturholz gefertigt sind, zum Volumen des Aquariums passen und sich harmonisch in die Unterwasserwelt mit exotischen Fischen und Pflanzen einfügen.
Es ist erfreulich, dass Plastikboote, Taucherfiguren oder unverständliche künstliche Strukturen, die in einem Heimaquarium fehl am Platz wirken, immer seltener zu finden sind. Sie werden durch natürliche Wurzeln, sorgfältig bearbeitete Holzstücke und naturbelassenes Treibholz in angemessener Größe ersetzt. Ein gutes Gespür für Proportionen ist bei der Gestaltung eines Aquariums entscheidend, und in dieser Hinsicht trägt Treibholz im Wasser selten zum Eindruck einer gepflegten Unterwasserwelt bei.
Man kann sie in Tierhandlungen kaufen, aber es ist überhaupt nicht schwierig, sie selbst aus in der Natur gefundenen Holzfragmenten herzustellen.
Inhalt
Welche Baumart kann man in ein Aquarium stellen?
Viele Fragen tauchen im Zusammenhang mit Treibholz für Aquarien auf: Aus welcher Holzart besteht es? Sieht jede Art ansprechend aus? Gibt es Hölzer, die für Wasserlebewesen schädlich sein könnten? Diese Frage ist durchaus berechtigt: Holz beeinflusst, wie jedes natürliche Material, das Wasser und verändert dessen chemische Zusammensetzung. Es kann den Säuregehalt und die Wasserhärte leicht senken und darüber hinaus die Biochemie des Aquarienwassers verändern.
Unzureichend behandeltes Holz kann sowohl nützliche als auch schädliche Mikroorganismen einschleppen. Wird das Holz jedoch sorgfältig ausgewählt und gemäß allen Regeln behandelt, dient es als Nährboden für Bakterien, die für die Aquarienfauna von Vorteil sind.
Ein fachgerecht behandeltes Stück Treibholz gibt im Aquarium nach und nach Tannine ab, die das Wachstum schädlicher Bakterien und Viren hemmen. Dieser Prozess führt außerdem zu einer leichten Ansäuerung des Wassers. Zu viel Holz im Aquarium ist jedoch gefährlich: Der pH-Wert kann zu stark absinken. Neben seinem ästhetischen Wert und der pH-Wert-Regulierung spielt Treibholz auch eine wichtige Rolle als Versteck für Jungfische. Manche Fische benötigen ein solches Versteck, um die Fortpflanzung anzuregen, während andere mikroskopisch kleine Schichten von der Holzoberfläche abkratzen und als Nahrungsergänzung verzehren.
Welches Treibholz eignet sich für ein Aquarium? Die meisten Holzarten sind geeignet, außer solchen mit einem übermäßig hohen Harz- und Ölgehalt. Wacholder ist absolut ungeeignet, ebenso wie andere Nadelhölzer (Fichte, Kiefer und Lärche). Neben ihrem hohen Harzgehalt sind Kiefer und Fichte recht weich, wodurch die Oberflächenschichten von den Fischen schnell abgenutzt werden und Fäulnis entsteht.
Vergleichsweise harte Laubbäume sind optimal:
- Buche;
- Eiche;
- Ahorn;
- Birne;
- Erle;
- Eberesche.
Auch die Weinrebe ist in diesem Zusammenhang interessant. Die Weide ist wohl der beliebteste einheimische Baum, gefolgt von Walnuss und Erle. Treibholz aus Eichenholz wird häufig verwendet, färbt das Wasser aber stark. Fachgeschäfte bieten fertige Produkte aus exotischen Hölzern wie Mopani an.
Lebende oder frisch geschnittene Äste oder Wurzeln dürfen nicht in das Aquarium gegeben werden: Sie müssen vorher in einem gut belüfteten Bereich vollständig getrocknet werden.
Vorbereitung und Verarbeitung von Treibholz
Welches Treibholz im Aquarium ist unschädlich? Nur sorgfältig vorbereitetes und getrocknetes frisches Material – das ist der einfachste Schritt und erfordert kein Zutun des Aquarianers. Ein Stück Treibholz aus dem Wald, Park oder Teich hat wahrscheinlich nicht die richtige Größe und weist unschöne, überflüssige Fragmente auf. Daher besteht der erste Vorbereitungsschritt darin, alle überflüssigen Teile zu entfernen. Verwenden Sie Axt und Metallsäge und testen Sie die Größe für das jeweilige Aquarium, um alle offensichtlich überflüssigen Stücke abzusägen. Bedenken Sie, dass sich das Holz im Wasser leicht ausdehnt.
Besonders große Treibholzstücke müssen eventuell vorgeschnitten werden, da sie sonst nicht in den Behälter für die weitere Bearbeitung passen. In diesem Fall werden die Stücke im letzten Arbeitsschritt mithilfe von Holzdübeln zu einer einzigen Struktur zusammengefügt und die Verbindungsstellen nach Möglichkeit verziert.
Nach dem Sägen werden folgende Arbeitsschritte durchgeführt:
- ReinigungEs kommen alle Arten von Bürsten, Lappen und gängige Schreinerwerkzeuge (scharfe Messer, Meißel) zum Einsatz. Ziel ist es, Schmutz und Schlammreste zu entfernen sowie alle morschen oder verrottenden Teile auszukratzen. Die Rinde muss entfernt werden; ist dies nicht möglich, wird das Werkstück zunächst in Wasser eingeweicht. Alle scharfen Kanten werden mit einem Messer, einer Feile oder grobem Schleifpapier abgerundet. Auch einfache maschinelle Verfahren, wie beispielsweise Autowaschanlagen, werden zur Reinigung größerer Baumstümpfe eingesetzt. Bei Nadelholz ist das Backen im Ofen bei 200 °C für 6–8 Stunden vorteilhaft, da dadurch Ester und Harze effektiv an die Oberfläche gelangen.
- EinweichenDas Treibholz wird 3–4 Tage lang in sauberem Wasser eingeweicht, wobei das Wasser regelmäßig gewechselt wird. Anschließend wird es gründlich unter fließendem Wasser abgespült. Zum Schluss wird die aufgeweichte oberste Schicht mit einer steifen Bürste entfernt.
- DesinfektionGeeignet sind alle chlorhaltigen Desinfektionsmittel, wie z. B. „Belizna“ oder Chloramin. Nach Zubereitung der Lösung gemäß Anleitung den Ast vollständig eintauchen und 4–5 Tage einwirken lassen. Kleine Äste aus Süßwasser reichen für einwöchiges Einweichen in gesättigter Kochsalzlösung aus. Anschließend den Ast 20–30 Minuten lang abkochen, um das Desinfektionsmittel vollständig zu entfernen.
- Kochen. Unabhängig vom verwendeten Desinfektionsmittel wird das Treibholz 6–8 Stunden in einer starken Salzlösung gekocht. Anschließend wird es gründlich abgespült und weitere 2–3 Stunden in sauberem Wasser geköchelt.
Je nach Holzart und Verarbeitungsgrad beträgt die Lebensdauer von natürlichem Treibholz im Heimaquarium 2 bis 5-6 Jahre, danach beginnen selbst die härtesten Exemplare allmählich zu verfallen.
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Wie man Treibholz in einem Aquarium befestigt
Selbstgemachtes Treibholz für ein Aquarium kann relativ leicht sein: Nicht jedes Stück bleibt auf dem Boden an Ort und Stelle. Nach längerem Kochen ist die Dichte des Holzes jedoch meist etwas höher als die von Wasser, aber nicht wesentlich. Oft schwimmt das Holz und muss gestützt werden.
Dafür gibt es viele Möglichkeiten:
- Kleinere Exemplare werden einfach in Erde eingegraben und an zwei bis vier Seiten mit großen Steinen beschwert. Diese Methode eignet sich nicht für große Wurzeln oder für Aquarien mit Fischen, die gerne im Bodengrund wühlen (darunter Goldfische, Welse und viele andere, für Aquarianer eher seltene Arten). Solche Fische werden das Wurzelholz früher oder später aus dem Bodengrund entfernen.
- Schwere zusätzliche Dekorationselemente werden verwendet, um das Treibholz zu beschweren. Obwohl die Verwendung unnötiger Dekorationen in einem Aquarium heutzutage als geschmacklos gilt, eignen sich transparente Glasgegenstände, einschließlich Acrylglas, durchaus für diesen Zweck.
- Befinden sich große Steine im Aquarium, kann man den Hänger nicht nur damit herunterdrücken, sondern ihn auch mit synthetischem Faden oder, noch besser, mit Angelschnur festbinden.
- Bohren Sie an einer unauffälligen Stelle Löcher in das Treibholz und schrauben Sie Metallgewichte daran fest. Verwenden Sie unbedingt ein wasserfestes Metall, vorzugsweise Edelstahl. Blei, Kupfer und andere Metalle sind aufgrund ihrer Giftigkeit ungeeignet.
- Eine Abwandlung der vorherigen Methode besteht darin, den Baumstumpf mit Zinn zu füllen. Hierfür sind nur wenige unauffällige Löcher nötig, die jedoch nach dem Einfüllen des flüssigen Metalls am besten mit Holz- oder Kunststoffstopfen verschlossen werden. Bei größeren Baumstümpfen kann man diese auch mit Kieselsteinen anstelle von Zinn füllen.
Eine wenig zuverlässige Methode ist die Verwendung von Saugnäpfen: Sie können jederzeit ihre Funktion verlieren.
Unter keinen Umständen sollten Sie Treibholz mit seiner Ausdehnungskraft an den Wänden des Aquariums befestigen: Wenn es mit Wasser gesättigt ist, dehnt es sich aus und drückt das Glas heraus.
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Tipps und Nuancen
Egal um welches Holz es sich handelt, mit der Zeit beginnt es im Wasser zu faulen.
Um diesen Prozess zu verlangsamen, wenden erfahrene Aquarianer neben den bereits erwähnten Methoden auch andere Techniken an, zum Beispiel:
- Das vollständig getrocknete Werkstück wird mit einer dünnen Schicht Paraffin bedeckt und in die Schmelze eingetaucht;
- Den Baumstumpf mit Holzlack bestreichen (nicht die beste Methode, da man auf Lacke stoßen kann, die für Fische giftige Bestandteile enthalten);
- Das Treibholz mit einem Schweißbrenner oder einem Haushaltsgasherd leicht über einem Feuer abbrennen (danach ist es wichtig, das Produkt einzuweichen und eventuell verbliebenen Ruß zu entfernen).
Im Laufe der Zeit können bei Treibholz im Aquarium verschiedene Probleme auftreten, zum Beispiel:
- Das Erscheinungsbild von PlaqueBei altem Treibholz deutet der Belag höchstwahrscheinlich auf Fäulnis hin. Das Treibholz wird entfernt, gereinigt und wiederverwendet. Der Belag auf neuem Treibholz, insbesondere der grünliche, ist in der Regel harmlos: Es handelt sich um mikroskopisch kleine Algen, die von Fischen oder Schnecken gefressen werden.
- Verdunkelung des WassersDies kommt besonders häufig bei Eichenholz vor, und man kann nichts dagegen tun. Eine Verdunkelung von „normalem“ Holz deutet darauf hin, dass es nicht ausreichend getrocknet ist und nachbehandelt werden muss. Bevor Sie das Treibholz in ein Aquarium geben, legen Sie es daher einige Tage in ein klares Wassergefäß und beobachten Sie die Farbe. Besonders wichtig ist eine Nachbehandlung, wenn das Wasser einen unangenehmen Schwefelwasserstoffgeruch abgibt: Dies ist ein Anzeichen für Holzfäule.
Das Nachdunkeln von Treibholz im Laufe der Zeit sollte kein Grund zur Sorge sein: Es handelt sich um einen natürlichen Prozess, und wenn Ihnen diese Situation nicht zusagt, müssen Sie sich ein Schmuckstück aus einer anderen Holzart kaufen.
Viele Liebhaber exotischer Fische dekorieren ihre Aquarien mit Treibholz. Der Einzelhandel hat darauf reagiert und bietet in Zoohandlungen eine große Auswahl an Dekorationen an. Dabei ist es gar nicht so schwer, Geld dafür auszugeben: Man findet leicht ein passendes Stück Holz im nahegelegenen Park und behandelt es sorgfältig.
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